Wirkung von Ein-Euro-Jobs: Auf den Träger kommt es an
Der Erfolg von Ein-Euro-Jobs hängt sehr stark vom Maßnahmeträger ab. „Bei den erfolgreichsten Trägern führen Ein-Euro-Jobs schon nach drei Monaten zu einer Steigerung der Beschäftigungschancen, bei den schlechtesten finden sich signifikant negative Effekte über den gesamten Beobachtungszeitraum“, so das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Dass Ein-Euro-Jobs erst langfristig und selbst dann nur leicht positive Eingliederungswirkungen erreichen, ging bereits aus mehreren bundesweiten IAB-Studien hervor. Wie erheblich die Unterschiede zwischen den einzelnen Maßnahmeträgern sind, konnte jetzt erstmals exemplarisch anhand der Daten für elf große Maßnahmeträger in Hamburg in einer Studie gemeinsam mit dem Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik (ISG) gezeigt werden. Drei dieser Träger zeichnen sich durch eindeutig positive Beschäftigungseffekte aus. Ihnen gelingt es also, Teilnehmer an den ersten Arbeitsmarkt heranzuführen. Bei den anderen Trägern wiederum führt eine Teilnahme an Ein-Euro-Jobs im gesamten Beobachtungszeitraum von 21 Monaten nicht zu signifikant besseren Beschäftigungschancen. Bei einem Träger zeigen sich sogar für alle 21 Monate eindeutig negative Wirkungen.
IAB empfiehlt gezieltere Auswahl der Teilnehmer und der Träger
Während im Jahr 2010 durchschnittlich mehr als 300.000 Ein-Euro-Jobs besetzt waren, wurde die Förderung mittlerweile auf rund 200.000 Stellen reduziert. Diese Entwicklung entspricht auch der Empfehlung des IAB, verstärkt auf den Einsatz der Ein-Euro-Jobs zu Gunsten wettbewerbsschwacher Arbeitslosengeld-II-Empfänger zu achten. Der Gesetzgeber hatte Ein-Euro-Jobs nur für die Fälle vorgesehen, in denen andere Fördermaßnahmen nicht mehr in Frage kommen – also für besonders arbeitsmarktferne Personen, die beispielsweise bereits sehr lange erfolglos nach Arbeit suchen. Die Forschungsergebnisse bestätigen, dass die Ein-Euro-Jobs tatsächlich am ehesten bei den arbeitsmarktfernen Teilnehmern wirken. Die neue IAB-Studie legt zudem nahe, dass die Qualität der Maßnahmeträger stärker als bisher in den Blick genommen werden sollte.
Teilnahme am Ein-Euro-Job ist in der Regel freiwillig
Eine ergänzende schriftliche Befragung von mehr als 1000 Hamburger Ein-Euro-Jobbern zeigt, dass die Teilnahme überwiegend freiwillig stattfindet. Fast die Hälfte der Befragten antwortete, sie hätten von sich aus bei ihrem Ansprechpartner nach einem Ein-Euro-Job gefragt. Rund einem Drittel wurde der Ein-Euro-Job vom Jobcenter angeboten und weniger als jeder Fünfte gab an, zur Teilnahme verpflichtet worden zu sein.
Die IAB-Studie im Internet: http://doku.iab.de/kurzber/2011/kb2011.pdf.