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Stepstone, MeineStadt & Co: Digitale Medien liefern höchsten Umsatz- und Ergebnisbeitrag bei Axel Springer

Konzernumsatz um 1,8 Prozent über Vorjahr / EBITDA-Rendite von 16,5 Prozent / Konzern treibt Umbau zum führenden digitalen Medienunternehmen voran

Dr. Matthias Döpfner, Vorstandsvorsitzender, Axel Springer Verlag
Dr. Matthias Döpfner, Vorstandsvorsitzender, Axel Springer Verlag

Axel Springer profitierte im ersten Quartal 2013 von einem deutlichen Umsatz- und Ergebniswachstum der Digitalen Medien. Mit einem Umsatzplus von 20,9 Prozent baute das Segment seine Stellung als größter Geschäftsbereich des Konzerns weiter aus. Besonders stark wuchsen die Digitalen Medien dabei in den internationalen Märkten. Gleichzeitig legte das EBITDA der Digitalen Medien um 33,9 Prozent auf EUR 62,8 Mio. zu und lieferte damit den höchsten Ergebnisbeitrag aller Segmente. Der Konzernumsatz stieg in einem wirtschaftlich herausfordernden Marktumfeld um 1,8 Prozent auf EUR 803,6 Mio. (Vj.: EUR 789,0 Mio.). Höhere Investitionen in die beschleunigte Digitalisierung und marktbedingt rückläufige Umsätze bei den Printmedien führten zu einem erwarteten Rückgang des Konzern-EBITDA um 3,0 Prozent auf EUR 132,4 Mio. (Vj.: EUR 136,5 Mio.). Die Ertragskraft von Axel Springer blieb mit einer EBITDA-Rendite von 16,5 Prozent jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau. Vor dem Hintergrund der Anfang März 2013 angekündigten beschleunigten Digitalisierung des Konzerns bekräftigte der Vorstand seine Erwartungen für das Gesamtjahr.

Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG: „Das starke Umsatz- und Ergebniswachstum der Digitalen Medien bestätigt uns in der Entscheidung, die digitale Transformation von Axel Springer beschleunigt voranzutreiben. Die Digitalen Medien sind nicht nur unser umsatzstärkstes Segment, sondern sie liefern auch den höchsten Ergebnisbeitrag. Wir arbeiten in sämtlichen Konzernbereichen mit Hochdruck an der Weiterentwicklung zum führenden digitalen Medienunternehmen. Wie angekündigt wird unser Ergebnis in diesem Jahr durch höhere Investitionen in die Digitalisierung und durch Strukturanpassungen des Printgeschäfts belastet.“

Axel Springer Verlag Segment-Umsatz 1.Quartal 2013

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Konzerns entwickelte sich in Folge des beschleunigten Konzernumbaus erwartungsgemäß rückläufig. Es verminderte sich um 3,0 Prozent auf EUR 132,4 Mio. (Vj.: EUR 136,5 Mio.). Axel Springer erreichte damit eine EBITDA-Rendite von 16,5 Prozent nach 17,3 Prozent im Vorjahresquartal. Die Digitalen Medien leisteten mit einem Anstieg des EBITDA auf EUR 62,8 Mio. (Vj.: EUR 46,9 Mio.) den höchsten Beitrag zum Konzern-EBITDA und erzielten eine EBITDA-Rendite von 19,7 Prozent (Vj.: 17,8 Prozent). Die Ertragsentwicklung der inländischen Printmedien wurde hingegen durch markt- und kalenderbedingt rückläufige Erlöse sowie durch im Vorjahresvergleich leicht höhere Restrukturierungsaufwendungen belastet. Mit EBITDA-Renditen von 19,7 Prozent (Vj.: 23,4 Prozent) im Segment Zeitungen National und 19,5 Prozent (Vj.: 21,1 Prozent) bei den Zeitschriften National konnte Axel Springer die Ertragskraft der inländischen Printmedien jedoch auf hohem Niveau halten. Die EBITDA-Rendite der internationalen Printmedien belief sich bei anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen in den Auslandsmärkten auf 10,3 Prozent (Vj.: 11,4 Prozent).

