Arbeitsmarkt Nachrichten

Den Pflegeberuf pflegen: Wie hält man Pflegekräfte von morgen im Beruf?

Das Online-Journal HeilberufeSCIENCE veröffentlicht Originalarbeit zum Thema „Was tun gegen den Pflegekräftemangel“ | Ergebnisse einer komplexen Analyse in Berlin und Brandenburg

Berlin/Heidelberg/München. Professionelle Pflegekräfte hätten aufgrund der demographischen Entwicklung Hochkonjunktur, wären da nicht die erschwerten Arbeitsbedingungen, über die schon so lange und intensiv öffentlich diskutiert wird. Um dem Thema höchste Priorität mit Aussicht auf Erfolg zu verleihen, hat die Regierung das Jahr 2011 zum Jahr der Pflege erklärt. Gemeinschaftlich sollen Entscheider in Politik und in der Pflege ein attraktiveres Berufsprofil schaffen. Deswegen führte die Universität Greifswald eine Analyse an 670 Gesundheits- und Krankenpflegeschülern in Berlin und Brandenburg durch; die Erhebung soll Aufschluss darüber geben, was heute berücksichtigt werden muss, um zukünftig ausgebildete Pflegekräfte in ihrem Beruf  zu halten. Die vollständigen Ergebnisse sind vor wenigen Tagen im Online-Journal HeilberufeSCIENCE erschienen.

20 bis 30 Prozent aller Befragten beabsichtigen, nach Abschluss ihrer Ausbildung gar nicht bis maximal fünf Jahre im Beruf zu arbeiten. Die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf ist hierbei für die meisten das entscheidende Moment. Durch ein anschließendes Studium erhoffen sich 30 Prozent der Pflegeschüler mit Hochschulreife eine bessere Zukunft. Was aber kann den Pflegeberuf attraktiver machen, um die Fachkräfte zu halten?

25 bis 50 Prozent der befragten Berliner bzw. Brandenburger Pflegeschüler haben vor, ihrem Beruf bis zum Rentenalter treu zu bleiben. Einem Standortwechsel stehen die meisten aufgeschlossen gegenüber. Die Berliner Schüler könnten sich den Wechsel in eine Kleinstadt vorstellen, die Schulabgänger in Brandenburg geben an, auch in einer ländlichen Gegend ihrem Beruf nachkommen zu wollen. Ausschlaggebend für die Wahl des Arbeitsplatzes seien dabei jeweils monetäre Vorteile, auch der sichere Arbeitsplatz sowie das Arbeiten im Team spiele hier eine maßgebliche Rolle. Über 60 Prozent von ihnen kann sich eine berufliche Zukunft im Ausland vorstellen. Die Regierung plant aber umgekehrt, dem nationalen Pflegekräftemangel entgegenzuwirken, indem Fachpersonal aus dem Ausland nach Deutschland geholt werden soll. Dies scheint nach Einschätzung der beiden Autoren eher vernachlässigbar, weil der ausländische Arbeitsmarkt attraktivere Arbeitsbedingungen einschließlich einer besseren Vergütung zu bieten  hat.
Der Beitrag Einflussfaktoren auf die Verweildauer im Beruf und die Standortwahl des Arbeitsplatzes bei Gesundheits- und Krankpflegern von Josephine Golombek und Steffen Fleßa, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifwald, Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Allg. BWL und Gesundheitsmanagement ist kürzlich in HeilberufeSCIENCE erschienen. HeilberufeSCIENCE ist ein Online-Journal für Pflegewissenschaft, Pflegemanagement und Public Health und erscheint im Urban & Vogel Verlag viermal jährlich auf: www.heilberufe-science.de und www.springerlink.de. Urban & Vogel ist ein Verlag von Springer Medizin.

Springer Medizin ist führender Anbieter von Fachinformationen im Gesundheitswesen in Deutschland. Die Produktpalette umfasst Zeitschriften, Zeitungen, Bücher und eine Vielzahl von Online-Angeboten für alle Arztgruppen, Pharmazeuten, Heilberufe und medizinisch interessierte Laien.

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