Neue Sterne am Himmel: Wie Unternehmen Millenial-Frauen in Führung bringen
Keynote Dr. Elisabeth Kelan
Köln. Männer und Frauen haben die gleichen Aufstiegschancen – das glauben zumindest viele Menschen zwischen 20 und 30 Jahren. Wenn sie Geschlechtsunterschiede nicht mehr wahrnehmen, könnte das berufliche Fortkommen der Frauen allerdings darunter leiden, meint die Management-Professorin Dr. Elisabeth Kelan vom King’s College London. Als Keynote-Speaker erklärt die Forscherin und Autorin am Donnerstag, 19. September, die Gründe dafür und gibt Einblick in ihre langjährigen Untersuchungen zum Thema Gender-Management.
„Bei Millenials stellen wir fest, dass die Unterschiede zwischen Männern und Frauen in Bezug auf Selbstvertrauen und Führungswillen gering sind“, erklärt Dr. Elisabeth Kelan. Das sei eine riesengroße Chance für Unternehmen, die Geschlechtervielfalt in Führungspositionen voranzubringen. Doch wer die Unterschiede von geschlechtlicher Wahrnehmung leugne, laufe Gefahr, diese Chance zu verspielen. „Die Forschung hat gezeigt, dass Männer und Frauen noch sehr unterschiedliche Erfahrungen machen, aber nicht unbedingt in der Lage sind, sie als solche zu erkennen.“
Insbesondere Frauen schrieben berufliche Misserfolge häufig ihrem persönlichen Versagen zu – obwohl oft noch Gender-Mechanismen dafür verantwortlich seien. „Wenn Frauen beispielsweise immer die Assistenzaufgaben im Team übernehmen, spielen schon Gender-Schemata und die Erwartungen an Männer und Frauen eine Rolle“, so Kelan. Von daher müssten wir auch heute noch die Kategorie Geschlecht immer im Kopf behalten.
Geschlechterungerechtigkeit ist kein individuelles Problem
Dass zu wenige Frauen in Führungspositionen kämen, sei nach wie vor ein gesellschaftliches und kein individuelles Problem. Deshalb packten Initiativen erfolgreicher Frauen – wie etwa die der Facebook-Managerin Sheryl Sandberg – das Thema nicht an der Wurzel. „Sheryl Sandberg hat eine tolle Debatte losgetreten und das ganze Thema weggebracht von der reinen Aufsichtsrat-Debatte.“ Die Botschaft ihres Buches „Lean In“, dass sich Frauen etwas mehr reinhängen müssten, habe zudem Mut gemacht. Das sei zwar sehr gut, aber einzelne Frauen könnten sich noch so anstrengen – wenn die Organisationen ihnen nicht die entsprechenden Möglichkeiten böten, werde dies niemals von Erfolg gekrönt.
Dabei gerierten sich überraschenderweise nicht die CEOs als Veränderungsbremse. „In den Köpfen der Top-Manager findet schon ein Umdenken statt“, hat die Gender-Forscherin in einer Studie beobachtet, die sie gemeinsam mit den Vereinten Nationen durchgeführt hat. Firmenchefs wurden dabei danach gefragt, wie sie die Gleichstellung in ihrem Unternehmen unterstützen. Die befragten CEOs sprachen nicht nur mehrheitlich davon, dass ihnen das Thema wichtig sei. „Sie konnten ihre Sicht ganz klar mit Aktivitäten im Unternehmen untermauern und erklären, wie Veränderungen geschaffen werden.“
Dialog zwischen Frauen und Männern fördern
Es hapere der Studie zufolge eher am mittleren Management. „Viele Männer in dieser Hierarchie-Ebene lesen Gender-Management als Frauenthema“, meint die Management-Professorin. Dabei gehe es um beide Geschlechter. „Viele Männer sehen gar nicht, dass dies auch für sie relevant ist und dass sie damit selbst Führungspotenzial entwickeln können.“ Deshalb müssten Unternehmen vor allem die Männer mit ins Boot holen und ihnen zu verstehen geben, dass sie bei der Zusammenarbeit mit Frauen nur gewinnen können und dass das Thema nicht etwa peinlich, sondern sehr geschäftsrelevant sei. Wie Arbeitgeber mehr Aufmerksamkeit für diese brisanten Zusammenhänge schaffen und einen wirklichen Dialog zwischen Männern und Frauen fördern, erfahren die Messebesucher der Zukunft Personal bei Elisabeth Kelans Keynote-Vortrag.
Keynote-Vortrag von Dr. Elisabeth Kelan
“Rising Stars: Developing Millennial Women as Leaders”
Messe Zukunft Personal, Donnerstag, 19. September 2013, 9.30 bis 11 Uhr,
anschließend Public Interview,
Keynote-Forum, Halle 3.1, koelnmesse,
Weitere Informationen: www.zukunft-personal.de
Über Dr. Elisabeth Kelan
Die Gender-Forscherin Elisabeth Kelan ist Associate Professor im Department of Management am King’s College London. Die Times bezeichnete sie als „Management Thinker to watch“. Neben ihren Studien zu Frauen in Führungspositionen beschäftigt sie sich auch mit weiteren Diversity-Themen wie Generationsmanagement in Unternehmen. Die Autorin von zwei Büchern – darunter “Rising Stars: Developing Millennial Women as Leaders” (Palgrave Macmillan Verlag, 2012) – und mehreren Fachartikeln ist unter anderem im Beirat der Women’s Empowerment Principles Initiative der UN Women und Mitherausgeberin der Zeitschrift „Gender, Work and Organization“. Vorhergehende Stationen von Elisabeth Kelans Forscherinnen-Karriere waren das Centre for Women in Business der London Business School, die Universität Zürich und die London School of Economics and Political Science, wo sie auch promovierte. http://elisabethkelan.com/
Über die Messe Zukunft Personal
Vom 17. bis 19. September 2013 öffnet die Zukunft Personal, Europas größte Fachmesse für Fragen rund um das Thema Personal in Unternehmen, bereits zum 14. Mal ihre Tore. Der Veranstalter erwartet rund 16.000 Personalverantwortliche aus dem In- und Ausland, die sich in Köln über Strategien und Lösungen für das Personalmanagement informieren. Bekannt ist die Messe insbesondere für ihr umfangreiches Vortragsprogramm. Das Themenspektrum reicht von Recruiting und Retention über Leadership-, Weiterbildungs-, Arbeitsrechts- und Softwarefragen bis hin zur Zukunft der Arbeitswelt.
Über spring Messe Management GmbH
spring Messe Management veranstaltet Fachmessen für Personalmanagement, Professional Learning, Corporate Health, Job and Career und den Public Sector. Langjährige Messe-Erfahrung, thematische Expertise und nachhaltige Kundenorientierung machen die Veranstaltungen von spring zu etablierten Branchenplattformen. spring-Fachmessen sind Seismographen für neue Produkte, Ideen und Managemententwicklungen. Das Tochterunternehmen der Deutschen Messe AG ist in vier Ländern vertreten: Deutschland, Österreich, Ungarn und Russland.
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Pressesprecherin „Zukunft Personal“
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