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Irgendwie. Irgendwo. Irgendwann. – Social Media im HR

Dennis Teichmann, jacando
Dennis Teichmann, jacando

Ein Gastbeitrag von Dennis Teichmann, Leiter Produkt & Marketing bei jacando

Social Media kann jeder. Das gilt auch für viele Unternehmen. Hier ein bisschen Twitter, da etwas Xing und natürlich ganz viel Facebook. Insbesondere da, wo Mensch auf Mensch trifft, ist Social Media definitiv nicht verkehrt. Gerade für HR Abteilungen wird Social Media deshalb immer zentraler und viele Unternehmen nutzen seine vielfältigen Möglichkeiten. Glauben sie zumindest. Denn wie der dritte Teil der Studie  „Personalmanagement Trends 2016“ ergeben hat, wird Social Media oft deutlich unterschätzt und zumeist falsch eingesetzt.

Viel Potenzial und endlose Möglichkeiten
In der Schweiz sind aktuell 3.5 Millionen Nutzer aktiv auf Social Media unterwegs – Tendenz nach wie vor steigend. Mit Blick auf die jungen Bewerber, die Digital Natives, gewinnt Social Media auch weiterhin an Bedeutung, denn diese stellen mit 90% die grösste Nutzergruppe dar. Wer sie also in ihrem gewohnten Umfeld erreichen und ansprechen will, der muss sich mit Social Media auseinandersetzen. Dies haben längst viele Unternehmen erkannt. Sie nutzen Social Media seit Jahren für Produkt- und Dienstleistungsmarketingzwecke und nun vermehrt auch für HR-Belange. Die Möglichkeiten hierfür sind zahlreich: ein sympathischer Arbeitgeberauftritt und das einfache Verbreiten von Vakanzen in sozialen Netzwerken, Informationen zur Arbeitgeberqualität auf Bewertungsportalen, ein Blick hinter die Kulissen via Instagram oder Blog – der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt und auch finanziell passt vieles in jedes noch so kleine Budget. Die einzige Bedingung für den erfolgreichen Einsatz: die Auswahl und Pflege der einzelnen Kanäle und Plattformen muss zielgruppengerecht, respektive regelmässig, und Teil einer Strategie sein. Und genau das läuft oftmals schief!Ein bisschen Social Media machen
Ein Unternehmensauftritt auf Social Media ist schnell erstellt: Plattform auswählen, Anmeldeformular ausfüllen, Logo oder Bild hochladen, kurze Vorstellungsrunde und voilà – mission completed. Hürden gibt es praktisch keine, fast alle Plattformen haben zumindest eine kostenlose Basisvariante und so wundert es nicht, dass bereits 76% der untersuchten Unternehmen über mindestens einen Unternehmensaccount auf Social Media verfügen. Ein Account alleine macht jedoch noch lange keinen gelungenen Auftritt aus und es scheint, als ob bei vielen Unternehmen die anfängliche Motivation für den Einsatz von Social Media ziemlich schnell auch wieder verschwindet. Denn ein genauer Blick auf die Accounts zeigt: stolze 43% der untersuchten Unternehmen haben tote Accounts!Social Media Recruiting light
Social Media Recruiting ist einer der Begriffe, der quasi bereits zum guten Ton gehört. Hier dreht sich alles darum, wie man über und mithilfe von Social Media neue Mitarbeiter rekrutieren kann. Ruft man sich die aktuell 3.5 Millionen Social Media Nutzer ins Gedächtnis, hat dies durchaus seine Berechtigung. Und trotzdem gibt es auch hier noch viel Potenzial bei der Umsetzung: Nur knapp die Hälfte der untersuchten Unternehmen nutzt zumindest einen Social Media Kanal zur Verbreitung von Stellenausschreibungen. Mit gerade einmal 49% findet LinkedIn bei den untersuchten Unternehmen die meiste Beachtung, dicht gefolgt von Xing mit 43%. Dass Facebook und Twitter eher weniger dafür eingesetzt werden, ist verständlich. Das Hauptproblem ist aber nicht die Zurückhaltung der Unternehmen bei Social Media Recruiting, sondern die Art, wie es gemacht wird: Wenn Social Media Kanäle zur Stellenausschreibung genutzt werden, wird dies meist nicht professionell und systematisch via Unternehmensaccount gehandhabt, sondern hauptsächlich durch das sporadische Teilen von Stellenausschreibungen via Mitarbeiter. So betrachtet, ist das also eher Social Recruiting light und hat mit gezieltem Social Recruiting nicht viel zu tun.Keine runde Sache
Bei Social Media geht es nicht nur darum, dass man teilt, posted oder liked, sondern vor allem auch darum, dass man (sich) vernetzt. So gehört sich das auch im Zusammenhang mit der Karriereseite – dem Herzstück des Personalmarketings. Sie sollte dem Unternehmen nicht nur ein Gesicht als Arbeitgeber geben, sondern sollte gleichzeitig auch der zentrale Ausgangs-/Endpunkt für alle Personalmarketingaktivitäten sein – und deshalb auch Social Media einbeziehen. Aber auch der Blick auf die Karriereseiten der untersuchten Unternehmen verheisst nichts Gutes: einerseits mangelt es an Links und andererseits verweisen viele Links auf tote Accounts. Und wenn dann doch verlinkt wurde, dann oftmals auf Kanäle, die so gar nicht zum Unternehmen passen. Es scheint, als ob sich Unternehmen in der Eile „auch auf Social Media sein zu wollen“, keine Gedanken über das Vorgehen machen, bei der Auswahl der Kanäle wie wild um sich greifen und dann nach einem ersten motivierten Einsatz schnell die Lust daran verlieren.

