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Jobsuche 2017: Deutsche sind am optimistischsten – 1. Platz im Ländervergleich

Frank Hensgens
Frank Hensgens

Über 70% der Deutschen auf Jobsuche sind optimistisch, dass sie im nächsten Jahr einen guten neuen Job finden werden. Dies zeigt eine Befragung von Indeed unter Jobsuchenden in mehreren Ländern. Überraschend: Deutschland hat im Ländervergleich klar die Nase vorn.

Bei den Arbeitssuchenden hierzulande herrscht im Vergleich mit den anderen untersuchten Nationen der größte Optimismus. Deutschland rangiert mit 72,6 % deutlich vor den USA (63%), Frankreich (58,6%) und UK (51,8%). „Die Ergebnisse der Befragung bilden die sehr gute Arbeitsmarkt- und Wirtschaftslage ab”, so Frank Hensgens, Geschäftsführer von Indeed in Deutschland. „Wenn der Arbeitsmarkt stabil, die Arbeitslosigkeit niedrig und die Wirtschaft stark ist, zeigt sich das natürlich auch in der Einschätzung von Jobsuchenden zu ihren Chancen auf eine gute neue Stelle.“ Befragt wurden 6.008 Arbeitssuchende in Deutschland, USA, UK, Frankreich, Australien und den Niederlanden.

Deutliche Unterschiede im Altersvergleich
Das Alter ist allerdings ein entscheidender Faktor bei der Einschätzung der Chancen bei der Jobsuche. Während bei den 25-34-Jährigen 80,4% optimistisch ins Jahr 2017 schauen, sind es bei den ab 55-Jährigen nur noch 42,9%. “Das ist leider keine Überraschung Je älter die Arbeitnehmer werden, desto schlechter schätzen sie die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt ein. Gerade mit Blick auf den demographischen Wandel gibt es in Deutschland bei der Vermittlung älterer Arbeitnehmer noch viel Nachholbedarf”, sagt Hensgens.

Das Gehalt ist bei der Suche nach einem neuen Job der wichtigste Faktor. 69% der befragten Deutschen führten die Bezahlung als wichtiges Kriterium an, gefolgt von Jobsicherheit, Ort/Entfernung zum Arbeitsplatz sowie Flexibilität. Hier sind auch die Altersunterschiede interessant: Während bei jüngeren Befragten klar das Einkommen an erster Stelle steht, sind mit zunehmendem Alter auch andere Faktoren von wachsender Bedeutung.

Weltwirtschaft ist Grund zur Sorge, Digitalisierung nicht
Optimismus in Deutschland hin oder her – auch hierzulande gibt es Sorgen, was die eigene Jobsuche angeht. So befürchten 51,6% der Arbeitssuchenden, dass externe Faktoren ihre Jobsuche im nächsten Jahr negativ beeinflussen könnten. 25,1% der Deutschen bereiten globale Wirtschaftsturbulenzen Sorgen. An zweiter Stelle wurde das Thema Einwanderung als möglicher Negativfaktor für die eigene Jobsuche genannt (21,9%).
“Emotionale Themen spielen bei der Jobsuche immer eine wichtige Rolle. Auch in Großbritannien nach dem Brexit und in den USA nach der Wahl zeigen unsere Daten, dass Jobsuchende sehr emotional auf politische Ereignisse und die mediale Berichterstattung reagieren”, sagt Hensgens. “Konkrete Ereignisse sind dabei unmittelbarer zu spüren als abstrakte Konzepte wie zum Beispiel die Digitalisierung.”

Die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt nennen nur 15,8% der Jobsuchenden als möglichen Negativfaktor. Diese Aussage deckt sich mit der Indeed-Befragung aus dem August wonach sich Arbeitnehmer in Deutschland wenig Gedanken über Automatisierung machen (http://www.presseportal.de/pm/110144/3469578). Allerdings befürchten weitere 14,8%, ihr Qualifikationsprofil könnte in Zukunft an Bedeutung verlieren. Beide Faktoren zeigen, dass Arbeitnehmer nicht unbedingt sicher sind, welche Qualifikationen in Zukunft wirklich gefragt sind. Einen möglichen Regierungswechsel bei der Bundestagswahl im Herbst sehen übrigens nur 6,6% als möglichen Negativfaktor.

Regierung tut nicht genug – finden vor allem Ältere
Eine knappe Mehrheit der Deutschen (50,7%) findet, dass die derzeitige Bundesregierung nicht genug für die Sicherheit von Arbeitsplätzen tut. Bei Jobsuchenden über 45 sind allerdings schon 65% der Meinung, dass sich die Bundesregierung nicht ausreichend um Jobsicherheit für alle bemüht.

Über die Umfrage
censuswide hat im Auftrag von Indeed im Zeitraum von 16. bis 18. November 2016 Jobsuchende in Deutschland, USA, UK, Frankreich, Australien und den Niederlanden befragt. Befragungsteilnehmer insgesamt: 6.008, Befragungsteilnehmer Deutschland: 1.000.

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