Saläre der Schweizer Kader steigen kaum
Kienbaum veröffentlicht Studie zu Kadersalären in der Schweiz
Die Schweizer Unternehmen erhöhen die Saläre ihrer Kader in diesem Jahr kaum noch: Während deren Grundgehälter im vergangenen Jahr noch um 1,6 Prozent stiegen, liegt die Steigerungsrate von 2013 auf 2014 nur noch bei einem Prozent. Das ergab die aktuelle Kadersalärstudie, die die Managementberatung Kienbaum in Kooperation mit der Handelszeitung durchgeführt hat. Hierfür wurden rund 12‘500 Einzelpositionen aus 458 Unternehmen analysiert.
Betrachtet man die Jahresgesamtbezüge, fallen die Gehaltssteigerungen je nach Hierarchieebene jedoch sehr unterschiedlich aus. Die Saläre des Top-managements stiegen am stärksten: Mit durchschnittlich CHF 406‘000 verdienen sie CHF 55‘000 mehr als noch 2013, was einer Steigerungsrate von gut 15 Prozent entspricht. Auf der Direktionsebene beträgt das Jahresgehalt im Schnitt CHF 222‘000 und damit CHF 7‘000 mehr als im Vorjahr. Hier betrug der Gehaltsanstieg hingegen nur drei Prozent. Auch mittleres und unteres Management verdienen mehr: Auf diesen Ebenen stiegen die Jahresgehälter von CHF 161‘000 beziehungsweise CHF 149‘000 auf durchschnittlich CHF 174‘000 und CHF 152‘000. Damit liegen die Steigerungsraten bei acht beziehungsweise zwei Prozent.
„Zwar haben die Unternehmen die Gehälter auf allen Führungsebenen erhöht; hiervon hat aber in erster Linie das Topmanagement profitiert, während die Saläre auf der unteren Managementebene nur minimal gestiegen sind“, sagt Jörg Scholten, Leiter der Studie bei Kienbaum in Zürich.
In der Unternehmensplanung verdienen Ressortleiter am meisten
Die Leiter der verschiedenen Ressorts erhalten zwischen CHF 130‘000 und CHF 240‘000, wenn man die Mediane der Gehälter im Senior Management betrachtet. Spitzenreiter ist hier der Leiter der Unternehmensplanung und -entwicklung mit CHF 235‘000, gefolgt von den Leitern der Ressorts Recht und Marketing mit Jahresgehältern von CHF 234‘000 und CHF 228‘000. Auf den hinteren Plätzen der Gehaltsrangliste befinden sich die Leiter der Personalrekrutierung und der Materialwirtschaft mit jeweils CHF 151‘000. Am wenigsten verdient der Speditionsleiter mit CHF 135‘000. Topverdiener unter den Schweizer Kadern sind die Vorsitzenden der Geschäftsführung: Sie kommen auf ein durchschnittliches Jahressalär von CHF 436‘000. Auf der Senior-Management-Ebene verdienen Niederlassungsleiter im Schnitt CHF 255‘000 und technische Gesamtleiter CHF 240‘000.
Wer Personalverantwortung übernimmt, verdient auch mehr
Unternehmensgrösse und die entsprechende Personalverantwortung haben erheblichen Einfluss auf die Gehaltshöhe. Über alle Ebenen hinweg verdienen Führungskräfte mit mehr als 1‘000 unterstellten Mitarbeitern am meisten: Im Topmanagement können sie mit im Median CHF 652‘000 im Jahr rechnen, im Senior Management ist das Salär mit CHF 651‘000 auf gleichem Niveau. Mittleres und unteres Management kommen im Schnitt auf eine Vergütung von CHF 411‘000 beziehungsweise CHF 191‘000.
