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Zwei von drei ITK-Unternehmen planen Neueinstellungen

  • Dieter Kempf, BITKOM
    Prof. Dr. Dieter Kempf

    Besonders Software-Anbieter und IT-Dienstleister wollen Arbeitsplätze schaffen

  • Fachkräftemangel bremst jedes zweite Unternehmen

Die Unternehmen der BITKOM-Branche wollen in diesem Jahr weitere Mitarbeiter einstellen. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Unternehmen aus der Informationstechnologie und Telekommunikation erklären, 2015 zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. Gerade einmal jedes zwanzigste Unternehmen (5 Prozent) rechnet mit einem Stellenabbau. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage des Digitalverbands BITKOM in der Branche. Die Beschäftigungspläne fallen damit noch optimistischer aus als im Vorjahr, als in der gleichen Umfrage 63 Prozent der Unternehmen angekündigt hatten, neue Stellen schaffen zu wollen, 7 Prozent gingen von einem Abbau aus. Damit zeichnet sich eine Fortsetzung des Beschäftigungsbooms ab, durch den in den vergangenen fünf Jahren fast 100.000 neue Arbeitsplätze in den IT-Unternehmen entstanden sind.

Aktuell ist die BITKOM-Branche mit 953.000 Beschäftigten der zweitgrößte industrieller Arbeitgeber knapp hinter dem Maschinenbau. „IT bleibt eine bedeutende Wachstumsbranche – mit ausgesprochen positiven Effekten für den deutschen Arbeitsmarkt“, sagt BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. Die vollständigen Ergebnisse der Konjunkturumfrage stellt BITKOM auf einer Pressekonferenz zur CeBIT-Preview am Mittwoch in Hannover vor.

Software-Unternehmen und IT-Dienstleister sind besonders intensiv auf der Suche nach Personal. Drei Viertel (75 Prozent) der Software-Unternehmen wollen Mitarbeiter einstellen, nur 4 Prozent gehen von einem Stellenabbau aus. Unter den IT-Dienstleistern wollen 71 Prozent neue Stellen schaffen, nur 2 Prozent rechnen mit einem Beschäftigungsrückgang. Am skeptischsten sind die Hardwarehersteller, aber auch sie wollen per Saldo weitere Mitarbeiter einstellen. Jeder zweite Hardware-Anbieter (50 Prozent) geht von Stellenaufbau aus, nur 8 Prozent rechnen mit dem Verlust von Arbeitsplätzen.

Größtes Hindernis bei der Umsetzung ihrer Beschäftigungspläne bleibt für die Unternehmen wie in den Vorjahren der Fachkräftemangel. Erneut bezeichnet mehr als die Hälfte der Unternehmen (52 Prozent) die Fachkräftesituation als behindernd oder sehr behindernd für die wirtschaftliche Entwicklung. Die Finanzierungsbedingungen sieht dagegen nur jedes neunte Unternehmen (11 Prozent) als Hemmnis für das eigene Unternehmen, noch weniger sind es bei der Binnennachfrage (6 Prozent) oder der Exportnachfrage (3 Prozent). Die politischen Rahmenbedingungen nennt ebenfalls nicht einmal jedes dritte Unternehmen (30 Prozent) als hemmend für die eigene Geschäftstätigkeit.

Methodik: Grundlage der Angaben ist die halbjährlich von Bitkom Research durchgeführte Konjunkturumfrage unter ITK-Unternehmen.

 

BITKOM vertritt mehr als 2.200 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.400 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, mehr als 200 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 76 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, 10 Prozent kommen aus Europa, 9 Prozent aus den USA und 5 Prozent aus anderen Regionen. BITKOM setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.

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