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Deutsche Unternehmen vertrauen dem Euro / Kienbaum-Studie zeigt positive Effekte der Währungsunion

Wirtschaft traut am ehesten der CDU die Euro-Rettung zu

Thorsten Alsleben
Thorsten Alsleben

Gummersbach. Von allen Parteien trauen die deutschen Unternehmen am ehesten der CDU zu, die Euro-Krise zu lösen. Die Parteineugründung „Alternative für Deutschland“ wird von der großen Mehrheit abgelehnt. Dies ergab eine Umfrage der Managementberatung Kienbaum unter Führungskräften der deutschen Wirtschaft. Die von der SPD geforderten Euro-Bonds lehnen die Unternehmen ab und das Krisenmanagement der Bundesregierung bewerten sie mehrheitlich positiv. Insgesamt werten die deutschen Unternehmen die Auswirkungen des Euro auf ihre Geschäftstätigkeit positiv und wollen den Euro in der jetzigen Form beibehalten.

Fast 60 Prozent der Unternehmen berichten, der Euro hätte seit der Einführung vor elf Jahren ihre Geschäftstätigkeit positiv beeinflusst, kein einziges Unternehmen gab negative Auswirkungen an. Und sogar trotz der aktuellen Euro-Krise sowie neuer Marktchancen in Asien sieht noch immer knapp die Hälfte der Betriebe positive Auswirkungen des Euro auf die Geschäftstätigkeit, nur sechs Prozent sehen negative. Diese Einschätzung ist deutlich positiver als bei der letzten Befragung vor zwei Jahren. Damals sahen nur gut ein Drittel aktuell positive Effekte des Euro auf ihre Geschäftstätigkeit.

 

Wirtschaft gegen Rückkehr zur D-Mark

Zwei Drittel der Unternehmen wollen den Euro in der jetzigen Form behalten. Nur 1 Prozent will zur D-Mark zurück. Allerdings wünscht sich ein knappes Drittel eine Aufteilung in einen starken Euro mit Deutschland und eine schwache Euro-Zone bzw. den Austritt schwacher Länder aus der Euro-Zone. Dass es so kommt, glauben aber nur 20 Prozent. Alle anderen rechnen mit der Beibehaltung des bestehenden Euro.

 

Euro-Bonds abgelehnt

Die von der SPD geforderte Haftungsgemeinschaft über Euro-Bonds wird von der ganz überwiegenden Mehrheit der Unternehmen (78 Prozent) abgelehnt. Nur 11 Prozent befürworten das. Für eine einheitlichere europäische Wirtschaftspolitik mit mehr Kompetenzen für die EU spricht sich nur eine knappe Mehrheit von 49 Prozent der Unternehmen aus. Fast genauso viele, nämlich 46 Prozent, lehnen diese Kompetenzverlagerung weg von den Nationalstaaten ab. Bei der letzten Umfrage vor zwei Jahren war die Stimmung noch deutlich EU-freundlicher:  Damals waren 60 Prozent für mehr Europakompetenzen und nur 38 Prozent dagegen.

 

CDU ist Rettungs-Favorit

Das Krisenmanagement der Bundesregierung wird überwiegend positiv bewertet. Nur gut 6 Prozent halten es für fehlerhaft und inneffizient. Das meiste Zutrauen, die Euro-Krise zu retten, haben die Unternehmen zur CDU (78 Prozent), mit großem Abstand gefolgt von der FDP (28 Prozent). Der SPD trauen nur knapp 10 Prozent am ehesten zu, die Euro-Krise zu lösen, den Grünen nur 2,5 Prozent. Die ganz überwiegende Mehrheit der Wirtschaftsvertreter hält nichts von der eurokritischen Parteineugründung „Alternative für Deutschland“: 58 Prozent der Unternehmen halten sie für medial überschätzt, 21 Prozent sogar für politisch gefährlich. Nur 16 Prozent sehen in dieser Partei eine positive Ergänzung des politischen Spektrums. „Der Euro ist für die deutschen Unternehmen eine Erfolgsgeschichte“, sagt der Hauptstadt-Repräsentant von Kienbaum, Thorsten Alsleben. „Trotz der Unsicherheiten haben die Unternehmen Vertrauen in den Euro und in die Rettungspolitik der Regierung Merkel“, so Alsleben.

 

Die Befragten

Insgesamt haben im Mai und Juni dieses Jahres 109 Unternehmen an der Umfrage teilgenommen. Befragt wurden die Führungskräfte von Unternehmen aus dem Kienbaum-Netzwerk. Geantwortet haben ganz überwiegend (61 Prozent) Mitglieder des Vorstands bzw. der Geschäftsführung und zu einem kleineren Teil (24 Prozent) Vertreter des mittleren Managements oder andere Führungskräfte (11 Prozent). 4 Prozent der Befragten gaben an, einer anderen Aufgabe im Unternehmen nachzugehen. Dies wurde schon bei der Auswahl der Ansprechpartner berücksichtigt und durch die Selbstbeschreibung der Befragten bestätigt. Diese für solche Umfragen ungewöhnlich hohe Kompetenz der befragten Personen erhöht die Relevanz der Umfrage.

 

Hinsichtlich der Branchen, Unternehmensgrößen und Umsatzzahlen stellt die Umfrage fast die gesamte Bandbreite der deutschen Wirtschaft dar, mit einem deutlichen Schwerpunkt auf mittleren und großen Unternehmen. So beschäftigt mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen mehr als 500 Mitarbeiter in Deutschland, etwa ein Viertel sogar mehr als 5.000 Mitarbeiter. Knapp 40 Prozent der befragten Betriebe erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als eine Milliarde Euro Umsatz. Immerhin 26 Prozent der Unternehmen hatten zwischen 100 Millionen und einer Milliarde Euro Jahresumsatz. Weniger als eine Million Euro Umsatz hatten nur 6 Prozent. Bei den Branchen ist fast alles vertreten: von der Automobil- über die Konsumgüterindustrie, die Chemie- und Pharmabranche bis zu Finanzdienstleistern. Fasst man die Branchen zusammen, stammen gut ein Drittel (39 Prozent) der befragten Unternehmen aus der Industrie bzw. dem verarbeitenden Gewerbe.

 

 

Für weitere Informationen steht Ihnen Thorsten Alsleben gern zur Verfügung (Fon: +49 30 88 01 98-80, E-Mail: thorsten.alsleben@kienbaum.de). Der Ergebnisbericht der Studie steht zum kostenlosen Download bereit unter www.kienbaum.de/go/eurostudie2013.

 

Kienbaum ist in Deutschland Marktführer im Executive Search und im HR-Management und gehört zu den führenden Managementberatungen. Mit seinem integrierten Beratungsansatz begleitet Kienbaum Unternehmen aus den wesentlichen Wirtschaftssektoren bei ihren Veränderungsprozessen von der Konzeption bis zur Umsetzung. Kienbaum verbindet ausgewiesene Personalkompetenz mit tiefem Wissen in Strategie, Organisation und Kommunikation.

 

Weitere Informationen:

Erik Bethkenhagen

Ahlefelder Straße 47, 51645 Gummersbach

Fon: +49 2261 703-579

erik.bethkenhagen@kienbaum.de

www.kienbaum.de

Redaktion/Verantwortlich für den Inhalt: Erik Bethkenhagen

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