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Das Gesundheitshaus – Schlüssel zur Ärztemangelproblematik auf dem Land?

Das Modell eines Gesundheitszentrums birgt viele Vorteile für die verschiedenen Parteien im deutschen Gesundheitssystem | Auch für Woldegk, den Ort, für den die Initiative „Landarzt gesucht“ läuft, ist ein Haus für die Rund-um-Versorgung unter einem Dach geplant

 
Berlin | Neu-Isenburg | Heidelberg. Immer mehr Gesundheitszentren schießen in Deutschland aus dem Boden, auch in ländlichen Gebieten. Konzept eines solchen Hauses ist es, unter einem Dach das ganze Spektrum der gesundheitlichen Versorgung anzubieten. Dieses Modell ist nun auch für Woldegk, einem Ort im südlichen Mecklenburg, in Planung. In Woldegk droht seit einiger Zeit akuter Landarztmangel und so haben diesen Sommer in einem Feldversuch der AOK-Bundesverband und die Ärzte Zeitung gemeinsam eine Initiative gestartet, um einen neuen Landarzt für diesen Ort zu gewinnen.

Die Probleme in Woldegk sind repräsentativ für viele andere ländliche Gebiete: Das Überangebot von Ärzten in den Metropolen soll ausgeglichen werden, in dem Ärzte über intensive Informationspolitik einen Umzug ihrer Praxis aufs Land ins Auge fassen. Die Kommunikationsoffensive der beiden großen Player AOK und Springer hat darüber hinaus das Ziel, das leider schlechte Image eines Landarztes in ein realistischeres Licht zu rücken.

 

In dem Gesundheitszentrum, das in Woldegk geplant ist, sollen Ärzte in dauerhafter Niederlassung ihrer Tätigkeit nachkommen können. Ein Arbeiten auf Honorarbasis soll aber ebenfalls möglich sein. Die Kommune selbst soll Betreiberin des Hauses sein. Dafür bekommt sie von der KV die notwendi-gen hausärztlichen Zulassungen. Ziel ist es, im Gesundheitshaus eine 5-Tage-Präsenz von einem oder mehreren Ärzte zu erreichen. Helfen will dabei das Gesundheitshaus in Neubrandenburg, indem es die Besetzung der hausärztlichen Praxis gewährleistet.

 

Für die Patienten bedeutet das möglicherwei-se wechselnde Ärzte. Nicht immer wird der Patient also ‚seinen‘ Arzt antreffen, allerdings sollen die Assistenzaufgaben in festen Hände bleiben. Somit kann der Patient zumindest ‚seine‘ Medizinische Fachangestellte ansprechen. Die eingearbeitete und professionelle Assistentin übernimmt für den Arzt entlastende Aufgaben und hat diesen schnell mit den wichtigen Problematiken des Patienten vertraut gemacht. Somit ist eine qualitativ hochwertige Behandlung gesichert. Für Woldegk kann noch ein weiteres Modell Pate stehen, das Gesundheitshaus im 60 km entfernten Ort Mirow.

 

Nach dem Konzept von großen Ärztegemeinschaften, übernimmt eine Betreibergesell-schaft sämtliche administrative Aufgaben wie Reinigung, Hausmeisterdienste oder Abrechnungen. Somit kann sich jeder hier tätige Arzt sich voll und ganz auf seine Kernkompetenz konzentrieren. Baubeginn für das Gesundheitszentrum in Woldegk mit mehreren ärztlichen Arbeitsplätzen, einer Physiotherapie und barrierefreien Wohnungen wird im Frühjahr 2013 sein.

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