Neues Anforderungsprofil für Bewerber: Hollister Models mit Sixpack und breiten Schultern
Von Gerhard Kenk, Crosswater Job Guide.
Vom Textilhändler Hollister sind wir ja einiges gewöhnt: Schrilles Marketing, aufreizend attraktives männliches Verkaufspersonal – eine Augenweide nicht nur für Fans des Christopher-Street-Days. Die vielerorts stattfinden Paraden anlässlich des Christopher-Street-Days demonstrieren Toleranz und die grenzenlose Individualität, die in der heutigen Gesellschaft angekommen ist.
Outing der eigenen Lebens-Präferenzen ist längst kein Privileg für besonders mutige Zeitgenossen, davon kann auch Conchita Wurst aus Österreich ein Lied davon singen. Wenn es jedoch um Stellenanforderungsprofile und den gesamten Recruiting-Prozess geht, müssen Arbeitgeber diskriminierungsfrei bis zur Grenze des guten Geschmacks sein.
Schließlich haben wir das sehnsüchtig erwartete Anti-Diskriminierungs-Gesetz, offiziell als Allgemeines Gleichstellungs-Gesetz (AGG) bekannt, nun schon seit einigen Jahren. Wenn das Pendel jedoch in die andere Richtung schwingt und spezifisch feminine Anforderungsprofile in Stellenausschreibungen formuliert werden, ist es beim Schweizer-HR-Blogger und Personalmarketing-Vordenker Jörg Buckmann vorbei mit der Geduld.
Hübsch sein für die Überwachung der Tiefgarage
Immer noch veröffentlichen Arbeitgeber in ihren Anforderungsprofilen klischeehafte Vorstellungen, dass Mitarbeiterinnen im Rezeptionsbereich mindestens so attraktiv aussehen wie die Laufsteg-Kandidatinnen bei „Germany’s next Top-Model“. Zwar ähnelt des Vorstellungsgespräch manchmal einer Castingshow à la Heidi Klum, doch muss das sein?
Jörg Buckmann hat mit leidenschaftlicher Akribie Beispiele solcher Stellenanzeigen gesammelt und seziert sie in seinem neuesten Blog-Beitrag „Macho-Anforderungsprofile: Wie blöd ist das denn?“ Die Chancen stehen nicht schlecht, dass einige dieser Exemplare in die Recruiting-Hall-of-Shame, auch als „Goldene Runkelrübe“ der HR-Blogger Jannis Tsalikis und Henner Knabenreich bekannt, Eingang finden.
Buckmann kommt bei all seiner Satire dann auf eine wirkliche konstruktive Schlußfolgerung:
Kleiner Zwischengedanke:
Wie wäre es, wenn weibliche Kundinnen und Auftraggeberinnen vermehrt Druck auf die Hochglanzbranchen ausüben und verlangen würden, von einem knackigen Schönling mit breiten Schultern und einem veritablen Sixpack in Empfang genommen zu werden?
Lesen Sie den ganzen Artikel bei Buckmann bloggt hier: http://blog.buckmanngewinnt.ch/macho-anforderungsprofile-wie-bloed-ist-das-denn/