Optimale Einbindung von Mitarbeiterwissen eröffnet Unternehmen neue Perspektiven
Erfolgreiche Fachtagung auf dem Campus Lingen der Hochschule Osnabrück
Das Institut für Kommunikationsmanagement der Hochschule Osnabrück veranstaltete am 28. November 2014 eine Fachtagung zum Thema Organizational Resource Management (ORM) auf dem Campus Lingen. 12 Experten aus Wissenschaft und Praxis diskutierten zunächst in Expertenrunden und anschließend gemeinsam mit dem Plenum, wie On- und Offboarding-Prozesse – die bewusste Begleitung von Ein- und Ausstiegsphasen von Mitarbeitern – in Unternehmen optimal gestaltet sein müssen und welche Rolle dabei der Kommunikation zukommt.
Die Fachtagung wurde von Masterstudierenden des Studienganges „Kommunikation und Management“ der Hochschule Osnabrück organisiert. Franziska Germeroth, Mitglied der Projektleitung, zeigte sich sehr zufrieden: „Die intensiven Vorbereitungen im letzten halben Jahr haben sich wirklich ausgezahlt. Wir freuen uns, dass wir zusammen nicht nur eine erfolgreiche Veranstaltung umgesetzt haben, sondern auch für weiterführende Gespräche unter den Teilnehmern sorgen konnten.“ Sie denkt daher, dass bei den Teilnehmern der Tagung ein Umdenken stattgefunden hat und diese sich zukünftig genau überlegen werden, wie sie On- und Offboarding-Prozesse gestalten und kommunikativ begleiten.
Vor rund 90 Teilnehmern, darunter zahlreiche Unternehmensvertreter, eröffnete Dirk Schulte, Arbeitsdirektor im Unternehmensbereich Grobblech/Profile bei der Salzgitter AG, mit einer Keynote zum Thema Change Management die Fachtagung. Er betont die Bedeutung von Kommunikation und Management, die dem Mitarbeiter einen Rahmen, Orientierung und Sicherheit geben muss.
Anschließend folgte eine Paneldiskussion zum Thema „Den unbekannten Schatz heben – Potenziale neuer Mitarbeiter in Onboarding-Prozessen entdecken und nutzen“, die von Prof. Dr. Thomas Steinkamp (Professor für Human Resource Management, Hochschule Osnabrück) moderiert wurde. Er fasst die Problematik zusammen: „Neue Mitarbeiter bringen neues Wissen und neue Erfahrungen mit. Häufig ist es jedoch leider so, dass dieses Wissen nicht genutzt wird, um daraus für das eigenen Unternehmen zu lernen.“
Dies zu ändern, so sind sich die Experten einig, ist eine Aufgabe, die gemeinsam vom Personal- und vom Kommunikationsmanagement bewältigt werden sollte. Das Management, die Belegschaft und die neuen Mitarbeiter müssen gezielt auf das Onboarding vorbereitet werden.
Um Offboarding-Prozesse ging es in der zweiten Paneldiskussion mit dem Thema „Wenn einer fort ist, wer wird denn gleich weinen“. Für die Experten sind Offboarding-Prozesse nichts Negatives. Sie glauben, dass Veränderungen in Arbeitsteams neuen Schwung bringen können. Auch aus organisationspsychologischer Sicht auf die Arbeitsleistung ist es wichtig,dass sich Teams in der Zusammensetzung ändern. Die vermeintliche Irritation durch Fluktuationist dabei mehr Chance als Gefahr. Dennoch sollte das Risiko nicht unterschätzt werden. Durch hohe Durchlaufquoten könne wertvolles (Mitarbeiter-)Wissen verloren gehen – wenn versäumt wird, dieses zu sichern.
Abschließend wurde in einer Paneldiskussion die derzeit vorherrschende Managementpraxis in Bezug auf On- und Offboarding-Prozesse hinterfragt. Zentral war für die Experten dabei die Frage, wie viel Fluktuation beziehungsweise personelle Veränderungen eine Organisation überhaupt verträgt. Die Experten gehen davon aus, dass im Umgang mit internen Ressourcen besonders Schnittstellen zwischen Kommunikations- und Personalmanagement deutlich werden. Wichtig ist, dass Maßnahmen im Vorfeld getroffen werden, um Onboarding zu unterstützen und Offboarding vorzubereiten.
Nähere Informationen zur ORM Fachtagung finden Sie auf unserer Website orm.hs-osnabrueck.de.