Mehr Gründerinnen in Deutschland
Nürnberg. Derzeit werden mehr Frauen ihre eigene Chefin als jemals zuvor: 2011 waren fast fünf Prozent der Frauen gerade dabei, ein Unternehmen zu gründen, oder haben während der vergangenen dreieinhalb Jahre eines gegründet. Das ist der höchste Wert seit dem Beginn der Datenerhebung im Jahr 1999, zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Instituts für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover. Bislang lag die Quote der Gründerinnen stets unter vier Prozent.
Nach wie vor gründen aber mehr Männer als Frauen ihr eigenes Unternehmen: Die Studie beziffert die Quote der aktiven Gründer bei den Männern auf knapp sieben Prozent. Zwischen Ost- und Westdeutschland besteht kein Unterschied mehr im Gründungsgeschehen. Regional zeigen sich aber deutliche Differenzen: In Hamburg, Köln und München machen sich viele Menschen selbstständig, in manchen Städten des Ruhrgebiets wie Bochum, Duisburg und Essen hingegen nur wenige.
„Die Ergebnisse der regionalen Auswertungen sprechen für eine regional differenzierte Gründungsförderpolitik“, schreiben die Autoren der Studie. Ein dynamisches Gründungsgeschehen habe das Potenzial, strukturschwachen Regionen Zukunftsperspektiven zu eröffnen.
Die Studie beruht auf den Daten des Global Entrepreneurship Monitors (GEM). 2011 beteiligten sich 54 Länder an der Befragung. Unter http://doku.iab.de/kurzber/2012/kb0712.pdf ist die Studie im Internet abrufbar. Der ausführliche GEM-Länderbericht Deutschland steht unter
http://doku.iab.de/grauepap/2012/GEM-Laenderbericht-D-2011.pdf zum Download bereit.
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)
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