Arbeitsmarkt der Zukunft
In Deutschland haben wir eine soziale Marktwirtschaft und keine sozialistische Marktwirtschaft, wobei über die Grundlagen der Marktwirtschaft durch den Staat gesetzt, die Marktwirtschaft wiederum die Regulierungen unter Einhaltung sozialer Gerechtigkeit selbst vollzieht.
Grundlagen schaffen und diese auch überwachen und durchsetzen Rechtfertigen nicht die derzeitigen Eingriffe in den Markt.
Muß exponentielles politisches Eingreifen überhaupt sein oder verderben auch hier zu viele Köche den Brei.
Vor- und Nachteile geben hier zu bedenken, das wie derzeitig zu hohe Eingriffe des Staates in den Arbeitsmarkt auch das an sich selbst vollziehbare System der Marktwirtschaft ins Wanken bringen.
Ohne Zweifel helfen die ein oder anderen Förderungen über die ein oder andere Hürde diese sehr schwierigen und agilen Zeit hinweg, aber stören diese nicht auch zu stark das System der Sozialen Marktwirtschaft?
Das Auf- und Ab auf den Weltmärkten findet schon immer seinen Einfluss im Arbeitsmarkt die sich einmal erleichtern oder auch erschwerend auswirken.
„0 Covid Strategie“ in China, Abfertigungsprobleme in Shanghai, Lieferketten Probleme und Rohstoffmangel wie auch der Krieg in der Ukraine sind nur einige vorstehende Merkmale die wesentlichen Einfluss auch im Personalwesen nach sich ziehen.
Derzeit ist der Mangel an Fachkräften so hoch, dass Arbeitgeber über die Bilanz hinweg in der Zukunft schwelgen und trotz anderslautender Firmenwerte versuchen, an ihren Fachkräften fest zu halten.
Gut so, aber wie lange noch.
Der Arbeitsmarkt insgesamt ist in eine Starre gefallen und besteht nur noch aus Reaktion ohne eigene Aktionen produktiv und vollständig umsetzen zu können.
Förderungen und Hilfspakete beseitigen nicht das Problem an der Quelle sondern wischen nur über das vorstehende Ergebnis hinweg.
Das hier der Staat die Förderung setzt, der Arbeitgeber die Möglichkeiten eröffnet gibt dem Potentiellen Arbeitnehmer nicht die Sicherheit und Perspektive in seine Berufswahl und zielt daher am gewünschten Ergebnis vorbei.
Die Bereitstellung von Lehr- und Ausbildungsplätzen findet nur bedingt Anklang, da eine gesicherte und an eigenen Interessen orientierte Zukunft u.a. auch aufgrund politischer Vorgaben zu Nichte gemacht oder zumindest stark eingeschränkt ist.
So löst dann auch die politisch propagandierte Erfolgsstory nicht das grundlegende Problem, das der Dritte im Boot nicht den Weg zu den eröffneten Möglichkeiten findet oder sich nicht dafür entscheiden kann.
Der grundlegende politische Wille, den Markt mit Lockerungen oder alternativen Anreizen zu mobilisieren fehlt, wie z.B. die Rücknahme von über die Grundlagen der staatlichen Vorgaben und Verpflichtungen liegenden Verordnungen und/oder Anweisungen.
Ein Schritt hin zu den Grundzügen der Sozialen Marktwirtschaft scheint ebenfalls nicht gewollt, da in Folge dessen sich der Staat selbst beschneiden müsste.
Beispiel:
In 2004 wurden in der Novellierung der Handwerksordnung 53 Handwerksberufe für zulassungsfrei erklärt. Die hierdurch mittelfristig eingetretenen erleichterten
Zukunftsperspektiven für junge Unternehmer hat vielen eine Alternative aufgezeigt die diesen Weg als lohnenswert erachten.
Ob nun als Angestellter oder als Unternehmer konnten viele ihren zukünftigen beruflichen Werdegang bestimmen und diesen auch gehen.
In 2020 erfolgte die Rücknahme in 12 Berufen.
Trotz Bestandsschutz in bestehenden Unternehmen hat diese Vorgehen Existenzen zerstört und nachwachsenden Generationen in der Handwerkerwelt einen wesentlich erschwerten Einstieg in den Bereich der Selbstständigkeit beschert, in Folge deren Zukunftsperspektiven eingeschränkt.
Eine signifikant erhöhte Deckung von Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt hat sich dadurch nicht eingestellt so das in der heutigen Zeit Handwerker zu finden, ist ein Problem darstellt.
Den Schritt der Rücknahme in diesen und anderen Berufen einmal zu überdenken und deren Regulierung dem Markt zu überlassen, ist wohl nicht opportun.
Es bleibt abzuwarten wie die derzeitigen Herausforderungen den Arbeitsmarkt prägen und formen werden. Erkennbar wird eine hohe Nachfrage nach Fachkräften zumindest in den nächsten Jahren bleiben.
Eine dahingehende Lösung des Facharbeitermangels ist nicht erkennbar und ohne die Schaffung von Perspektiven für Arbeitnehmer werden sich hier auch keine Alternativen durch eine selbst regulierende Marktwirtschaft auftun.
Politisch durch Rücknahme von Vorgaben die über die Grundlagen der Marktwirtschaft hinaus gehen, dem Markt wieder mehr Flexibilität einzuhauchen, wirtschaftliche Selbstbestimmung zuzulassen und folglich Perspektiven zu ermöglichen werden nicht aufgenommen.
Grundlegende industrielle Fertigungsprozesse aus dem Ausland wieder dauerhaft in Deutschland zu etablieren ist wohl nur halbherzig angekommen, wobei gerade hier der Arbeitsmarkt erheblich profitieren könnte da angelernte oder anzulernende Arbeitskräfte noch zur Verfügung stehen.