Verbände: Mehr Geld in der Wirtschaft
Gummersbach, 7. Juli 2009 Die Gehaltssteigerungen der Führungskräfte in Verbänden fielen im vergangenen Jahr moderat aus. So betrug die Erhöhung von April 2008 bis April 2009 durchschnittlich 3,5 Prozent, im Vorjahr waren es 3,2 Prozent. Hauptgeschäftsführer aus Wirtschaftsverbänden erzielten mit durchschnittlich 4,8 Prozent die höchste Gehaltssteigerung. Während ein Hauptgeschäftsführer durchschnittlich 126.000 Euro im Jahr verdient, bekommt ein Geschäftsführer der zweiten Ebene 104.000 Euro, ein Referats- oder Abteilungsleiter 75.000 Euro. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Vergütungsstudie der Managementberatung Kienbaum zu Führungskräften in Verbänden, die zum 19. Mal erscheint. Grundlage sind Vergütungsinformationen von insgesamt 838 Führungskräften aus 280 Verbandsbetrieben aller Größen.
Die erzielten Gehaltssteigerungen sind abhängig vom Lebensalter. Demnach verzeichnen jüngere Führungskräfte die höchsten Zuwächse, da sie zunächst über einen Zeitraum von einigen Jahren an das eigentliche „Zielgehalt“ ihrer jeweiligen Position herangeführt werden. Während ein über 60-jähriger Geschäftsführer der zweiten Ebene eine Gehaltssteigerung von lediglich 1,9 Prozent erzielte, hatte sein 35-jähriger Kollege im Schnitt 5,9 Prozent mehr im Portemonnaie.
Spitzenverbände zahlen besser
In Wirtschaftsunternehmen bestimmt die Unternehmensgröße maßgeblich die Gehaltshöhe. Begründet ist dies in der engen Beziehung zwischen Aufgabe und Gehalt. Auch in Verbandsbetrieben wachsen die Bezüge mit der Größe des Verbandsbetriebes. Dies gilt besonders für die Bezüge der Hauptgeschäftsführer. So verdient der Hauptgeschäftsführer eines Verbandes mit einem Etat von 25 Millionen Euro mit durchschnittlich 154.000 Euro im Jahr mehr als doppelt so viel wie der Hauptgeschäftsführer eines Verbandes mit einem Etat bis 500.000 Euro. Auf der Ebene der Referenten beträgt die Differenz noch etwa 35 Prozent. Während die Anzahl der Mitgliedsunternehmen keinen signifikanten Einfluss auf die Höhe der Vergütung der Führungskräfte hat, spielt die Verbandsart dagegen eine große Rolle: Das Vergütungsniveau in den Spitzen- und bundesweiten Fachverbänden liegt deutlich höher als beispielsweise in Landesverbänden und regionalen Fachverbänden. So erhält der Hauptgeschäftsführer eines regionalen Fachverbandes Gesamtbezüge von durchschnittlich 113.000 Euro, während sein Kollege in einem Spitzenverband durchschnittlich 153.000 Euro jährlich verdient.
Nur wenige erhalten variable Vergütung
Leistungsabhängige Zahlungen haben in Verbänden noch keine so große Bedeutung wie in Wirtschaftsunternehmen, gewinnen aber zunehmend an Gewicht. Das Einkommen von mehr als 91 Prozent der Geschäftsführer in Wirtschaftsunternehmen ist an Leistung und Erfolg gekoppelt, in Verbänden dagegen liegt der Anteil der Empfänger variabler Vergütungen bei nur 38 Prozent. Der Anteil an den Gesamtbezügen ist zwar spürbar geringer als bei Führungspositionen in der Privatwirtschaft, die Zusatzvergütung erreicht mit durchschnittlich 17.000 Euro bei den Hauptgeschäftsführern bzw. Geschäftsführern der zweiten Ebene aber durchaus eine spürbare Höhe. Die größte Bedeutung hat die leistungsabhängige Zahlung zurzeit in Wirtschaftsverbänden, in denen jede dritte Führungskraft eine variable Vergütung erhält. „Dies fördert nicht nur die Identifikation der Verbandsmanager mir ihrer Organisation, sondern erhöht auch das Engagement und die Motivation bei eventuell auftretenden Problemen. Auch wenn für Verbände unternehmenstypische gewinnorientierte Kenngrößen als Bemessungsgrundlage von Tantiemen kaum geeignet sind, bietet sich ein Bonus an, der an die Erreichung von quantitativ oder qualitativ formulierten Zielen wie zum Beispiel Projektvorgaben, die durch Maßnahmen- und Zeitpläne untermauert werden, geknüpft ist“, sagt Christian Näser, Vergütungsexperte bei Kienbaum.
Wirtschaftsunternehmen zahlen mehr
Verdient der Geschäftsführer eines Wirtschaftsunternehmens im Durchschnitt 280.000 Euro, so muss sich der Hauptgeschäftsführer eines Verbandes mit 126.000 Euro Jahresgehalt begnügen. Dabei ist zu beachten, dass im Vergleich zu den Verbänden die Führungskräfte in Unternehmen einen sehr viel höheren Anteil ihres Gehalts in variabler Form beziehen. Auch ist die unterschiedliche Ausstattung mit Zusatzleistungen zu beachten. Während die Führungskräfte in Verbänden im Allgemeinen bei der Altersversorgung eher besser gestellt sind, weisen ihre Kollegen in der Privatwirtschaft bei den anderen Zusatzleistungen, insbesondere bei der Ausstattung mit Dienstwagen, ein höheres Niveau aus.
Die Vergütungsstudie „Führungskräfte in Verbänden“ ist zum Preis von 750 Euro (+MwSt.) über den Online-Shop von Kienbaum unter www.kienbaum.de oder direkt bei der Kienbaum Vergütungsberatung, Postfach 10 05 52, 51605 Gummersbach (Fax +49 2261 703-201) erhältlich. Für Rückfragen steht Ihnen Christian Näser gerne zur Verfügung. Telefon: +49 2261 703-608, E-Mail: christian.naeser@kienbaum.de.
Kienbaum ist in Deutschland Marktführer im Executive Search und im HR-Management und gehört zu den führenden Managementberatungen. Mit seinem integrierten Beratungsansatz begleitet Kienbaum Unternehmen aus den wesentlichen Wirtschaftssektoren bei ihren Veränderungsprozessen von der Konzeption bis zur Umsetzung. Kienbaum verbindet ausgewiesene Personalkompetenz mit tiefem Wissen in Strategie, Organisation und Kommunikation.
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