Warum Betriebe bei der Auswahl von Azubis auf einen Intelligenztest setzen sollten
Solingen – Intelligenztests gehören zu den Auswahlverfahren mit der größten Vorhersagekraft für den Ausbildungserfolg von Bewerbern. Bisher scheiterte ihr Einsatz vor allem an der geringen Akzeptanz seitens der Testkandidaten. Mit dem von dem Hildesheimer Psychologen Nils Benit entwickelten Test ANAKONDA (Analogiebezogene kognitiv numerische Daten-Analyse) schließt u-form Testsysteme jetzt diese eignungsdiagnostische Lücke. Für die Auswahl von Bewerbern für kognitiv anspruchsvolle Ausbildungs- und BA-Studiengänge bietet das Unternehmen damit ab sofort einen von der Zielgruppe akzeptierten Intelligenztest.
Seit Ende der 1990er Jahre belegen Studien die im Vergleich zu Assessment-Centern deutlich größere Verlässlichkeit von Intelligenztests zur Vorhersage von beruflichem Erfolg und Ausbildungserfolg. Intelligente Azubis sowie Mitarbeiter können kognitiv anspruchsvolle Aufgaben schneller erfassen, umsetzen und sich besser an neue Situationen anpassen. Anders als im europäischen Ausland werden Intelligenztests in Deutschland bisher dennoch nur selten in der Auswahl von Azubis eingesetzt.
Herkömmliche Tests mit geringem Bezug zur beruflichen Praxis
Grund dafür ist die unzureichende Akzeptanz der Verfahren seitens der Bewerber aber auch der Ausbilder. Sie liegt vor allem in der geringen „Augenschein-Validität“ begründet: Weil die bislang verfügbaren Tests kaum Bezüge zu realen Ausbildungssituationen aufweisen und äußerst abstrakt gestaltet sind, werden sie kaum mit den Anforderungen in Verbindung gebracht, die an Auszubildende gestellt werden. Das wirft Fragen im Hinblick auf Sinnhaftigkeit sowie Rechtmäßigkeit der Tests auf und führt zur Ablehnung. Die meist nicht psychologisch geschulten Ausbilder stört zudem die geringe Verständlichkeit der Testergebnisse.
Analyse unternehmerischer Erfolgsfaktoren
Mit dem von dem 30 Jahre alten Psychologen Nils Benit entwickelten ANAKONDA-Test könnte das Problem jetzt gelöst werden. ANAKONDA ist ein in 50 Minuten zu absolvierendes Testverfahren, das Ausbildungsbetriebe als Papierversion im Unternehmen oder als Onlineversion bei den Bewerbern zu Hause durchführen lassen können. Die Testkandidaten lösen dabei insgesamt 24 Aufgaben. Diese bestehen jeweils darin, Unternehmenskennziffern aus einem Diagramm und einer Tabelle zu analysieren, aus denen Informationen über fiktive Gewinn- und Verlustunternehmen erkennbar sind. Die Kandidaten müssen identifizieren, welche Faktoren im Zusammenspiel den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens verursacht haben. Pro Aufgabe müssen sich die Bewerber jeweils für eine Antwort entscheiden, die sie aus fünf Antwortmöglichkeiten auswählen. Benit promoviert am Institut für Psychologie der Universität Hildesheim über die Akzeptanz von psychologischen Testverfahren. Das Verfahren ist das Endprodukt seiner Dissertation.
Sprachneutraler Test
ANAKONDA misst Intelligenz im höheren Leistungsbereich und überprüft neben dem analytischen und analogiebezogenen Denkvermögen auch die numerische Kompetenz. Das Instrument ist weitgehend sprachfrei, da hier in erster Linie keine Texte analysiert werden, sondern Diagramme und Tabellen. „Das ist wichtig, da sonst primär sprachliche Intelligenz gemessen wird. Es geht hier aber um kognitive Fähigkeiten, nicht um Sprachfähigkeiten. Deshalb funktioniert ANAKONDA zum Beispiel auch unabhängig vom kulturellen Hintergrund der Bewerber“, sagt Benit.
Folgen für Arbeitgeber-Image und Wahl des Ausbildungsbetriebs
Bei herkömmlichen Intelligenztests werden Analogieaufgaben wie zum Beispiel „Wald verhält sich zu Bäumen wie Wiese zu …“ gestellt. Die Testteilnehmer müssen dann aus fünf Begriffen („Gräser, Heu, Futter, Grün, Weide“) auswählen und eine Analogie herstellen: „Gräser“ wäre hier also richtig. Ein Berufsbezug ist in einem solchen Fall nicht erkennbar. Es ist schwer für Kandidaten sich vorzustellen, warum die Aufgabe eine Aussage darüber treffen soll, ob sie für eine Ausbildungsstelle geeignet sind. Für die Akzeptanz von Azubi-Tests ist es wichtig, dass der Praxisbezug erkennbar ist. „Viele Studien zeigen: Die Akzeptanz von Auswahlverfahren hat einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung eines Arbeitgebers – und auf die Entscheidung für oder gegen einen Job“, sagt Benit.
Deutlich höhere Bewerberakzeptanz
ANAKONDA ist in seiner Vorhersage der Eignung für die Ausbildung genauso verlässlich wie herkömmliche Intelligenztests. Die Akzeptanz ist jedoch deutlich höher. In einer Stichprobe von insgesamt fast 400 Probanden wurde das Verfahren getestet. Sie mussten ANAKONDA bearbeiten, ihre eigene Akzeptanz einschätzen sowie gleichzeitig den herkömmlichen Intelligenztest IST 2000R absolvieren und diesen hinsichtlich der Akzeptanz bewerten. Dann wurde die subjektive Akzeptanz von ANAKONDA und dem herkömmlichen Test miteinander verglichen. Das Ergebnis: Die Akzeptanz von ANAKONDA war deutlich höher. Der herkömmliche Intelligenztest verlangt Bewerbern zudem mit 120 Minuten mehr als doppelt so viel Zeit ab.
Interessierte Ausbildungsverantwortliche können sich für eine Kurzversion des Testverfahrens unter www.a-recruiter.de/anakonda freischalten lassen.
u-form Testsysteme
u-form Testsysteme macht die betriebliche Ausbildung für Unternehmen erfolgreicher. Unternehmen profitieren von den über 30 verschiedenen praxisnahen und tätigkeitsbezogenen Einstellungstests des Unternehmens. Mit opta2 bietet es eine moderne Plattform für Online-Einstellungstests für Ausbildungsplatz-Bewerber und duale Studenten. In Form des „Bewerbernavigators“ stellt u-form Testsysteme ein elektronisches Bewerbermanagementsystem zur Verfügung, das passgenau auf den besonderen Bedarf von Ausbildungsbetrieben zugeschnitten ist. Das Unternehmen fördert Austausch und Wissen zum Thema Rekrutierung von Auszubildenden, zum Beispiel durch die jährlich stattfindenden „a-recruiter-Tage“ und die regelmäßig erscheinende „Personalstudie“. Zu den Kunden von u-form Testsysteme zählen namhafte Betriebe wie Kaufhof, McDonald’s, TUI, Obi, Weidmüller, Dräger und Henkel. Die u-form Testsysteme GmbH & Co. KG mit Sitz in Solingen wurde 2007 aus dem renommierten U-Form-Verlag ausgegliedert.
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