Nachrichten

Arbeitsmarkt und Konjunktur: Deutsche Industrie plant mehrheitlich Investitionsplus für 2013

Prof. Dr. Kai Carstensen, ifo
Prof. Dr. Kai Carstensen, ifo

München – Nach den Ergebnissen der aktuellen ifo Investitionserhebung im Verarbeitenden Gewerbe ist bei den Industrieunternehmen für das Jahr 2013 mit einer Erhöhung der Investitionen gegenüber dem Vorjahr zu rechnen. Dabei stehen erneut die Kapazitätserweiterungen, insbesondere unter dem Aspekt der Änderung bzw. Ausweitung der Produktpalette, im Vordergrund.


Im Zuge der Eurokrise gingen die Umsätze der deutschen Industrie mit den Ländern der Eurozone im Jahr 2012 erheblich zurück und die Kapazitätsauslastung blieb merklichhinter der von 2011 zurück. Die Industrieinvestitionen legten dennoch mit einem Plus von 5% nochmals zu. Der Großteil der Investitionen des Verarbeitenden Gewerbes (87%) diente der Anschaffung von Ausrüstungsgütern, die restlichen 13% entfielen auf Bauinvestitionen.

 

„Vor allem die Branchen Straßenfahrzeugbau, Maschinenbau, Chemie und die Hersteller von elektrischen Ausrüstungsgütern meldeten spürbare Investitionserhöhungen“ erklärt , Leiter des ifo Zentrums für Konjunkturforschung und Befragungen.

 

Für das Jahr 2013 gaben 54% der Befragungsteilnehmer aus dem Verarbeitenden Gewerbe an, mehr als im Vorjahr investieren zu wollen, 45% wollen ihre Investitionen reduzieren und ein Prozent der Befragten will die Investitionsausgaben konstant halten.

 

Die Berechnungen auf Basis der angegebenen Werte in der Investitionserhebung lassen dabei einen Anstieg der Investitionstätigkeit um 4% gegenüber 2012 erwarten. Investitionszuwächse dürften dabei in allen Hauptgruppen des Verarbeitenden Gewerbes zu verzeichnen sein, den stärksten Anstieg von gut einem Siebtel meldeten im Durchschnitt die Gebrauchsgüterproduzenten.

 

Der Blick über die Wirtschaftszweige hinweg offenbart, dass die Mehrheit der Branchen Ihre Investitionsbudgets erhöhen will. Die stärksten Zuwächse um rund ein Viertel meldeten unter anderem Umfrageteilnehmer aus der Pharmaindustrie, die chemische Industrie plant für 2013 eine Erhöhung der  Investitionsausgaben um ein Fünftel. Die Hersteller von Kraftwagen und – teilen setzten mit 13,6 Mrd. Euro hingegen ein um 3% geringeres Investitionsbudget als 2012 an.

 

Für 68% der Befragten und damit knapp mehr als im Vorjahr (66%) scheint auch 2013 die Erweiterung der Kapazitäten im Vordergrund zu stehen. Dabei liegt der Fokus  insbesondere auf der Änderung bzw. Ausweitung der Produktpalette. Während rund ein Viertel der Unternehmen in diesem Jahr in erster Linie in Ersatzbeschaffungen investieren will, sind Rationalisierungsmaßnahmen bei knapp einem Zehntel der Industrieunternehmen der vorrangige Investitionsanlass. Überdurchschnittlich umfangreiche Rationalisierungsmaßnahmen sind 2013 unter anderem im Holzgewebe geplant.

Über das ifo Institut

Information und Forschung: Dafür steht das ifo Institut seit seiner Gründung im Januar 1949. Es hat die Rechtsform eines eingetragenen Vereins und ist als gemeinnützig anerkannt. Das ifo Institut ist eines der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Europa und zugleich das in den deutschen Medien am häufigsten zitierte. Es ist durch einen Kooperationsvertrag eng mit der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) verbunden und hat seit 2002 den Status eines „Instituts an der Universität München“. In der CESifo-Gruppe kooperiert das ifo Institut sehr eng mit dem Center for Economic Studies (CES) und der CESifo GmbH. CESifo ist auch die Marke, unter der die internationalen Aktivitäten der gesamten Gruppe gebündelt werden.

 

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert