LinkedIn rüstet auf: Übernahme der kanadischen Recruiting Software Careerify verstärkt Wettbewerb
Der Wettbewerb zwischen den Business-Netzwerken LinkedIn und XING intensiviert sich zusehends. War vor wenigen Wochen noch die XING-Übernahme der Jobsuchmaschine Jobbörse.com (auch bekannt als iCjobs.de) ein beherrschendes Thema der Szene, kündigt sich seitens LinkedIn die nächste Stufe an.
Das international stark vertretene Business-Netz LinkedIn strebt schon seit Jahren an die Futterstellen der immer noch lukrativen Recruitingszene und läutet mit der Übernahme von Careerify, einem im kanadischen Toronto domizilierten Entwickler und Anbieter von Recruiting-Lösungen. Die finanziellen Details der Übernahme wurden nicht offengelegt.
Hingegen öffnete Harpaul Sambhi, CEO von Careerify sein Herz und gibt unumwunden zu, weshalb er der Übernahme durch LinkedIn positiv gegenüber steht: „We decided to join LinkedIn due to what we lacked – massive scale. More than 30,000 companies across the globe leverage LinkedIn for recruitment, and with more than 347 million members, LinkedIn offers an opportunity to make a much larger impact on job seeking and hiring.“
Endlich einmal hören wir bei solchen Übernahmen, dass nicht alle handelnden Personen sich über irgend etwas freuen und Synergien oder sonstwas vom Himmel holen wollen, sondern das einfache Eingeständnis der Fakten am Markt. LinkedIn ist grösser, wir sind kleiner, basta.
Doch diese Art der neuen Bescheidenheit war nicht immer nach Sambhis Gusto. So beschreibt er in wenigen Worten sein Mission-Statment: „Careerify was founded with a bold mission: to eradicate unemployment globally while making our clients more profitable and strategic“. Small is beautiful: Careerify beschäftigt 4 Mitarbeiter, drei werden zu LinkedIn transferiert (inklusive CEO Sambhi), ein Mitarbeiter hat auf diesen Schritt verzichtet.
Als Ergebnis der Übernahme wird Careerify zwei bestehende Tools in das digitale Nirvana versetzen. Hingegen wird sich Careerify auf eine Kandidaten-Referral-Lösung konzentrieren, die Arbeitgeber dabei unterstützt Kandidaten zu finden, welche mit den Beschäftigten des Arbeitgebers in den diversen Social Media Networks verbunden sind.
Was bei der XING/Jobsuchmaschine schon beobachtet wurde, tritt auch bei der aktuellen LinkedIn-Übernahme zu Tage: Genaue Pläne, wie das neu akquirierte Tool in die globale LinkedIn Produktpalette integriert wird sind Fehlanzeige.Als Ersatz für den Blick in die Kristallkugel der Zukunft bleibt eine Analyse der Börsenkursentwicklung der beiden Wettbewerber übrig.