Axel Springer steigerte den Konzernumsatz im ersten Quartal um 1,8 Prozent auf EUR 803,6 Mio. (Vj.: EUR 789,0 Mio.). Durch das dynamische Wachstum der Digitalen Medien, deren Erlöse sowohl durch die Konsolidierung neu erworbener Gesellschaften als auch durch organisches Wachstum zulegten, konnte der Konzern den erwarteten Umsatzrückgang bei den Printmedien überkompensieren. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte blieben die Gesamterlöse um 2,7 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück.

Unter der Annahme, dass es zu keiner signifikanten Beschleunigung der strukturell rückläufigen Entwicklung im Printgeschäft kommt, rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2013 unverändert mit einem Anstieg der Konzernerlöse im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Der Vorstand geht davon aus, dass höhere Werbeerlöse und stabile übrige Erlöse die voraussichtlich sinkenden Vertriebserlöse überkompensieren werden. Während für das Segment Digitale Medien sowohl organisches Wachstum als auch zusätzliche Akquisitionseffekte erwartet werden, werden die Erlöse im inländischen und internationalen Printgeschäft voraussichtlich marktbedingt unter dem Vorjahreswert liegen. Vor dem Hintergrund verstärkter Investitionen in die beschleunigte Digitalisierung und signifikanter Aufwendungen für Strukturanpassungen des Printgeschäfts erwartet Axel Springer für das Jahr 2013 einen Rückgang des EBITDA im einstelligen Prozentbereich.

Auslandserlöse legen weiter zu / Digitale Medien liefern nahezu zwei Drittel der Konzern-Werbeerlöse

Axel Springer erwirtschaftete in den ersten drei Monaten 37,3 Prozent (Vj.: 33,4 Prozent) seiner Gesamterlöse im Ausland. Die zunehmende Internationalisierung der digitalen Aktivitäten führte zu einem Anstieg der Auslandserlöse um 13,8 Prozent auf EUR 300,0 Mio. (Vj.: EUR 263,5 Mio.).

Durch das kräftige Wachstum der Digitalen Medien erhöhten sich die Werbeerlöse im ersten Quartal um 8,8 Prozent auf EUR 434,8 Mio. (Vj.: EUR 399,6 Mio.). Nahezu zwei Drittel (63,5 Prozent) der gesamten Werbeerlöse des Konzerns entfielen dabei auf das digitale Geschäft. Die Werbeerlöse der Printsegmente entwickelten sich hingegen rückläufig.

Die Vertriebserlöse gingen im Berichtszeitraum um 5,8 Prozent auf EUR 276,8 Mio. (Vj.: EUR 293,8 Mio.) zurück. Ursächlich hierfür waren marktbedingte Auflagenrückgänge diverser Titel in allen drei Printsegmenten des Konzerns.

Die übrigen Erlöse lagen mit EUR 91,9 Mio. um 3,9 Prozent unter dem Wert des Vorjahres (EUR 95,6 Mio.). Hier konnten Zuwächse in den Segmenten Print International und Zeitschriften National Rückgänge in den Bereichen Digitale Medien und Zeitungen National nicht vollständig kompensieren.

Konzernüberschuss legt um 5,6 Prozent zu

Axel Springer erhöhte den Konzernüberschuss im ersten Quartal um 5,6 Prozent von EUR 68,5 Mio. auf EUR 72,3 Mio. Der um wesentliche nicht-operative Effekte bereinigte Konzernüberschuss belief sich auf EUR 65,6 Mio. (Vj.: EUR 77,5 Mio.). Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich um 3,3 Prozent von EUR 0,62 auf EUR 0,64, während das bereinigte Ergebnis je Aktie von EUR 0,68 auf EUR 0,54 zurückging.