„Je grösser das Unternehmen, desto grösser ist tendenziell auch der Verantwortungsumfang der Führungskräfte, denn mit der Unternehmensgrösse steigen in der Regel die Anforderungen und die Komplexität der Aufgabenstellungen; das verlangt von Führungskräften häufig ein aussergewöhnliches Engagement. Hinzu kommt, dass die Personalverantwortung in grossen Unternehmen höher ist als in kleinen und mittleren Betrieben. Dies geht in der Regel mit einer höheren Vergütung einher“, sagt Kienbaum-Vergütungsexperte Jörg Scholten.
Unternehmensstandort ist ein wichtiger Gehaltsfaktor
Der Standort eines Unternehmens hat ebenfalls grossen Einfluss auf das Gehalt von Führungskräften: Im Vergleich zur Jahresgesamtvergütung im Median aller Schweizer Regionen ist in der Agglomeration Zürich die Bezahlung mit einer positiven Abweichung von fast zehn Prozent am höchsten, gefolgt von Basel-Stadt mit einem Plus von rund acht Prozent. In Tessin hingegen liegt der Verdienst mit einer negativen Abweichung von fast elf Prozent auf dem niedrigsten Niveau.
„In den Regionen Zürich und Basel sind die Gehälter auch deswegen höher, weil hier viele Dienstleistungsunternehmen angesiedelt sind. Die Dienstleistungsbranchen zahlen im Vergleich zu produzierenden oder Handelsunternehmen in der Regel höhere Jahresgesamtsaläre. Versicherungen, Energie- und Wasserversorgung sowie Kreditinstitute und Banken sind hier die Spitzenreiter“, sagt Jörg Scholten.
Fast alle Topmanager beziehen variable Vergütung
Die variable Vergütung ist ein wichtiges, auf den Führungsebenen weit verbreitetes Instrument betrieblicher Salärpolitik: 94 Prozent des Topmanagements beziehen einen Bonus in Höhe von durchschnittlich CHF 91‘000, was 22 Prozent ihrer Jahresgesamtvergütung entspricht. Senior Manager erhalten einen Bonus von CHF 45‘000 und damit gut halb so viel wie das Topmanagement; das sind 14 Prozent ihrer Jahresgesamtvergütung. Mittleres und unteres Management beziehen CHF 19‘000 beziehungsweise CHF 12‘000 als Bonus, was jeweils neun Prozent ihrer Jahresgesamtvergütung entspricht.
„Die verbreitete These, Mitarbeiter liessen sich angesichts des erreichten Wohlstandsniveaus durch Geld nicht länger motivieren, trifft nicht zu. Entlohnung dient nicht allein zur Abdeckung menschlicher Grundbedürfnisse, sondern signalisiert den Menschen gleichermassen die Anerkennung, die das Unternehmen ihrer Arbeit entgegenbringt. Die leistungsorientierte Komponente der variablen Vergütung bietet Unternehmen wie Mitarbeitern vielversprechende Vorteile: Durch die Verbindung von Erfolg und Gehalt fördert sie die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen und ihrer Aufgabenstellung und motiviert sie zu besonderen Leistungen. Diese Art von Vergütungssystem sollte flexibel gestaltbar, transparent im Aufbau und für die Mitarbeiter verständlich und nachvollziehbar sein sowie performanceorientierte Leistungen honorieren“, sagt Kienbaum-Vergütungsexperte Jörg Scholten.
Die Kienbaum „Kadersalärstudie Schweiz 2014“ ist zum Preis von CHF 2‘100 (+MwSt.) online unter shop.kienbaum.de als Download oder direkt bei Kienbaum Consultants International, Höschgasse 45, 8008 Zürich (Fax: +41 (0) 44 306 42 49, E-Mail: benchmark@kienbaum.com) erhältlich. Weitere Informationen rund um das Thema Vergütung finden Sie auch unter www.kienbaum-compensation.com.
Für Rückfragen steht Ihnen Jörg Scholten gern zur Verfügung (Fon: +41 (0) 44 306 42 40, E-Mail: joerg.scholten@kienbaum.com).
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