Internet-Recruiting Experte Kaestner beendet Interregnum bei Linkedin Deutschland

Von Gerhard Kenk, Crosswater Job Guide

Till A. Kaestner

Eigentlich hat die Vakanz auf der wichtigsten Management-Position bei LinkedIn Deutschland schon viel zu lange angedauert. Nach fast einem Jahr und einer in der Internet-Wirtschaft gefühlten Ewigkeit gelingt es LinkedIn, das Interregnum mit der Ernennung von Till Kaestner zum Chef für Deutschland, Österreich und der Schweiz zu schließen.

Kai Deininger

Nach dem Ausscheiden von Kai Deininger (Kai Deininger Linkedout) gönnte sich der LinkedIn-Europa-Chef Ariel Eckstein den Luxus, die Nachfolgeregelung ohne besondere Eile zu erledigen, ungeachtet der intensiven Wettbewerbssituation im Markt der geschäftlich-sozialen Business-Netzwerke. Platzhirsch XING konnte sich relativ lange über die Führungslosigkeit bei LinkedIn in München freuen – und hat diese Zeit mit neuen Produktentwicklungen und der Übernahme des Arbeitgeberportals kununu gut genutzt.

Wie Martin Gropp im Blog der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtet (http://blogs.faz.net/netzwirtschaft-blog/2013/03/01/till-kaestner-leitet-linkedin-geschafte-in-deutschland-3339/), sieht Kaestner aufgrund der immer wichtiger werdenden internationaler Vernetzung der Business-Experten eine gute Chance, die LinkedIn-Marktposition in Deutschland gegenüber XING zu verstärken. XING habe – so Kaestner – geradse durch den Verzicht in der Türkei und in Spanien einige ihrer internationalen Ambitionen aufgegeben.

Mit der Ernennung von Till Kaestner gewinnt LinkedIn in Deutschland auch wertvolle Expertise im Recruiting-Geschäft. Nahezu alle sozialen und geschäftlichen Netzwerke, angefangen von Facebook über LinkedIn und XING haben den Recruiting-Bereich als eine wichtige strategische Geschäftssparte entdeckt – der Wettbewerb zwischen den Netzwerken ist entsprechend intensiv. Allerdings hatte sich Facebook mit seinem Markt-Eintritt in den Jobbörsen-Bereich im November 2012 in den USA nicht gerade mit Ruhm bekleckert (Social Jobs Partnership: Facebooks Fata Morgana http://crosswater-job-guide.com/archives/30644)

In Deutschland konzentriert sich der Markt nicht nur auf die Business-Netzwerke XING oder LinkedIn. Im wissenschaftlichen Bereich entwickelt sich Researchgate.net mit aktuell 2.6 Millionen Mitgliedern zu einer wichtigen Alternative für Wissenschaftler aller Fachrichtungen. Im dynamischen Recruiting-Markt der Freelancer haben sich beispeilsweise GULP oder Projektwerk mit spezialisierten Informations- und Dienstleistungen eine lukrative Marktnische gesichert.

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