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Eine politisch verordnete Regelung konnte abgewendet werden!

Marcus Schulz

Marcus Schulz, Vorsitzender der Geschäftsführung USG People Germany: Gleichbezahlung von Zeitarbeitnehmern in Branchen leider ohne abgestimmte Modelle

Die Gleichbezahlung von Zeitarbeitnehmern im Kundeneinsatz und dessen Stammbelegschaft hat nun ein zweites Modell. Jetzt liegen die Fakten für Branchenzuschläge auf dem Tisch – zumindest für die Metall- und Elektroindustrie sowie Bergbau, Chemie und Energie. Die USG People Germany Unternehmensgruppe hat Branchenzuschläge in der Zeitarbeit stets unterstützt – unter klaren nachvollziehbaren Voraussetzungen:

  • Das Modell ist für die Unternehmen in Deutschland und die Personaldienstleister operativ zu leisten.
  • Deutschlands Unternehmen bleibt der Nutzen, den Zeitarbeit als Form der Flexibilisierung bietet, erhalten.
  • Die erfolgreichen Arbeitsmarktreformen werden nicht zurückgedreht.
  • Wir bewahren die Tarifautonomie der Zeitarbeit: es gibt eine Einigung unter den Tarifpartnern und keine politisch verordnete Lösung.
  • Es kommt zu keiner Zersplitterung in der Tariflandschaft.

Im vergangenen Jahr forderte die Politik von den Tarifpartnern – den Gewerkschaften und den Personaldienstleistern – eine Lösung, wie Equal Pay auch in Deutschland umgesetzt werden kann. Am 22. Mai haben die Verhandlungsgemeinschaft aus BAP (Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister) und iGZ (Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen) mit dem Vorstand der IG Metall erstmals einen „Tarifvertrag über Branchenzuschläge“ abgeschlossen. Am 19. Juni folgte der Abschluss mit der IG BCE. Damit konnte zu unserer großen Erleichterung eine politisch verordnete Regelung abgewendet werden – zumindest für diese Branchen. In den ersten neun Monaten einer kontinuierlichen Überlassung in einen Betrieb steigt der Lohn nun in mehreren Stufen um bis zu 50 Prozent.

Ob und wann mit den anderen Gewerkschaften Modelle vereinbart werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Der offene Streit zwischen der IGM und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi über die Inhalte des Modells könnte zu einer weiteren Zersplitterung der Tariflandschaft führen. Und falls es zu keiner Einigung kommt, droht die politisch verordnete Lösung. Allerdings sieht Frau von der Leyen das Modell für die Metall- und Elektroindustrie als Orientierung. Damit dürfte die aberwitzige Vorstellung einer tarifvertraglichen Regelung von „Equal Pay ab Tag eins der Überlassung“ vom Tisch sein. Diese Variante würde die Beschäftigungschancen vieler Menschen zerstören, denen Zeitarbeit überhaupt erst Perspektiven zum (Wieder-)Einstieg in die Arbeitswelt ermöglicht.

Unabhängig davon ist in vielen Unternehmen Equal Pay, d.h. eine gleiche Bezahlung von Zeitarbeitnehmern und Stammbelegschaft des Kundenunternehmens, bereits Realität – nicht zuletzt aufgrund des Fachkräftemangels. Der nun geregelte Branchenzuschlag wird insbesondere in den höheren Entgeltgruppen und bei höheren Qualifikationen daher bis dato gezahlte übertarifliche Zulagen ersetzen.

Die Umsetzung der Branchenzuschläge wird bei Kundenunternehmen und Personaldienstleistern mit erheblichem Aufwand verbunden sein. So verlangt der Vertrag einen regelmäßigen Nachweis des gezahlten Stundenentgelts eines vergleichbaren Stammarbeitnehmers. Auch wenn Zeitarbeit für Flexibilität steht, wenn Unternehmen für die gebotene Flexibilität zahlen und Zeitarbeit ganz sicher keine „billige“ Arbeit ist: Es besteht die Gefahr, dass nun Geringqualifizierte seltener gesucht werden oder ggf. vor einer anstehenden Zuschlagserhöhung abgemeldet werden. Erfahrungsgemäß ist ein solcher Austauscheffekt für die Unternehmen aber weder effizient noch effektiv und verlagert die Diskussion auf den Rücken der Mitarbeiter. Dieses Vorgehen lehnen wir ab!

Die Erfahrung aus anderen europäischen Ländern zeigt, dass die Einführung von Equal Pay zu nachhaltigem Wachstum und der hohen gesellschaftlichen Akzeptanz von Zeitarbeit beigetragen hat. Die Branchenzuschläge werden die Zeitarbeit für viele Jobsuchende und Jobwechsler attraktiver machen. Insbesondere höher qualifizierte Menschen werden Interesse an der Arbeitnehmerüberlassung entwickeln.

Die Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland beschäftigen heute 900.000 Menschen. Zeitarbeit schafft Arbeitsplätze, baut vielen Menschen Brücken in die Arbeitswelt und bietet faire Leistungen nach einem anerkannten, flächendeckenden Tarifvertrag mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund.

Seit Jahren wächst in der Unternehmensgruppe USG People Germany und ihren Gesellschaften Unique Personalservice, Technicum und Secretary Plus das Fachkräftesegment stark. Unique wird in diesem Jahr 40 Jahre. Die Veränderungen, die unsere Dienstleistung in diesem Zeitraum erlebt hat, sind enorm. Unique ist heute ein breit aufgestellter Spezialist – ein strategischer Partner, Informationsdienstleister, der teilweise das komplette HR-Management für Kunden übernimmt.

Über USG People Germany

www.usgpeople.com

Der Personaldienstleister USG People Germany ist Teil der börsennotierten USG People N.V.  In Deutschland gehört USG People zu den zehn führenden Unternehmen der Branche. Mit seinen Marken Unique Personalservice (als Generalist), Technicum (Spezialist für Facharbeiter) und Secretary Plus (Spezialist für Sekretariat und Management Supports) bietet USG People jede Form von flexiblen Personallösungen. Unter dem Dach von USG People Germany arbeiten über 12.000 Mitarbeiter. In bundesweit 150 Niederlassungen sind die Tochterunternehmen vor Ort präsent. Der Unternehmenshauptsitz befindet sich in München. Seit über 40 Jahren ist USG People auf dem europäischen Markt aktiv und nimmt Platz vier im Ranking der europäischen Personaldienstleister ein. Das Unternehmen betreibt in zehn europäischen Ländern mehr als 1.200 Niederlassungen.

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Landsberger Straße 370a
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