Rumpelstilzchen-Syndrom: Jobbörse der Arbeitsagentur versteckt sich vor Google
Stephan Maaß, Wirtschaftsredakteur der WELT, berichtet über die fast unsichtbare Jobbörse der Arbeitsagentur
In der Jobbörse der Arbeitsagentur finden sich Hunderttausende freie Stellen. Die Angebote könnten im Internet schnell und sichtbar verbreitet werden. Doch die Nürnberger Behörde will das gar nicht.
Stellen Sie sich vor, eine Firma will eine Stelle besetzen, ist aber dagegen, dass man ihre Stellenanzeige finden kann. Diesen Eindruck hatte Robin Haak, als er der Bundesagentur für Arbeit eine Kooperation vorschlug. Die Stellenangebote ihrer kürzlich gestarteten Jobbörse sollten auch auf dem Portal Jobspotting gefunden werden, das Haak mitgegründet hat. An Jobspotting ist unter anderen der Medienkonzern Axel Springer („Welt“, „Bild“) beteiligt.
Als er aus der Agenturzentrale in Nürnberg die Antwort erhielt, war der Jungunternehmer ziemlich erstaunt: Eine Zusammenarbeit sei nicht möglich, denn „eine Indizierung in Suchmaschinen ist … ausdrücklich nicht erwünscht“, hieß es.
„Konkret bedeutet dies, dass viele der über 800.000 Stellen, die derzeit in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit gelistet sind, nicht über Suchmaschinen wie Google, Yahoo oder Bing gefunden werden können“, wundert sich Haak.
Gerade vor dem Hintergrund der Digitalen Agenda der Bundesregierung sowie der Position der Bundesagentur für Arbeit, dass die Arbeitsvermittlung zum Kern moderner Dienstleistungen am Arbeitsmarkt gehöre, könne man diese Haltung nicht nachvollziehen.
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