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78 Prozent der österreichischen Arbeitnehmer wünschen sich flexible Arbeitszeitmodelle

Rudi Bauer, StepStone Österreich
Rudi Bauer

StepStone-Studie: 78 Prozent der Berufstätigen würden nur bei einem „Perfect Match“ Job wechseln

Arbeitnehmer wollen mehr Selbstbestimmung. Für die Mehrheit der Befragten ist ein Gehaltssprung eine Grundvoraussetzung bei einem neuen Karriereschritt. Außerdem wünschen sie sich bei einer solchen Veränderung mehr Freiheiten bei der Gestaltung des Arbeitstages als auch Mitbestimmung bei der inhaltlichen und organisatorischen Gestaltung ihrer Tätigkeit. Bei einer neuen Arbeitsstelle sind Zusatzleistungen wie Firmenwagen oder Handy oft Verhandlungssache, Arbeitnehmer können diese noch am ehesten entbehren. Unverzichtbar ist jedoch die Jobsicherheit. Arbeitgeber sollten ihren Mitarbeitern einen sicheren Job garantieren. Dies ergibt die neue StepStone Trendstudie 2016 „Jobs nach Maß“, durchgeführt unter 845 österreichischen beschäftigten und arbeitssuchenden Fach- und Führungskräften. In Zusammenarbeit mit Mind Take Research.

Flexible Arbeitszeiten, Work-Life-Balance und Gehalt

78 % der Beschäftigten und 76,8 % der Jobsuchenden sind der Meinung, dass flexible Arbeitszeitmodelle das Um und Auf eines attraktiven Arbeitgebers sind, gefolgt von überdurchschnittlicher Entlohnung (ca. 65 %), Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten (60 %) sowie Aufstiegschancen (59 %). Knapp 30 % der Jobsuchenden würden einen inhaltlich interessanten Job ablehnen, wenn der Arbeitgeber keine Flexibilität bietet. Der Job ist zwar wichtig. Allerdings haben 80 % der Befragten den Fokus der nächsten drei Jahre auf ihrer Gesundheit, 70 % auf ihrer Familie und 66 % auf der Partnerschaft. Einer überwältigenden Mehrheit ist eine gesunde Work-Life-Balance sogar wichtiger, als Karriere.

„Fach- und Führungskräfte sind auf der Suche nach dem Einklang von Beruf und Privatleben. Die Möglichkeit dieses unter einen Hut zu bekommen sowie ein gutes Arbeitsklima steigern die Attraktivität eines Arbeitgebers erheblich und werden wichtige Auswahlkriterien für Kandidaten. Unternehmen können ihre Marke interessanter machen, indem sie flexible Zeiteinteilung, beispielsweise Gleitzeit oder neue Arbeitszeitmodelle etwa in Form von Vertrauensarbeitszeit anbieten“, erklärt Rudi Bauer, Geschäftsführer StepStone Österreich.

Arbeitsatmosphäre ist für 80 % wichtiger als interessante Tätigkeit

78 % der Berufstätigen würden nur bei einem „perfect-match“ ihren Job wechseln. 46 % der Jobsuchenden würden hingegen das Risiko eingehen und ein Angebot annehmen, dass nicht 100 % ihren Erwartungen entspricht. Ein kollegiales Arbeitsklima und eine wertschätzende Unternehmenskultur sind für Mitarbeiter essentiell. Wenn Beschäftigte wählen könnten zwischen angenehmen Kollegen und einer spannenden Tätigkeit, dann ist eine kollegiale Arbeitsatmosphäre 80 % der Befragten wichtiger, als eine interessante Tätigkeit.

Dazu Rudi Bauer: „Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital eines Unternehmens und tragen zu Erfolg und Wachstum der Firma bei. Topkandidaten können nur gebunden werden, wenn alles passt: Gute Bezahlung, kollegiale Unternehmenskultur und wertschätzende Behandlung durch Vorgesetzte. Bevor sie einen Job annehmen, möchten sich Kandidaten absolut sicher sein, dass der neue Job perfekt zu ihnen passt.“

Ständige Kritik ist für 40 % Kündigungsgrund

Mitarbeiter möchten für ihre Leistung wertschätzend behandelt werden. Arbeitgeber sind gut beraten, ihren Mitarbeitern mit Anerkennung und auf Augenhöhe zu begegnen. Fehlende Anerkennung der Arbeitsleistung ist für 45,8 % der Befragten ein Kündigungsgrund. Ständige Kritik und wenig Lob sind keine Motivation für 40,5 % – auch sie würden in diesem Falle eine Kündigung in Erwägung ziehen.

„Zwischenmenschliche Beziehungen fördern den Zusammenhalt und führen zu einer erhöhten Zufriedenheit am Arbeitsplatz sowie zu einer besseren Leistung. Nach dem Motto: gut für Mitarbeiter gut fürs Unternehmen. Eine Kultur der Wertschätzung macht sich daher kurz- oder langfristig bezahlt und sollte jeden Falles bewusst gepflegt werden“, erklärt Rudi Bauer.

Bewerber mögen unkomplizierten Bewerbungsprozess

Bewerber würden außerdem einen Job ablehnen, der inhaltlich ihren Vorstellungen entspricht, wenn das Gehalt zu niedrig ist (64,8 %) und die Identifikation mit dem Arbeitgeber (59,2 %) nicht vorhanden ist. Auch eine wenig ansprechende Stellenausschreibung oder eine unattraktive Karriereseite hält 42,5 % der Kandidaten von einer Bewerbung ab. Der Bewerbungsprozess sollte für Kandidaten nicht all zu kompliziert und auf jeden Fall transparent sein, immerhin 29 % würden in diesem Falle von einer Bewerbung absehen.

Rudi Bauer: „Ein sperriges Online-Bewerbungsformular schreckt 17 % der Bewerber ab. Hinsichtlich Bewerbungsprozess gibt es bei Unternehmen Verbesserungspotential: Bewerber mögen schnelle, transparente, unkomplizierte Bewerbungsprozesse sowie ansprechende Karriereseiten.“

Jobsuche dauert heute länger als früher

Steigende Arbeitslosigkeit und ein Bewerberüberschuss in manchen Branchen sind für viele Fachkräfte spürbar. 60 % der Befragten sind der Meinung, dass die Jobsuche heute aufwendiger ist und länger dauert, als vor einigen Jahren. Nicht ganz die Hälfte der Jobsuchenden unter den Befragten schätzt ihre Situation am Arbeitsmarkt schlechter als in den vergangenen Jahren ein. Etwa 30 % der Befragten ist überzeugt für die Jobsuche einen bis sechs Monate zu benötigen. Über alle Berufsgruppen hinweg standen Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten bei der Berufswahl nur für eine Minderheit im Vordergrund. Karrierewege werden allerdings ganz bewusst geplant. Denn etwa 43,5 % der Beschäftigten haben die Entscheidung für einen Beruf nach persönlichen Interessen und nicht etwa auf Basis von Empfehlungen getroffen.

Rudi Bauer: „Die frühe und bewusste Entscheidung für eine Tätigkeit kann zu mehr Zufriedenheit und Sicherheit im Job führen. Nur 30 % der Arbeitssuchenden haben ihren Beruf nach persönlichem Interesse gewählt, von ihnen haben 23 % angenommen, was sich zufällig ergeben hat. Bei den Beschäftigten haben hingegen nur 16,7 % ihre Berufswahl dem Zufall überlassen.“

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