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Können Praktikanten vom Mindestlohn leben?

Christoph Jost
Christoph Jost

ABSOLVENTA-Umfrage: Acht von zehn Praktikanten fordern flächendeckenden Mindestlohn – Mehrheit für 400 bis 700 Euro monatlich

 

Berlin. Praktikanten fordern einen flächendeckenden Mindestlohn! Das ist das Ergebnis einer Umfrage von ABSOLVENTA Jobnet, für die bundesweit mehr als 1.100 Praktikanten befragt wurden. Demnach plädieren 82 Prozent der Teilnehmer für einen gesetzlichen Mindestlohn für Praktika, unabhängig von Branche und Vorbildung. 56 Prozent halten eine solche Regelung gar für überfällig. Dabei geht es den Praktikanten nicht mal um große Summen, die am Ende des Monats in der Lohntüte landen sollen. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) von ihnen erwarten eine Vergütung zwischen 400 und 700 Euro.

Mehr als 1.000 Euro fordern indes lediglich 14 Prozent der befragten Praktikanten. Stattdessen wünschen sich 64 Prozent einen Fahrkostenzuschuss für den Arbeitsweg sowie ein steuerfreies Gehalt, um so wenigstens auch netto von einem – wenn auch geringen – Gehalt profitieren zu können. Dazu passend sprechen sich 54 Prozent für eine vergünstigte Krankenversicherung und 47 für vergünstigte Sozialabgaben aus.

 

Sinnvolle Aufgaben und Übernahmechancen als entscheidende Hygienefaktoren

Bei den sogenannten weichen Hygienefaktoren einer Praktikantentätigkeit wünschen sich 78 Prozent der Befragten sinnvollere Aufgaben für ihren beruflichen Alltag, 65 Prozent mehr Einblicke in verschiedene Abteilungen und 59 Prozent verbesserte Übernahmechancen im jeweiligen Unternehmen. Am Arbeitseifer mangelt es übrigens nicht, lediglich 16 Prozent plädieren für kürzere Arbeitszeiten.

Im Rahmen der aktuell stattfindenden Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD war das Thema „Mindestlohn für Praktikanten“ auf der politischen Agenda gelandet. Dabei ging es allerdings in erster Linie um einen Mindestlohn für Praktikanten mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. „Die Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn ist grundsätzlich nachvollziehbar. Leider nimmt die Politik diese Vorgabe nicht richtig auf. Denn ein Mindestlohn für Praktikanten mit Berufsausbildung geht an den Realitäten vorbei. Die meisten von ihnen machen ja gerade ein Praktikum, um sich über einen Beruf zu informieren – die wenigsten verfügen da schon über eine Berufsausbildung. Trotzdem leisten Praktikanten oft sehr gute Arbeit, die dann auch angemessen vergütet werden sollte,“ so Christoph Jost, Geschäftsführer bei ABSOLVENTA Jobnet in Berlin.

 

Über ABSOLVENTA Jobnet

Die ABSOLVENTA GmbH beschäftigt rund 60 Mitarbeiter und hat ihre Büros im Herzen von Berlin. Mit dem ABSOLVENTA Jobnet bietet das Unternehmen ein Karrierenetzwerk mit der Zielgruppe Studenten, Absolventen und Young Professionals. Es besteht aus der Jobbörse ABSOLVENTA, dem Traineeportal Trainee-Geflüster, der Praktikumsbörse Praktikum.info und dem Jobmesseportal Jobmesse-Radar. Komplettiert wird das Netzwerk durch die studentische Uni-Liga, das demokratische ABSOLVENTA-Stipendium, das jährlich von dem gemeinnützigen ABSOLVENTA e.V. ausgerichtet wird, sowie die Auszeichnung für karrierefördernde und faire Trainee-Programme.

 

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