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Bring Your Own Device: Ein Zeichen moderner Unternehmenskultur oder doch eher ein Sicherheitsrisiko?

Christian Umbs
Christian Umbs

BYOD (Bring Your Own Device) – dieses Akronym schallt neuerdings immer häufiger durch Unternehmensflure. Dahinter verbirgt sich der Trend, private Geräte wie Smartphones, Laptops oder Tablets am Arbeitsplatz zu nutzen und mit dem Firmennetzwerk zu verbinden. Über 100 CIOs wurden im Auftrag des spezialisierten Personaldienstleisters Robert Half Technology zu diesem Thema in Deutschland befragt. Ausgewählte Studienergebnisse sowie eine Einschätzung von Christian Umbs, Director bei Robert Half Technology, zu den Vorteilen und Herausforderungen von BYOD finden Sie nachfolgend.

Aktuelle Studienergebnisse von Robert Half zum Thema BYOD:

Zwei von drei CIOs erlauben die Nutzung privater Geräte im eigenen Unternehmen (68 %), lediglich ein Drittel (32 %) spricht sich dagegen aus. Dabei dürfen Mitarbeiter private Laptops, Smartphones, Speichermedien (USB-Sticks, externe Festplatten), Tablet Computer oder auch MP3-Player für berufliche Zwecke verwenden.

Die Vorteile von BYOD für das eigene Unternehmen liegen aus Sicht der Befürworter auf der Hand:

  • BYOD ermöglicht eine bessere Erreichbarkeit von Mitarbeitern (64 %).
  • Da Mitarbeiter mit der Handhabe ihrer eigenen Geräte vertraut sind, arbeiten sie häufig produktiver und effizienter (51 %).
  • Die Nutzung privater Geräte steigert die Zufriedenheit der Mitarbeiter (36 %).
  • Die Kosten für die Bereitstellung und den Support unternehmenseigener IT sinken (19 %).

Gleichwohl sehen 53 % der befragten CIOs in der Gewährleistung der Datensicherheit die größte Herausforderung bei der beruflichen Verwendung privater Endgeräte.

 

Christian Umbs, Director bei Robert Half Technology, über moderne Unternehmenskulturen sowie Chancen und Risiken von BYOD:

„Die Akzeptanz gegenüber BYOD nimmt in Unternehmen stetig zu. Vor allem jüngere Mitarbeiter fordern immer häufiger den Gebrauch privater Endgeräte im beruflichen Kontext ein. Indem Unternehmen auf diese wachsende Nachfrage reagieren, positionieren sie sich als moderner Arbeitgeber. Sie demonstrieren, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter ein wichtiger Faktor innerhalb der eigenen Unternehmenskultur ist. Dies wiederum kann ihnen Wettbewerbsvorteile verschaffen. Zudem lassen sich durch BYOD Effizienzsteigerungen und signifikante Kosteneinsparungen erzielen.

Gleichwohl sollten CIOs und die entsprechenden Fachteams im Vorfeld alle rechtlichen, technischen und organisatorischen Anforderungen prüfen, die mit der Einführung von BYOD verbunden sind. Es gilt dabei, mögliche Risiken und Datensicherheitsfragen im Vorfeld genau zu analysieren und verbindliche Regeln aufzustellen. So muss unter anderem sichergestellt werden, dass es eine klare Trennung zwischen den privaten und Unternehmensdaten auf den persönlichen Geräten der Mitarbeiter gibt. Ferner müssen standardisierte Abläufe eingeführt werden, die etwa im Falle des Geräteverlusts oder
-diebstahls zum Tragen kommen.“

 

 

Kontakt Robert Half International:
Christina Holl

T: +49 (0)89/286 74-074

E: christina.holl@rhi.net

 

Alenka Mladina

T: +49 (0)89/286 74-071

E: alenka.mladina@rhi.net

 

Robert Half International

Rosental 3-4

80331 München

2 Comments

  • Danke für den interessanten beitrag – zeigt er doch eine aus meiner Sicht extrem eingeengte Wahrnehmung.
    Aber vielleicht können Sie mir helfen.

    Wo wird der echte Zusammenhang von BYOD mit Unternehmenskultur sichtbar?

    BYOD ist doch offensichtlich – so die angeführte Statistik ein Thema um Produktivität und Effizienz zu steigern und oftmal Kosten zu senken. Dies an Ende zu Lasten der Mitarbeiter, die zum Beispiel „notgedrunden“ ständig erreichbar sind.

    Die direkte Korrelation zur Kultur entgeht mir hier leider. Aber da können sie mir sicherlich auf die Sprünge helfen.

    Viele Grüße
    Guido Bosbach

  • Hallo Herr Bosbach,

    vielen Dank für Ihren Kommentar. Die Möglichkeit, private Geräte am Arbeitsplatz nutzen zu können, wird von vielen (gerade jüngeren) Arbeitnehmern als sehr positiv gesehen. Viele Mitarbeiter sehen einen Vorteil darin, mit Geräten arbeiten zu dürfen, die ihnen besonders vertraut sind. Dies bestätigt neben den Studienergebnissen auch unsere unmittelbare Erfahrung aus der Beratungspraxis und Gesprächen mit Bewerbern.

    Natürlich sind für den Arbeitgeber auch Produktivitäts- und Effizienzaspekte mit dem Thema verbunden. Wenn ein Unternehmen heute als moderner Arbeitgeber wahrgenommen werden möchte, und damit kommen wir zum Thema Unternehmenskultur, sollten sich die Verantwortlichen auch mit dem Thema BYOD auseinandersetzen. Dabei sollten die damit verbundenen Potenziale und Chancen, aber auch die rechtlichen und operativen Herausforderungen systematisch überprüft werden. Im Falle dass sich das Unternehmen für BYOD entscheidet, ist eine schriftliche Dokumentation der Richtlinien wichtig. Das gilt übrigens auch für die „ständige Erreichbarkeit“, wo zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmer klare Regelungen erforderlich sind und diese unseren Beobachtungen nach vermehrt eingeführt werden.

    Ich hoffe, ich konnte Ihnen damit weiterhelfen.

    Mit besten Grüßen
    Christina Holl
    Robert Half

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