IAB-Chef Möller: Seit 20 Jahren Reallohnverluste bei den Geringqualifizierten
Die Geringqualifizierten erleiden seit 1990 Reallohnverluste, die sich ab 2005 nochmals beschleunigt haben. Darauf weist Joachim Möller, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift IAB-FORUM hin.
Das Lohnniveau der Geringqualifizierten befindet sich derzeit wieder auf dem bereits Mitte der 80er erreichten Niveau. Bis etwa zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung stiegen die Reallöhne auch für die Geringqualifizierten noch deutlich an. Seitdem sinken sie. An der Zunahme des gesellschaftlichen Wohlstands in den vergangenen 25 Jahren nahmen die Geringqualifizierten daher nicht teil.
Die Reallöhne der Universitätsabsolventen stiegen dagegen seit Mitte der 80er Jahre um 22 Prozent, die der Fachhochschulabsolventen oder der Meister immerhin um 17 bzw. 18 Prozent. Personen mit einer abgeschlossenen Lehre müssen seit 2003 wie die Ungelernten Rückgänge hinnehmen, haben aber noch sieben Prozent mehr als Mitte der 80er Jahre.
„Deutschland gilt heute als eines der OECD-Länder mit dem höchsten Anstieg der Lohnungleichheit“, stellt IAB-Direktor Möller fest. Ein 40-jähriger Akademiker verdiene mittlerweile im Durchschnitt das 2,6-Fache eines Geringqualifizierten gleichen Alters. Im Jahr 1984 war es erst das 2,1-Fache.
Die aktuelle Ausgabe 1/2011 der Zeitschrift IAB-FORUM mit dem Schwerpunktthema „Lohnentwicklung und Lohnpolitik“ ist für 5,50 Euro zuzüglich Versandkosten erhältlich beim IAB-Bestellservice im Internet unter www.iabshop.de oder beim W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG, Auf dem Esch 4, 33619 Bielefeld, Telefon 0180-100-2707, Telefax 0180-100-2708, E-Mail IAB-Bestellservice@wbv.de.
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