Segmente: Digitale Medien mit höchstem Umsatz- und Ergebnisbeitrag

Das Segment Digitale Medien lieferte im ersten Quartal die höchsten Beiträge zu Umsatz und Ergebnis und untermauerte damit seine strategische Bedeutung für Axel Springer. Dabei legte der Umsatz in den internationalen Märkten besonders stark zu. Das Segment steigerte die Erlöse insgesamt um 20,9 Prozent auf EUR 318,2 Mio. (Vj.: EUR 263,1 Mio.). Hierzu trugen sowohl Konsolidierungseffekte unter anderem im Zusammenhang mit Totaljobs, Onet.pl, Immoweb.be und meinestadt.de als auch organisches Wachstum bei. Das organische Wachstum der Digitalen Medien belief sich in den ersten drei Monaten auf 6,6 Prozent. Wesentlich für die positive Entwicklung des Segments waren die Werbeerlöse, die um 27,1 Prozent auf EUR 276,0 Mio. (Vj.: EUR 217,3 Mio.) zulegten. Insbesondere aufgrund von Entkonsolidierungseffekten reduzierten sich die übrigen Erlöse von EUR 45,8 Mio. im Vorjahr auf EUR 42,1 Mio. Die Digitalen Medien verbesserten das EBITDA um 33,9 Prozent auf EUR 62,8 Mio. (Vj.: EUR 46,9 Mio.) und erwirtschafteten damit rund 47 Prozent des Konzern-EBITDA. Gleichzeitig verbesserte das Segment die EBITDA-Rendite von 17,8 Prozent auf 19,7 Prozent.

In der ersten Säule des Segments Digitale Medien, Journalistische Portale & andere digitale Medien, sind markengebundene Portale wie BILD.de, DIE WELT Online, aufeminin.com und Onet.pl sowie andere digitale Geschäftsmodelle wie idealo, kaufDA und Smarthouse zusammengefasst. Die Säule entwickelte sich im Berichtszeitraum sehr positiv: Ihr Umsatz erhöhte sich um 24,9 Prozent auf EUR 103,7 Mio. (Vj.: EUR 83,0 Mio.). Das EBITDA legte um 24,3 Prozent auf EUR 19,7 Mio. zu. Die EBITDA-Rendite blieb mit 19,0 Prozent stabil (Vj.: 19,1 Prozent).

Performance Marketing – die zweite digitale Säule – umfasst das Geschäft der Zanox-Gruppe, dem führenden Netzwerk für performancebasiertes Online-Marketing in Europa. Sie erzielte einen leichten Umsatzanstieg von 1,3 Prozent auf EUR 115,0 Mio. (Vj.: EUR 113,6 Mio.). Das EBITDA der Säule Performance Marketing lag mit EUR 5,0 Mio. unter dem Vorjahresniveau (Vj.: EUR 5,8 Mio.). Die EBITDA-Rendite betrug 4,4 Prozent nach 5,1 Prozent im Vorjahresquartal.

Besonders erfreulich entwickelte sich die dritte Säule Axel Springer Digital Classifieds, zu der die Rubrikenportale SeLoger, Immonet, Immoweb.be, StepStone, Totaljobs und meinestadt.de gehören. Der Umsatz stieg um rund 50 Prozent auf EUR 99,4 Mio. (Vj.: EUR 66,4 Mio.). Mit EUR 40,9 Mio. (Vj.: EUR 28,9 Mio.) lieferten die Rubrikenportale den höchsten Beitrag zum EBITDA des Segments Digitale Medien. Sie profitierten dabei sowohl von organischem Wachstum als auch von der Konsolidierung neuer Gesellschaften. Die EBITDA-Rendite belief sich in den ersten drei Monaten auf 41,1 Prozent (Vj.: 43,5 Prozent). Der leichte Renditerückgang ist ausschließlich auf ein niedrigeres Renditeniveau der Neuakquisitionen zurückzuführen, während die EBITDA-Rendite des Bestandsportfolios weiter gestiegen ist.

