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Neue Perspektiven am Arbeitsmarkt: Auftakt zur Veranstaltungsreihe „Fachkräfte für die Zukunft“

Alexander Schweitzer
Alexander Schweitzer

Mainz. Der demografische Wandel führt in den nächsten Jahrzehnten dazu, dass den Unternehmen tendenziell weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen als bisher. Zugleich steigt das Durchschnittsalter der Beschäftigten. Den Wandel auf dem Arbeitsmarkt aktiv mitzugestalten, die Menschen und Unternehmen branchen- und standortabhängig frühzeitig für diesen Wandel und seine Folgen zu sensibilisieren und zu unterstützen ist Ziel der neuen Veranstaltungsreihe „Fachkräfte für die Zukunft – neue Perspektiven am Arbeitsmarkt“. Zum Auftakt der Initiative luden das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie und die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) nach Mainz ein.

„Um den Fachkräftebedarf der Zukunft decken zu können, muss an mehreren Stellen gleichzeitig angesetzt werden“, sagte Arbeitsminister Alexander Schweitzer in seinem Grußwort. „Wir benötigen ein strukturiertes und aufeinander abgestimmtes Vorgehen zwischen den wichtigsten Akteuren im Land. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir daher eine Landesstrategie zur Fachkräftesicherung in Rheinland-Pfalz entwickelt“, so der Minister.

 

„Auch kleine und mittlere Unternehmen können durch geeignete Maßnahmen dazu beitragen, gute Mitarbeiter langfristig an sich zu binden und neue Fachkräfte zu gewinnen“, ergänzte Ulrich Dexheimer, Sprecher des Vorstandes der ISB. „Als Förderbank unterstützen wir den rheinland-pfälzischen Mittelstand bei seinen Aktivitäten mit entsprechenden Förderprodukten und stehen diesen beratend zur Seite.“

 

Über die Bewältigung des Fachkräftemangels referierte Prof. Dr. Lars P. Feld, Leiter des Walter-Eucken-Instituts und Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Er kam zum Ergebnis, dass vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und dem damit einhergehenden Rückgang der Erwerbspersonen unter anderem die Bildungsanstrengungen zu verbessern und beispielsweise durch verstärkte Kinderbetreuung die Erwerbstätigkeit von Frauen zu erhöhen sind.

 

Im Talk zum Thema „Wie finden wir auch künftig Leistungsträger“ diskutierten Heidrun Schulz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Rheinland-Pfalz Saarland, Michael Blug, Landesfachbereichsleiter ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland, Dr. Stefan Zimmer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Rheinhessen, sowie Günter Jertz, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen. „Zwischen 2013 und 2030 fehlen dem Land im Jahresschnitt 63.000 Fachkräfte, wodurch rund sechs Prozent der unternehmensseitig benötigten Stellen nicht mehr besetzt werden können“, so Jertz. Zur Rekrutierung von Fachkräften müssten alle Ressourcen des Arbeitsmarktes aktiviert werden: Verstärkte Berufsausbildung und berufliche Weiterbildung, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für eine längere Lebensarbeitszeit sowie den Zuzug qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland. „Auch das Handwerk steht im Wettbewerb um die klugen Köpfe. Sowohl Azubis als auch erfahrene Fachkräfte werden von Unternehmen in vielen Gewerken gesucht. Allein im Bereich Sanitär-Heizung-Klima kommt auf zwei offene Stellen lediglich eine arbeitssuchende Fachkraft. Dabei sind gerade hier – im Zuge der Energiewende – die beruflichen Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten immens gestiegen“, ergänzte Zimmer.

 

Abschließend stellten Vertreter von Unternehmen ihre Best-Practice-Beispiele vor. Angela Nachtsheim, Leiterin Marketing der Görres-Druckerei und Verlag GmbH in Neuwied: „Über Schulpatenschaften möchten wir das Interesse für unsere Branche wecken und durch eine Ausbildung in unserem Hause junge Menschen selbst zu unseren Fachkräften machen.“ Mit dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm der ISB, bei dem sogenannte Genussrechte erworben werden, beteilige die Druckerei die Mitarbeiter am Unternehmenserfolg. Flexible und familienfreundliche Arbeitszeiten für alleinerziehende Elternteile sei ebenfalls ein Baustein zur Bindung von Fachkräften an das Unternehmen.

 

„Bei Werner & Mertz als Familienunternehmen steht der Mensch an erster Stelle. Als Arbeitgeber stehen wir für Vertrauensmarken und gelebte Nachhaltigkeit. Wir bieten Menschen, die etwas bewegen wollen, sinnhaftes Arbeiten, Spielräume und Mitgestaltung, dabei einen intensiven, offenen Austausch zwischen allen Bereichen und Ebenen“, so Stephanie Gabler, Leiterin Konzern Personalwesen bei der Werner & Mertz GmbH, über das Unternehmen. „Diese Wertschätzung ist Teil unserer Firmenkultur. Sie wird unterstützt durch attraktive Angebote rund um die Themen Gesundheitsmanagement und Life-Balance.“

Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB)

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