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Internetkompetenzzentrum: Passau startet mit drei Teilprojekten

Prof. Dr. Burkhard Freitag
Prof. Dr. Burkhard Freitag

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hat den Präsidenten der Universitäten Passau und Regensburg am 3. Juli die Förderurkunden für das Internetkompetenzzentrum Ostbayern übergeben. Neben den beiden ostbayerischen Universitäten sind auch die Technische Hochschule Deggendorf und die Hochschule Landshut am Aufbau des Zentrums beteiligt.

Der Universität Passau wurden rund 2,6 Euro für fünf Jahre bewilligt, davon entfallen rund 11 Prozent auf das Teilprojekt der Technischen Hochschule Deggendorf. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie übernimmt rund 70 Prozent der Ausstattung. „Wir freuen uns sehr über die Förderung, die ja auch die Anerkennung unserer Kompetenzen und Leistungen im Bereich Internet und Digitalisierung zum Ausdruck bringt. Das ostbayerische Projekt soll die Forschungskompetenz zum Thema Internet und Digitalisierung der Universitäten und Hochschulen Ostbayerns bündeln und Innovationen in der bayerischen Wirtschaft anstoßen“, fasst Präsident Prof. Dr. Burkhard Freitag zusammen.

Im Rahmen von drei an der Universität Passau angesiedelten, sich ergänzenden Teilprojekten zu den synergetischen Themen Big Data, Rechtliche Aspekte kritischer Infrastrukturen, Intelligente Energienetze und einem Teilprojekt an der TH Deggendorf zur Anomalieerkennung in Energienetzen soll diese Bündelung und deren Mehrwert für die bayerische Wirtschaft demonstriert und bereitgestellt werden. Die Projekte betrachten Querschnittstechnologien im Internet und deren interdisziplinäre Wechselwirkung mit gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Die Passauer Teilprojekte

Bayerisches Wissensnetzwerk Digitale Infrastrukturen, IT-Sicherheit und Recht für Unternehmen (BayWiDI): Das Teilprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Heckmann greift aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet des IT-Sicherheitsrechts auf. Es geht u. a. der Frage nach, wie ein im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben stehendes adäquates IT-Sicherheitsniveau in Unternehmen realisiert und zukunftsoffen konzipiert werden kann. Ziel ist es, dass den bayerischen Unternehmen mittels der im Rahmen der Projektarbeit entwickelten Lösungsansätze ein wertvolles Instrument zur Selbsthilfe auf dem Gebiet der IT-Sicherheit an die Hand gegeben wird.

 

Datenanalytische Prozesse auf großen Datenmengen, umrissen mit dem Schlagwort „Big Data“, werden gemeinsam mit offenen, im Internet verfügbaren Daten zu einem wesentlichen Wirtschafts- und Erfolgsfaktor für bayerische Unternehmen. Durch die hohe Technologiekomplexität in der Nutzung von Big Data und offenen Daten, bleibt dieser Erfolgsfaktor jedoch vor allem mittelständischen Unternehmen bisher vielfach verschlossen. Das Teilprojekt Big and Open Data Analytics für den Mittelstand (BODA) unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Granitzer und Prof. Dr. Harald Kosch will das ändern und zielt auf die Erforschung, Entwicklung und prototypische Erprobung neuer Cloud-Dienste zur Nutzbarmachung offener Daten in Big Data-Prozessen für den bayerischen Mittelstand.

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Die Präsidenten der beteiligten Universitäten und Hochschulen mit Ministerin Aigner bei der Übergabe der Förderurkunden: Prof. Dr. Karl Stoffel, Hochschule Landshut, Prof. Dr. Udo Hebel, Universität Regensburg, Prof. Dr. Burkhard Freitag, Universität Passau, und Prof. Dr. Peter Sperber, Technische Hochschule Deggendorf. Foto: Universität Passau

Das Smart Grid (Intelligentes Stromnetz) soll helfen, die Energiewende zu stemmen und uns in eine neue Ära der effizienten und ökologischen Stromversorgung führen. Bayern hat heute schon eine weltweite Führungsposition im Bereich der Energiewende, speziell in Bezug auf Photovoltaik-Anlagen. Das Teilprojekt Smart Grid – Kommunikation, Management und Sicherheit (SmartGrid) unter Leitung von Prof. Dr. Hermann de Meer verschafft bayerischen kleinen und mittelständischen Unternehmen darüber hinaus einen weiteren Technologie- und Wissensvorsprung in Bezug auf Technologien, die die Energiewende vorantreiben. Neue Probleme, die regional durch entstehende virtuelle Kraftwerke, Energiemanagement, Lastführung und Energiespeicher entstehen, können auch regional gelöst werden und neue Märkte eröffnen.

In allen Teilprojekten sind weitere Unternehmenspartner, Partner aus Kommunen und Institutionen willkommen. „Die Projekte sind direkt auf die Kooperation mit Praxispartnern zugeschnitten.“, betont Präsident Burkhard Freitag. „Wir freuen uns deshalb sehr, wenn wir weitere Partner während der gesamten Projektlaufzeit und darüber hinaus hinzugewinnen können.“

Das neue Internetkompetenzzentrum Ostbayern arbeitet eng mit dem Netzwerk Internet und Digitalisierung Ostbayern (INDIGO) zusammen, das die Universitäten Regensburg und Passau sowie die Hochschulen Amberg-Weiden, Deggendorf, Landshut und Regensburg gemeinsam aufbauen. Das Netzwerk soll die Integration und Stärkung der in der Region vorhandenen wissenschaftlichen Kompetenzen in den Bereichen Internet und Digitalisierung ermöglichen. Das Konzept umfasst unter anderem die Planung und Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten bzw. -aufträgen sowie eine Initiative für Gründungsförderung und Entrepreneurship. Die erste große INDIGO-Konferenz fand am 3. Juli zeitgleich mit der Urkundenübergabe ebenfalls in Passau statt.

 

Katrina Jordan

Abteilung Kommunikation und Marketing
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