Das Segment Zeitungen National erzielte trotz rückläufiger Erlöse eine hohe EBITDA-Rendite von 19,7 Prozent (Vj.: 23,4 Prozent). Der Umsatz der inländischen Zeitungen verringerte sich um 9,7 Prozent auf EUR 249,3 Mio. (Vj.: EUR 275,9 Mio.). Durch marktbedingt rückläufige Auflagenentwicklungen und weniger Verkaufstage als im Vorjahresquartal lagen die Vertriebserlöse um 7,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Auch bei den Werbeerlösen, die um 12,3 Prozent zurückgingen, machten sich negative Kalendereffekte bemerkbar. Das EBITDA des Segments reduzierte sich von EUR 64,6 Mio. auf EUR 49,2 Mio. Ursächlich hierfür waren neben dem Rückgang der Erlöse auch leicht höhere Restrukturierungsaufwendungen.

Das Segment Zeitschriften National blieb mit einer EBITDA-Rendite von 19,5 Prozent (Vj.: 21,1 Prozent) ebenfalls hoch profitabel. Der Umsatz des Segments lag mit EUR 112,1 Mio. (Vj.: EUR 115,5 Mio.) leicht unter Vorjahr. Überwiegend rückläufige Auflagenzahlen führten zu einem Rückgang der Vertriebserlöse um 2,5 Prozent. Die Werbeerlöse lagen um 6,4 Prozent unter dem Vorjahr. Das EBITDA des Segments belief sich auf EUR 21,9 Mio. (Vj.: EUR 24,4 Mio.).

Die Geschäftsentwicklung im Segment Print International spiegelte die anhaltend schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Auslandsmärkten wider. Der Segmentumsatz ging im ersten Quartal um 8,1 Prozent auf EUR 96,1 Mio. (Vj.: EUR 104,6 Mio.) zurück. Dieser Rückgang war neben kalenderbedingt weniger Erscheinungstagen auch auf Währungseffekte zurückzuführen. Bereinigt um Währungseffekte verminderte sich der Erlösrückgang auf 7,4 Prozent. Die Vertriebserlöse lagen um 5,1 Prozent sowie bereinigt um Währungseffekte um 4,5 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals. Die Werbeerlöse verzeichneten einen Rückgang um 20,7 Prozent, bereinigt um Währungseffekte um 20,0 Prozent. Das EBITDA der internationalen Printmedien belief sich auf EUR 9,9 Mio. (Vj.: EUR 11,9 Mio.). Da die Erlösrückgänge durch Kostenreduzierungen größtenteils kompensiert werden konnten, sank die EBITDA-Rendite nur leicht von 11,4 Prozent auf 10,3 Prozent.

Der Umsatz im Segment Services/Holding verringerte sich um 6,8 Prozent auf EUR 27,9 Mio. (Vj.: EUR 30,0 Mio.). Das EBITDA lag mit EUR -11,4 Mio. auf Vorjahresniveau (EUR -11,4 Mio.).

Nettoverschuldung weiter verringert

In den ersten drei Monaten des Jahres verminderte sich der frei verfügbare Cashflow um 28,2 Prozent auf EUR 77,7 Mio. (Vj.: EUR 108,3 Mio.). Axel Springer reduzierte die Nettoverschuldung von EUR 449,6 Mio. am Jahresende 2012 auf EUR 320,7 Mio. zum 31. März 2013. Neben Schuldscheindarlehen mit einem kumulierten Nominalwert von EUR 500,0 Mio. verfügt der Konzern über nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von EUR 920,0 Mio. Damit hat Axel Springer ausreichende Mittel, um den Konzernumbau und die beschleunigte Digitalisierung konsequent umzusetzen. Die Eigenkapitalquote des Konzerns verbesserte sich von 46,9 Prozent im ersten Quartal des Vorjahres auf 49,2 Prozent. Getrieben durch einen, überwiegend konsolidierungsbedingten, Personalaufbau im Segment Digitale Medien erhöhte sich die durchschnittliche Mitarbeiterzahl auf 14.614 (Vj.: 13.294).

 

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