IT-Mittelstand sucht Software-Entwickler
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80 % der unbesetzten Stellen bei ITK-Anbietern im Mittelstand
- Jedes vierte Unternehmen sucht mehr als fünf IT-Spezialisten
- Experten für Cloud Computing, Apps und Social Media begehrt
Berlin. Mittelständische Unternehmen der Informationstechnologie und Telekommunikation sind überproportional vom derzeitigen Fachkräftemangel betroffen. Mit rund 14.500 offenen IT-Stellen entfallen rund 80 Prozent aller unbesetzten Stellen in der ITK-Branche auf diese Firmen mit einem Jahresumsatz zwischen 1 und 50 Millionen Euro, deren Bekanntheitsgrad deutlich geringer ist als der von Großunternehmen. Das ist das Ergebnis einer Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte des Hightech-Verbands BITKOM. „Wer nach Studium oder Ausbildung auf der Suche nach einer Stelle in der IT-Branche ist, hat im Mittelstand beste Chancen“, sagt BITKOM-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn. Insgesamt fehlen in Deutschland 43.000 IT-Experten, davon 18.000 in der ITK-Branche selbst und 25.000 in Unternehmen aller anderen Branchen.
Mehr als jedes vierte mittelständische Unternehmen der ITK-Branche mit 50 bis 249 Beschäftigten (27,8 Prozent) hat aktuell sechs oder mehr offene IT-Stellen. 94 Prozent der Mittelständler, die auf der Suche nach IT-Experten sind, brauchen Software-Entwickler. Vor allem Qualifikationen in den Bereichen Cloud Computing, Social Media und Mobile Applikationen werden dabei von den Bewerbern erwartet. Fast jedes dritte Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten (31,8 Prozent), das eine freie Stelle hat, sucht Cloud-Spezialisten. Bei kleineren Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten sind es sogar fast zwei Drittel (62,4 Prozent). In diesen Zahlen spiegelt sich die zunehmende Verbreitung von IT-Dienstleistungen aus der Wolke wider. Große Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten, die bereits vor einigen Jahren in das Thema eingestiegen sind, haben mit rund 14,7 Prozent deutlich weniger entsprechenden Bedarf.
Überdurchschnittlich oft suchen Mittelständler mit 50 bis 249 Beschäftigten Experten für Social Media. Fast jedes dritte Unternehmen (29,3 Prozent) mit freien IT-Stellen wünscht sich entsprechende Qualifikationen. Ebenfalls begehrt sind Fachleute für die App-Programmierung und Erstellung mobiler Webseiten. Fast jedes dritte Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten (29,9 Prozent) und mindestens einer offenen IT-Stelle sucht Entwickler mit diesen Kenntnissen. „Die Analyse der gesuchten Profile zeigt deutlich, welche Effekte Innovationen in der IT-Branche auslösen. Sind sie einmal im Mittelstand angelangt, erzeugen sie einen massiven Bedarf am Arbeitsmarkt“, so das Resümee von BITKOM-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn. „Dies bestätigt einmal mehr die Rolle des IT-Mittelstands als Motor für Beschäftigung.“
Methodik: Im Auftrag des BITKOM hat das Meinungsforschungsinstitut Aris 1.500 Geschäftsführer und Personalleiter von Unternehmen unterschiedlicher Branchen befragt, darunter mehr als 700 aus der ITK-Branche. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.
Der BITKOM vertritt mehr als 1.700 Unternehmen, davon über 1.200 Direktmitglieder mit 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Nahezu alle Global Player sowie 800 Mittelständler und zahlreiche gründergeführte Unternehmen werden durch BITKOM repräsentiert. Hierzu zählen Anbieter von Software & IT-Services, Telekommunikations- und Internetdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien.