Robuste Arbeitsmarktentwicklung auch am Jahresende
„Der Arbeitsmarkt reagierte auch zum Jahresende robust auf die wirtschaftliche Eintrübung. Spuren sind aber sichtbar. So sind die Arbeitslosigkeit und die Unterbeschäftigung im Dezember saisonbereinigt leicht gestiegen.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, heute in Nürnberg anlässlich der monatlichen Pressekonferenz.
- Arbeitslosenzahl im Dezember: +88.000 auf 2.840.000
- Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +60.000
- Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,2 Prozentpunkte auf 6,7 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit
Mit dem Einsetzen der Winterpause ist die Arbeitslosigkeit von November auf Dezember um 88.000 auf 2.840.000 gestiegen. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember ist üblich, er fiel in diesem Jahr aber etwas stärker aus als in den vergangenen Jahren. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat daher um 3.000 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr waren 60.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen, belief sich im Dezember 2012 auf 3.813.000 Personen. Das waren 78.000 weniger als vor einem Jahr. Dass die Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich, im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit, weiter gesunken ist, hängt auch damit zusammen, dass weniger Menschen an arbeitsmarktpolitischen Programmen teilnehmen. Insbesondere die Förderung der Selbständigkeit ist zurückgegangen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit betrug im November 2,26 Millionen und die Erwerbslosenquote lag bei 5,3 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) waren im Dezember 924.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Dezember 2011 ergibt sich ein Anstieg von 111.000. Damit liegt die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung seit sieben Monaten über dem Vorjahresniveau. Insgesamt 875.000 Personen erhielten im Dezember Arbeitslosengeld; 99.000 mehr als vor einem Jahr.
Entwicklung in der Grundsicherung
Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der Grundsicherung (SGB II) lag im Dezember bei 4.362.000. Gegenüber Dezember 2011 war dies ein Rückgang von 65.000 Personen. 8,1 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter sind hilfebedürftig. In der Grundsicherung waren 1.915.000 Menschen arbeitslos gemeldet, 51.000 weniger als im Vorjahr. Dass ein Großteil der Arbeitslosengeld II-Bezieher nicht arbeitslos gemeldet ist, liegt daran, dass diese Personen erwerbstätig sind, kleine Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben im Vorjahresvergleich weiter zugenommen, allerdings wird der Vorjahresabstand deutlich kleiner. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im November gegenüber dem Vorjahr um 245.000 auf 41,94 Millionen gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm nach der Hochrechnung der BA im Oktober um 406.000 auf 29,44 Millionen Personen zu. Die sozialversicherungs¬pflichtige Beschäftigung wächst mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt in allen Bundesländern und in den meisten Branchen – vor allem bei den Wirtschaftlichen Dienstleistungen (ohne Zeitarbeit), im Verarbeitenden Gewerbe und im Gesundheits- und Sozialwesen.
Arbeitskräftenachfrage
Die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften ist rückläufig, liegt aber nach wie vor auf hohem Niveau. Im Dezember waren 421.000 Arbeitsstellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet, das sind 47.000 weniger als vor einem Jahr. Besonders gesucht sind zurzeit Fachleute in den Bereichen Mechatronik, Energie und Elektro, Metall, Maschinen- und Fahrzeugbau, Verkehr und Logistik sowie Verkauf und Gesundheit. Der Stellenindex der BA, der BA-X, ging um einen Punkt auf 157 Punkte zurück. Gegenüber dem Vorjahr liegt er um 23 Punkte im Minus.
Den ausführlichen Monatsbericht finden Sie im Internet unter: http://statistik.arbeitsagentur.de.
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