Ganz oder gar nicht
Die oftmals ungenügende Umsetzung von Personalmarketingaktivitäten auf Social Media basiert aber nicht nur auf Übereile, fehlendem Wissen bei der Umsetzung oder mangelnder Motivation, sondern auch auf mangelnden personellen Ressourcen. Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb, muss die Rolle von Social Media im HR aber auch relativiert werden. Obwohl Social Media aus der heutigen Gesellschaft und besonders mit Blick auf die Zukunft nicht mehr wegzudenken ist (sein darf!), ist es nicht der einzig wahre Weg um neue Mitarbeiter zu finden oder um die eigene Arbeitgebermarke zu stärken. Es muss vielmehr als Teil des Ganzen betrachtet und in diesem Zuge in gesamtstrategische Überlegungen einbezogen werden. Nur so kann der Auftritt auf Social Media zum eigenen Vorteil genutzt werden und nur so lohnt er sich auch. Nirgends gilt das Prinzip „ganz oder gar nicht“ nämlich mehr als in den sozialen Medien: denn noch schlimmer als kein Unternehmensauftritt auf Social Media, ist ein schlechter.

Über die Studie
Die Studie „Personalmanagement Trends 2016“ wurde von jacando in Zusammenarbeit mit HR Today und dem Schweizerischen KMU Verband erstellt und hat rund 100 HR-Fachleute und Geschäftsführer aus der Schweiz zum Umgang mit der Digitalisierung befragt. Gleichzeitig wurden über 100 Webseiten von Schweizer Unternehmen auf dieselben Kriterien untersucht. Aufgrund der Grösse der Umfrage wurde die Studie in drei Schwerpunkte gegliedert: Rekrutierung (I), Employer Branding in der Rekrutierung (II) und Social Media im HR (III). Alle drei Teile können hier kostenlos heruntergeladen werden.

Über jacando
jacando ist ein Schweizer Cloud Software-Anbieter und steht für innovative, kostengünstige Lösungen in den Bereichen Recruiting und Personal- und Talentmanagement. Mit unseren Produkten jacando Match und Talent ermöglichen wir unseren Kunden effiziente HR Prozesse, die einfach per Mausklick erledigt werden können. Unsere Software ist leicht in der Anwendung, umfassend in der Ausführung, kann individuell auf Kundenbedürfnisse angepasst werden und ist von HR Profis für HR Profis gemacht.

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