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Der Weg zu mehr Vielfalt: Was bewirkt Diversity Management in Unternehmen?

Martin Krill

Von Martin Krill, Geschäftsführer der Hager Unternehmensberatung sowie improv.er für die Industry Digital & Technology

Wir haben 2.500 Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen gefragt, welche Meinung sie zu Diversity Management vertreten und welche Rolle dieses Thema in ihrem Unternehmen spielt. Die Mehrheit hat die Bedeutung und Aktualität erkannt und setzt sich für die Förderung der Vielfalt im eigenen Unternehmen ein.

Eine zentrale Erkenntnis der durchgeführten Umfrage: Die meisten Unternehmen leben Diversity aktiv, ohne dabei eine feste Strategie zu verfolgen. Nur etwa jeder Fünfte hat hierfür eine Strategie entwickelt. Dagegen haben wenige sich bisher noch gar nicht mit der Thematik auseinandergesetzt oder sehen darin keinen Gewinn.

Luft nach oben

Obwohl die Ergebnisse darauf hindeuten, dass bereits ein Umdenken stattfindet, zeigt sich in vielen Fällen bei der Zusammensetzung der Belegschaft noch immer das klassische Bild einer männlich dominierten Führungsebene. Während bei 67 Prozent der Befragten nur maximal jede fünfte Frau eine Führungsposition im Unternehmen innehat, sind es bei 33 Prozent immerhin bis zur Hälfte der Frauen. Nichtsdestotrotz ist hier noch viel Luft nach oben.

Die Maßnahmen der Unternehmen, um mehr Vielfalt in ihre Belegschaft zu bringen, reichen von einem veränderten Rekrutierungsverhalten über Sprachkurse und Sensibilisierungsmaßnahmen für Unternehmensmitglieder bis hin zum Gestalten von alters- und behindertengerechten Arbeitsplätzen. Auch hat knapp ein Drittel der Befragten eine*n Diversity-Verantwortliche*n ernannt, der bzw. die in der Personalabteilung, im Personal- bzw. Betriebsrat oder direkt in der Geschäftsführung angesiedelt ist.

 

Diversity Management auf allen Ebenen 

Zur Zielgruppe, welche durch diese Maßnahmen angesprochen werden sollen, gehören aus Sicht der befragten Fach- und Führungskräfte insbesondere Beschäftigte mit Migrationshintergrund, Frauen und jüngere Mitarbeiter*innen. Diversity Management zielt vor allem auf eine Verbesserung der Arbeitsgestaltung und -organisation, der Unternehmensphilosophie und der Führungskultur ab. Auch die Gesundheit der Belegschaft ist für viele ein wichtiger Punkt.

Die Mehrheit hält eine veränderte Personalstrategie und gemischtere Besetzung für notwendig, um die Unternehmensziele zu erreichen, und möchte dadurch allen Angestellten die Chance geben, das eigene Potenzial voll auszuschöpfen. Auch sehen einige Befragte es als einen Schritt zur Vorbereitung auf die demografische Entwicklung oder haben bereits Probleme, geeignete Kandidaten zu finden.

Bei der Messung des Erfolgs ihrer Maßnahmen, konnten nahezu alle Unternehmen positive Effekte feststellen. Die Zusammenarbeit verbesserte sich mehrheitlich und damit verbunden auch das Betriebsklima. Dies wiederum geht mit einer Förderung von Synergien, mehr Innovation und Kreativität sowie einer stärkeren Mitarbeiterbindung einher. Nach außen wirkt sich das natürlich auch positiv auf das Unternehmensimage aus und trägt zu einem erfolgreicheren Recruiting bei.

 

Fazit

Vielfalt ist nichts, das man mal eben einführt. Es erfordert vielmehr ein grundlegendes Überdenken der Unternehmensstrukturen und der Einstellung jedes Einzelnen dieses Unternehmens. Die Ergebnisse der Umfrage haben gezeigt, dass das Thema in den Köpfen der meisten angekommen ist. In vielen Unternehmen wird Diversity bereits aktiv gelebt. Spielraum nach oben gibt es trotzdem. Bis Diversität von einem Hype-Thema zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist, wird es noch dauern, aber wir sind auf dem richtigen Weg.

 

Die gesamten Ergebnisse können Sie hier herunterladen.

 

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