GULP Umfrage: IT-Freelancer halten nichts von einer Rentenversicherungspflicht
Drei Viertel der IT-Freelancer finden laut einer Umfrage des Personaldienstleisters GULP eine Rentenversicherungspflicht nicht sinnvoll. Sie sprechen sich damit klar gegen die Pläne der Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles aus, eine gesetzlich vorgeschriebene Rentenversicherungspflicht für Selbstständige einzuführen.
Das Hauptargument der meisten Freiberufler (29,6 Prozent), die gegen eine Rentenversicherungspflicht sind: Sie sehen sich durchaus in der Lage, selbst und eigenverantwortlich für das Alter vorzusorgen. 18,8 Prozent empfinden die Vorschläge zur Rentenversicherungspflicht als Eingriff in ihre unternehmerische Selbstbestimmung.
„IT-Freelancer sind ein wichtiger Motor für das Innovationswachstum in deutschen Unternehmen und sie sollten es auch bleiben”, sagt Daniela Kluge, Bereichsleitung Portal & Projekte bei GULP. „Reglementierungen wie eine gesetzlich vorgeschriebene Rentenversicherungspflicht stehen dem im Weg, denn solche regelmäßigen Einzahlungen passen nicht zum grundlegenden Verständnis von Selbstständigkeit – mit allen Chancen und Risiken. Sie sollten selbst und vor allem flexibel nach Auftragslage entscheiden können, wie sie für später vorsorgen. Dass sie dazu durchaus in der Lage sind, zeigt unsere Umfrage.” Immerhin antworteten 69,3 Prozent der Teilnehmer auf die Frage „Haben Sie für Ihr Alter schon ausreichend vorgesorgt” mit ja. 16,6 Prozent waren hier noch nicht der Meinung.
Das widerspricht einer Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Diese hatte im Mai 2016 konstatiert, dass mehr als die Hälfte der Solo-Selbstständigen in Deutschland nicht ausreichend für ihr Alter vorsorgen würden. Kritiker monierten, dass die Studie nur ausgewählte Aspekte abfragte, beispielsweise Einzahlungen über 50.000 Euro in private Rentenversicherungen, und andere Formen der Altersvorsorge nicht berücksichtige.
Das Umfrageergebnis von GULP zeigt deutlich auf, dass IT-Freelancer andere Wege der Altersvorsorge attraktiver finden als Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung. Rund ein Drittel setzt bei der Altersvorsorge auf Immobilien. 28 Prozent nutzen private Versicherungen. Anlageformen auf dem Finanzmarkt, darunter Wertpapiere, Investmentfonds und Sparverträge kommen zusammen auf 39 Prozent. „Das zeigt, dass Altersvorsorge bei Freelancern durchaus sehr vielgestaltig, aber auf jeden Fall wichtig ist”, so Daniela Kluge. „Die gesetzliche Rentenversicherungspflicht von angestellten Arbeitnehmern eins zu eins für Freiberufler zu übernehmen, wird weder Anforderungen noch Möglichkeiten gerecht.”
Für das knappe Viertel, das eine Rentenversicherungspflicht befürwortet, ist die garantierte Grundsicherung das wichtigste Argument (37,7 Prozent). Auch der Gerechtigkeitsgedanke, dass alle Bürger in eine Rentenversicherung einzahlen sollten, spielt für 33,3 Prozent eine Rolle.
Zur Umfrage
Insgesamt 417 IT-Freiberufler folgten dem Aufruf von GULP und beantworteten die Umfrage zur Rentenversicherungspflicht. Alle Ergebnisse stehen unter www.gulp.de zur Verfügung.
Die hochaufgelösten Grafiken stehen hier zum Download zur Verfügung.
Über GULP:
Als ein führender Personaldienstleister in den Bereichen IT, Engineering und Finance bringt GULP Unternehmen und hochqualifizierte Experten zusammen: Freelancer in Projekte, Arbeitnehmer in einen temporären Einsatz zu interessanten Unternehmen oder Mitarbeiter in Festanstellung.
Um den wechselnden Anforderungen von Kunden und Kandidaten gerecht zu werden, bietet GULP eine breite Palette an Möglichkeiten der Zusammenarbeit: Kunden unterschiedlichster Branchen und Unternehmensgrößen erhalten die Lösung, mit denen sie flexibel planen können, ohne auf das benötigte Fachwissen zu verzichten. „Kandidaten entscheiden sich für das Job-Angebot, das ihren aktuellen Bedürfnissen entspricht – beim Start in das Berufsleben, auf dem Weg zu einer neuen Karrierestufe, bei einer beruflichen Neuorientierung oder als Freelancer auf der Suche nach dem nächsten Projekt.
GULP beschäftigt derzeit über 400 interne Mitarbeiter und ist an 18 Standorten in Deutschland und der Schweiz vertreten. Das Unternehmen ist eingebettet in den Verbund der Randstad Gruppe Deutschland und gehört zur niederländischen Randstad Holding nv, einem der größten Personaldienstleister weltweit.
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