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Überstunden – nicht ungefährlich, und doch oft unbezahlt

Bernd Kraft, Monster Deutschland
Bernd Kraft

Monster Umfrage zeigt: Sieben von zehn der deutschen Befragten werden nicht für Überstunden bezahlt

Fast drei Stunden pro Woche – so viele Überstunden hat jeder Arbeitnehmer 2013 in Deutschland durchschnittlich geleistet. Einer europäischen Vergleichsstudie* zufolge wird in keinem Land der Euro-Zone so viel Mehrarbeit geleistet wie in der Bundesrepublik. Doch was haben die Arbeitnehmer von ihrem Arbeitseifer und Fleiß? Die ernüchternde Antwort lautet, zumindest aus finanzieller Sicht: wenig. Das Online-Jobportal Monster hat seine User zum Thema Überstunden befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die deutliche Mehrheit, nämlich rund 70 Prozent der deutschen Teilnehmer, für Überstunden keine zusätzliche Bezahlung erhalten. Lediglich jeder Fünfte der 238 Befragten gibt an, eine Vergütung für die Stunden zu bekommen, die er zusätzlich zur vereinbarten Arbeitszeit leistet. Überstunden scheinen unterdessen längst zur Selbstverständlichkeit in deutschen Büros geworden zu sein: Nur einer von 20 Teilnehmern gibt explizit an, nie Überstunden zu machen.

Die Ergebnisse aus Deutschland auf einen Blick

 

Erhalten Sie eine zusätzliche Bezahlung für Überstunden?

  • Ja, ich werde dafür bezahlt und mache Überstunden (20%)
  • Ja, ich werde dafür bezahlt, mache aber nie Überstunden (5%)
  • Nein, ich werde nicht für Überstunden bezahlt, auch wenn ich welche mache (71%)
  • Ich weiß es nicht (4%)

 

Wer zu viele Überstunden macht, schadet nicht nur sich

„Das Arbeitszeitgesetz besagt, dass das Wochenpensum eines Arbeitnehmers auf Dauer die Grenze von 48 Stunden nicht übersteigen darf“, erklärt Bernd Kraft, Vice President General Manager Central Europe bei Monster. „Arbeitszeiten, die darüber hinausgehen, sind aus zweierlei Gründen bedenklich: Einerseits aus arbeitsrechtlicher Sicht, denn grundsätzlich gilt, dass Überstunden bezahlt oder, alternativ, durch Freizeitausgleich abgegolten werden müssen. Andererseits kann ein zu großes Arbeitspensum auf lange Sicht die Gesundheit des Arbeitnehmers beeinflussen und führt im schlimmsten Fall zu Erschöpfungssymptomen, eingeschränkter Leistungsfähigkeit, bis hin zum Burnout“.

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Tipps rund um das Thema Überstunden

 

1) Achten Sie auf Ihren Körper. Überstunden sollten kein Dauerzustand sein. Wer regelmäßig Mehrarbeit leistet, erhöht sein Risiko für Depressionen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hören Sie auf Ihren Körper und lassen Sie Überstunden nicht zur Gewohnheit werden.

 

2) Informieren Sie sich über Ihre Rechte. Überstunden sind keine Selbstverständlichkeit. Ihr Vorgesetzter kann diese nur dann fordern, wenn dies im Arbeitsvertrag explizit festgelegt wurde. Grundsätzlich sind Überstunden, leitende Angestellte ausgenommen, entweder zu vergüten oder durch Freizeitausgleich abzugelten.

           

3) Planen Sie Ihre Kapazitäten. Außerdem kann es helfen, Kapazitäten untereinander zu besprechen und gegebenenfalls Aufgaben an Kollegen weiterzugeben, die gerade mehr Zeit haben. Erstellen Sie zudem gemeinsam Prioritätenlisten, die Ihnen zeigen, welche Aufgaben besonders dringend erledigt werden müssen und welche vielleicht auch noch bis morgen warten können.

 

4) Suchen Sie das Gespräch mit dem Vorgesetzten. Wenn Überstunden zum Alltag werden und es dafür weder Entlohnung noch Freizeitausgleich gibt, lohnt es sich, das Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen. Möglicherweise weiß der Chef nämlich gar nicht genau, wie viel Arbeit der einzelne Angestellte leistet. Ein offenes Gespräch ist ein erster und wichtiger Schritt zu einer gemeinsamen Lösung.

 

5) Das Bessere finden. Sollte sich auch nach den verschiedenen Klärungsmaßnahmen die Frequenz an Überstunden nicht verringern, so achten Sie beim Lesen von offenen Stellenausschreibungen und beim Führen von Vorstellungsgesprächen darauf, welcher Wert einer ausgewogenen Work-Life-Balance zugeschrieben wird.

 

 

Methode der Monster-Umfrage

238 Arbeitnehmer aus Deutschland haben vom 17.02.2015 – 01.03.2015 an der Online-Umfrage teilgenommen. Bei der Auswertung wurde nur eine Stimme pro User berücksichtigt. Das Karriereportal Monster führt in regelmäßigen Abständen Befragungen auf lokalen und globalen Webseiten des Unternehmens zu Themen rund um Arbeitsplatz und Karriere durch. Diese Befragungen sind nicht repräsentativ, sondern spiegeln die Meinung der Nutzer von Monster wider.

 

Über Monster Deutschland:

Monster, www.monster.de, ist eines der bekanntesten privaten Online-Karriereportale in Deutschland mit einem umfassenden Service- und Informationsangebot rund um Beruf und Karriere. Seit über 20 Jahren unterstützt Monster weltweit Arbeitnehmer bei der Suche nach dem richtigen Job und Arbeitgeber bei der Suche nach den besten Talenten. Heute agiert Monster in über 40 Ländern und bietet umfassende, hochwertige Lösungen rund um Jobsuche, Karriereplanung, Rekrutierung und Talentmanagement. Als Pionier treibt Monster die Branchenentwicklung durch die Nutzung fortschrittlichster Technologien im Bereich Digital, Social und Mobile kontinuierlich voran. Firmensitz der Monster Worldwide Deutschland GmbH ist Eschborn. Die Monster Worldwide Deutschland GmbH ist ein Tochterunternehmen der Monster Worldwide Inc. mit Sitz in New York. Um mehr über monster.de zu erfahren, besuchen Sie die Website www.monster.de. Informationen über Monster Worldwide, Inc. (NYSE: MWW), finden Sie unter http://about-monster.com.

 

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