Nachrichten

Trendkongress diskutiert neue Entwicklungen der digitalen Welt

  • Prof. Dr. Dieter Kempf

    BITKOM-Prognose: Smartphones und Tablet Computer setzen Boom fort

  • Soziale Medien verändern Wirtschaft und Gesellschaft
  • Big Data und Cloud Computing ermöglichen völlig neue Anwendungen

Berlin. Der BITKOM-Trendkongress in Berlin hat die wichtigsten Hightech-Trends der kommenden Jahre benannt. Neben einer beschleunigten Verbreitung mobiler Technologien erwarten die Experten fundamentale Veränderungen im Kommunikations- und Konsumverhalten durch die Nutzung sozialer Medien – auch in der Wirtschaft.

Ermöglicht werden diese Trends durch mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablet Computer, Breitbandnetze der neuesten Generation sowie technologische Entwicklungen wie Cloud Computing oder die schnelle Analyse großer, unstrukturierter Datenmengen (Big Data). „Internettechnologien verändern unser Leben und Arbeiten, unsere Bildung, unsere Medien und nicht zuletzt die Politik“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf zum Auftakt des Trendkongresses in Berlin.

„Die Digitalisierung bietet enorme Chancen, gleichzeitig erzeugt sie ganz neue Herausforderungen für die Gesellschaft.“ Der BITKOM-Trendkongress mit rund tausend Teilnehmern versteht sich als Forum, bei dem aktuelle Entwicklungen mit Vordenkern der Technologiebranche diskutiert werden.  Gleichzeitig soll die erstmals vom BITKOM in Kooperation mit Gartner durchgeführte Veranstaltung eine Brücke schlagen zwischen etablierten Unternehmen und jungen Startups. „Ein entsprechender Treffpunkt fehlt bislang. Diese Lücke soll der Trendkongress schließen“, betonte Kempf. Folgende Themen stehen in diesem Jahr im Mittelpunkt:

 

Mobile Technologien

Der Trend zur mobilen Internetnutzung beschleunigt sich. Laut aktuellen BITKOM-Prognosen werden die Verkaufszahlen von Smartphones in Deutschland von 22,9 Millionen Stück im Jahr 2012 auf 31,5 Millionen im Jahr 2015 steigen. Das entspricht einem Wachstum von 38 Prozent. Während derzeit 70 Prozent aller verkauften Mobiltelefone Smartphones sind, werden es in drei Jahren 90 Prozent sein. Zwei Drittel aller Bundesbürger werden dann ein Smartphone nutzen und damit über einen mobilen Zugang zum Internet verfügen. Der Verkauf von Tablet Computern wird von 3,2 Millionen Geräten im Jahr 2012 auf voraussichtlich 5,3 Millionen Stück im Jahr 2015 zulegen (plus 66 Prozent). Der Umsatz mit Tablets wächst im gleichen Zeitraum von 1,6 Milliarden Euro auf 2,0 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 25 Prozent entspricht. Kempf: „Smartphones und Tablets lösen innerhalb der kommenden Jahre stationäre PCs und Notebooks als primären Zugang zum Internet ab.“

 

Social Innovation

Die Nutzung sozialer Medien im Internet geht über die Pflege von Kontakten in Social Networks weit hinaus. Mit der breiten Nutzung sozialer Medien entsteht im Internet eine Kultur des Teilens, die Einfluss auf die gesamte Wirtschaft haben wird. Laut einer BITKOM-Umfrage teilen bereits 83 Prozent der Internetnutzer Inhalte aller Art im Web, unter den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar 97 Prozent. An der Spitze stehen mit 44 Prozent persönliche Erfahrungen mit Produkten und Dienstleistungen. Unternehmen reagieren darauf, indem sie mit den Verbrauchern in Dialog treten. Gleichzeitig können sie die Informationen nutzen, um ihre Produkte und Dienste zu verbessern. Zudem werden Verbraucher immer häufiger direkt in den Innovationsprozess eingebunden. Laut Umfrage haben bereits 13 Prozent der Internetnutzer an der Neuentwicklung oder Verbesserung von Produkten mitgewirkt, weitere 25 Prozent können sich das vorstellen. Eine weitere Facette der Share-Economy ist das Teilen von Informationen, Wissen und Ideen im Job. Nach den Ergebnissen der Umfrage sagen 63 Prozent aller Berufstätigen, dass insgesamt bessere Arbeitsergebnisse erzielt werden, wenn jeder Kollege seine Informationen mit anderen teilt. Die geeigneten Werkzeuge für den Austausch liefern soziale Medien, die in Organisationen zum Einsatz kommen.

 

Big Data

Unter den Stichworten Information 2020 oder Big Data wird die schnelle Analyse großer, unstrukturierter Datenmengen verstanden. Damit lassen sich völlig neue Anwendungen realisieren. Zum Beispiel können Unternehmen mit Big-Data-Lösungen die im Internet vorhandenen Erfahrungsberichte von Kunden mit Produkten und Dienstleistungen auswerten. Im Gesundheitswesen kann mit ähnlichen Methoden die Wirksamkeit von Medikamenten oder bestimmter Behandlungsmethoden analysiert werden. Einzelhändler können mit leistungsstarken Vorhersageinstrumenten sehr präzise ihren Einkauf planen und damit die Entsorgung von Lebensmitteln mit abgelaufener Haltbarkeit mehr als halbieren. „Big Data ermöglicht es den Anwendern, die Welt besser zu verstehen, genauer für die Zukunft zu planen und neue Trends frühzeitig zu erkennen“, sagte Kempf. Laut Gartner werden im Jahr 2012 weltweit rund 4,3 Milliarden Dollar mit speziellen Big-Data-Lösungen erzielt. Allerdings ist das Marktpotenzial von Big Data deutlich größer, da traditionelle IT-Lösungen für die Analyse großer Datenmengen angepasst werden müssen.

 

Cloud Computing

Beim Cloud Computing werden IT-Leistungen über Datennetze (aus der „Wolke“) genutzt. Damit sind mobile Anwendungen oder die starke Verbreitung sozialer Medien überhaupt erst möglich geworden. „In der Cloud haben Nutzer an jedem Ort mit Internetverbindung Zugriff auf ihre persönlichen Anwendungen und Daten“, sagte Kempf. Sowohl Privatanwender als auch Unternehmen und andere Organisationen profitieren von den Vorteilen des Cloud Computing. Sie bekommen moderne und sichere IT-Anwendungen zu geringeren Kosten. Nach BITKOM-Prognosen wird der Markt für Cloud Computing in Deutschland von 5,3 Milliarden Euro im Jahr 2012 auf 17,1 Milliarden Euro im Jahr 2016 wachsen.

Weitere Informationen zum Trendkongress mit dem kompletten Programm und den Rednern finden Sie hier: www.bitkom-trendkongress.de

Hinweis zur Methodik: Im Auftrag des BITKOM hat das Marktforschungsinstitut Forsa 1.000 Personen ab 14 Jahre zum Thema „Social Innovation“ befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Den Marktprognosen liegen neueste Untersuchungen des European Information Technology Observatory (EITO) zugrunde.

 

Der BITKOM vertritt mehr als 1.700 Unternehmen, davon über 1.200 Direktmitglieder mit 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Nahezu alle Global Player sowie 800 Mittelständler und zahlreiche gründergeführte Unternehmen werden durch BITKOM repräsentiert. Hierzu zählen Anbieter von Software & IT-Services, Telekommunikations- und Internetdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien. Der BITKOM setzt sich insbesondere für eine Modernisierung des Bildungssystems, eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik und eine zukunftsfähige Netzpolitik ein.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert