Fachkräftemangel Nachrichten

Honorarärzte in der Hausarztversorung – ein Modell für die Ärzteknappheit auf dem Land?

Könnte der flexible Einsatz von Honorarärzten auf dem Land eine Lösung sein? | Erfahrene Honorarärztin schlägt Pilotprojekt in Woldegk vor

Berlin|Neu-Isenburg|Heidelberg. Elisabeth Graben ist seit sechs Jahren als Honorarärztin in ganz Deutschland im Einsatz. Sie kennt fast alle Bundesländer – nur nach Mecklenburg-Vorpommern hat es sie bislang noch nicht verschlagen. Durch die Landarztkampagne der Ärzte Zeitung und des AOK Bundesverbandes könnte sich dies möglicherweise ändern, denn die Allgemeinärztin und Chirurgin bringt einen neuen Vorschlag in die Diskussion ein: „Warum bildet man keinen Pool von Honorarärzten, die abwechselnd in Woldegk eingesetzt werden“, fragt die in Münster lebende Ärztin.

Rund 4.000 Ärztinnen und Ärzte sind in Deutschland hauptberuflich oder in Teilzeit als Honorarärzte tätig – das heißt, sie bieten ihre Arbeitskraft außerhalb eines   Angestelltenverhältnisses oder einer Tätigkeit als niedergelassener Arzt an. Im  ambulanten Sektor sind Honorarärzte bislang unbekannt. Elisabeth Graben schlägt darum ein Pilotprojekt vor: „Ich selber habe reichlich Berufserfahrung und würde mich gerne an einem solchen Projekt kurz- und mittelfristig beteiligen“, sagt sie. Und sie kann sich auch vorstellen: „Vielleicht möchte sich der eine oder andere Honorararzt nach einer gewissen Zeit dort niederlassen.“
Ein Pool wechselnder Honorarärzte hätte für die Region den Nachteil, dass die Patienten keinen festen Ansprechpartner haben und die Organisation der Versorgung entsprechend aufwändig ist. Auch die Kassenärztliche Vereinigung (KV) in Schwerin stellt klar, dass primäres Ziel die langfristige Besetzung einer Arztstelle mit einem festen Inhaber ist. Zugleich ist ihr bewusst, dass Ärzte sich nicht sofort entscheiden, sondern zunächst auf Probe arbeiten möchten – darum besteht die Möglichkeit, sich befristet anstellen zu lassen und von der KV hierfür eine Förderung zu bekommen.
Elisabeth Graben bevorzugt dennoch weiterhin die Selbständigkeit als Honorarärztin. Sie nimmt nun Kontakt mit der Kassenärztlichen Vereinigung auf – vielleicht arbeitet sie demnächst erstmals in ihrer Laufbahn in Mecklenburg-Vorpommern.

Interessierte Ärzte oder Familienangehörige können sich über die Telefonnummer 06102 / 506 106 oder über ChefRed@springer.com individuelle Informationen einholen.

Den ausführlichen Artikel der Ärzte Zeitung vom 5. August 2012 sowie mehr zur Kampagne „Landarzt gesucht“ finden Sie hier. Außerdem verfügbar Film1 und Film2.

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