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Maschinen werden Kollegen sein – 25 Megatrends zur Zukunft der Arbeit

Von Dr. Holger Schmidt, Netzökonom

Die Deutsche Telekom hat zusammen mit der Universität St. Gallen die Megatrends der Arbeit in der digitalen Welt erforscht. „Die Digitalisierung kommt nicht als laues Lüftchen daher, sondern als Sturm. Sie ist disruptiv. Die 25 Thesen unserer Befragung machen das deutlich. Sie zeigen Handlungsfelder für die Debatte über den Wandel von Arbeit in den Unternehmen auf“, sagt Christian P. Illek, Personalvorstand der Telekom AG. Arbeit müsse im Ökosystem Digitalisierung neu organisiert werden.

Die in der Studie befragten Experten gehen sogar von der „Auflösung der Organisation“ aus. Die Loyalität der digitalen Fachkräfte werde künftig weniger der eigenen Firma als vielmehr hochspezialisierten, firmenübergreifenden Communities gelten, lautet eine Prognose. Hier die Thesen:

  1. Liquid statt starr
    Die neue Arbeitswelt ist geprägt durch Netzwerke. Standardisierte Back-End Prozesse werden zwischen Unternehmen geteilt, ohne dass dies für Kunden oder Mitarbeiter sichtbar ist. Dadurch entstehen Arbeitsplätze ohne eindeutige organisationale Zugehörigkeit und Produkte ohne eindeutigen Absender.
  2. Peer-to-Peer statt Hierarchie
    Hoch spezialisierte Fachkräfte kommunizieren weltweit Hoch spezialisierte Fachkräfte kommunizieren weltweit in Special Interest Communities in Special Interest Communities Nicht mehr die . Nicht mehr die Organisationszugehörigkeit, sondern nur noch die fachliche Expertise leitet Loyalitäten. Die gelösten Bindungen führen auch zum Ende der Organisierbarkeit. Gewerkschaften bekommen dies bereits heute zu spüren: Engagement für Allgemeinbelange findet nur noch selektiv statt.
  3. Beauftragen statt einstellen
    Unternehmen greifen für die Erbringung spezifischer Leistungen immer weniger auf die dem Unternehmen fest verbundene Workforce zurück. Globale Transparenz von Skills und Verfügbarkeiten hoch qualifizierter Fachkräfte führen zu einem „hiring on demand“. Das Arbeitsverhältnis wandelt sich zum Arbeitseinsatz.
  4. SAP statt McKinsey
    Organisationen strukturieren sich nicht Organisationen strukturieren sich nicht mehr entlang von Organigrammen mehr entlang von Organigrammen Komplexe . Komplexe IT-Systeme geben standardisierte Abläufe und Organisationsformen vor. Es ist billiger, die Organisation an die Software anzupassen als die Software zu individualisieren. Die Software-Standardisierung macht Organisationsformen homogener.
  5. Offen statt geschlossen
    Akzelerierte Transparenzansprüche sowie die Notwendigkeit zu Co-Creation mit Kunden (Open Innovation) führen zu einer Öffnung und Entgrenzung vormals geschlossener Unternehmensstrukturen ung vormals geschlossener Unternehmensstrukturen. Übergänge zwischen innen und außen werden flüssig, Herrschaftswissen, wie z.B. Patente, verlieren an Wert. Die Fähigkeit schnell und offen zu skalieren wird zum Königsweg. Dabei wird die Crowd zum Teil der Wertschöpfung.
  6. Prosumenten statt professionelle Produzenten
    Statt auf Mitarbeiter setzen Unternehmen immer mehr Statt auf Mitarbeiter setzen Unternehmen immer mehr auf Kunden auf Kunden Viele (digitalisierbare) Leistungen . Viele (digitalisierbare) Leistungen werden von Begeisterten freiwillig und unentgeltlich erbracht. Beim Prosumerismus verschwimmen die Grenzen zwischen Produzenten und Konsumenten. Freiwillige digitale Arbeit ersetzt dabei professionelle Beschäftigung.
  7. Vom Ausführen zum Überwachen
    Die Rolle des Menschen im Produktionsprozess transformiert sich vom Erbringer der Arbeitsleistung in den Überwacher der Maschinen. Routinevorgänge und auch körperlich belastende Tätigkeiten werden von diesen selbstständig abgewickelt. Der Mensch kontrolliert und greift nur im Notfall ein.
  8. Maschinen als Kollegen, Kooperationspartner und Kontrolleure
    Neue Interaktionsformen zwischen Mensch und Maschi Neue Interaktionsformen zwischen Mensch und Maschine ziehen herauf ne ziehen herauf Diverse Spielarten werden in . Diverse Spielarten werden in Zukunft koexistieren. Von Menschen, die Maschinen steuern, über Maschinen als Kollegen der Menschen bis zur Verschmelzung von Maschine und Mensch oder der kompletten Übernahme der Maschinen.
  9. Cloud- und Crowdworking als Übergangsphänomen
    Digitale Leistungen werden in immer Digitale Leistungen werden in immer kleinere Teile zerlegt und an kleinere Teile zerlegt und an Virtual „Virtual Laborers Laborers“ delegiert Durch delegiert. Durch Big Data Analysen können Wertbeiträge präzise einzelnen Arbeitskräften zugeordnet werden. Cloud- /Clickworker erbringen ihre Leistungen im Akkord. Absehbar werden viele dieser Tätigkeiten bald voll digitalisiert.
  10. Die Datenleser 
    Mit Big Data liegen für alle Lebensbereiche hinr Mit Big Data liegen für alle Lebensbereiche hinreichend Daten vor eichend Daten vor Die Fähigkeit diese sinnhaft zu . Die Fähigkeit, diese sinnhaft zu kombinieren und zu interpretieren ist eine Schlüsselqualifikation digitaler Arbeit und nicht substituierbar. Von traditioneller Datenanalyse unterscheidet sich die Arbeit mit Big Data allerdings, da keine Hypothesen mehr benötigt werden („end of theory“).
  11. Arbeit ohne Grenzen
    Hochqualifizierte Spezialisten erbringen im Rahmen vo Hochqualifizierte Spezialisten erbringen im Rahmen von Projektarbeit Arbeitsleistung rund um die Welt n Projektarbeit Arbeitsleistung rund um die Welt . Qualifikationen sind global transparent und vergleichbar. Die räumliche Verortung des Leistungserbringers spielt keine Rolle mehr. Arbeit erlangt damit erstmals die gleiche Mobilität wie Kapital.
  12. Beruf und Privatsphäre verschwimmen
    Die traditionellen Arbeitsorte und -zeiten lösen sich auf. Für Arbeitnehmer ergeben sich hieraus individuelle Gestaltungspotentiale, zum Beispiel zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf aber auch neue Belastungen („always on“).
  13. Nichtlineares Denken als Domäne des Menschen
    Die Automatisierung von Arbeit ist endlich da kreati Die Automatisierung von Arbeit ist endlich, da kreative Tätigkeiten verbleiben ve Tätigkeiten verbleiben die voraussehbar nicht , die voraussehbar nicht maschinell substituierbar sind. Diese finden sich vor allem in sehr spezifischen Nischen. Unternehmerische Skills, Kreativität und die Beherrschung der Maschinen gelten als nur schwer substituierbare Fähigkeiten.
  14. Mehr personenbezogene Dienstleistungen
    In Hochlohnländern werden Tätigkeiten mit unmittelbarer menschlicher Interaktion aufgewertet. Diese Jobs wachsen auch prozentual. Standardisierbare und anonyme Prozesse dagegen, gerade im Bereich ICT, werden zum Gegenstand von Offshoring und weiterem Effizienzdruck.
  15. Selbstmanagement als Kernqualifikation
    Durch die flexible und bedarfsgerechte Vergabe von Aufträgen an Arbeitskraft-Unternehmer lösen sich traditionelle Arbeitszusammenhänge und -abläufe auf. Die Arbeitszeit setzt sich zusammen aus MikroArbeitszeiten verschiedener Aufgaben, die der Arbeitnehmer nach Bedürfnis und Fähigkeit zusammenstellt.
  16. Kreative und produzierende Arbeit wachsen zusammen
    Immer häufiger wird von den Erbringern kreativer oder geistiger Leistung verlangt, diese auch materiell umzusetzen. 3D-Drucker und andere Werkzeuge begünstigen diesen Trend.
  17. „Wunderkinder“ dringen in die Chefetagen vor
    Die weiter steigende Bedeutung von IT eröffnet den „Nerds“ den Weg in die obersten Unternehmensetagen Was früher die musikalischen Unternehmensetagen. Was früher die musikalischen Wunderkinder waren Wunderkinder waren sind heute die frühreifen , sind heute die frühreifen App-Tüftler und Datenexperten. Zum disruptiven Wandel der Unternehmens-kulturen wird diese Generation erheblich beitragen. Nicht formale Qualifikationen, sondern ausschließlich technisches Können entscheiden fortan über die Employability.
  18. Digitale Inklusion
    Distanzarbeit die Anonymität von Distanzarbeit, die Anonymität von Crowd- und Clickworking Clickworking-Arbeitsverhältnissen und die Arbeitsverhältnissen und die Flexibilisierung der Arbeitszeiten integriert auch soziale Gruppen in den Arbeitsmarkt, die für das klassische Normalarbeitsverhältnis nicht zur Verfügung stehen. Dies gilt – wie zum Beispiel in Berlin beobachtbar – für Startups, aber auch für Clickworker in Schwellenländern.

 

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