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Auf den Spuren von Facebook: Die neue Jobbörse von ResearchGate.net

von Gerhard Kenk, Crosswater Job Guide.

Ijad Madisch, Gründer und CEO von ResearchGate.net
Ijad Madisch

Ob sich der Hype um die Social Media Plattform Facebook irgend wann einmal legen wird, ist ziemlich ungewiss. Das kann man nicht unbedingt von Facebooks Experiment der Jobbörse „Social Jobs Partnership“ behaupten, denn nach anfänglicher Euphorie ist schon etwas Ernüchterung eingetreten.

Ganz anders zeigt sich ResearchGate.net, eine Social Media Plattform für Wissenschaftler. Nun hat ResearchGate.net auch eine Jobbörse an die im Jahre 2008 gegründete Science Media Plattform angedockt und es wird Zeit, einmal einen genaueren Blick darauf zu werfen.

Was ist ResearchGate?

ResearchGate ist eine geschlossene Wissenschafts-Community, wer sich dort anmelden will muss seinen akademischen Status anhand von wissenschaftlichen Publikationen nachweisen und ebenfalls seine Affiliation mit einer Universität oder einem wissenschaftlichen Institut dokumentieren. Obwohl sich nur Personen mit einer institutionellen Emailadresse anmelden können, stehen Inhalte (außer Profile, deren Inhaber sich entschlossen haben sie privat zu halten) und auch die Jobbörse jedoch allen zur Verfügung.

ResearchGate fasst die verfügbaren Funktionen so zusammen:

 

  • RG Score
    Der RG Score ist ein digitale und interaktive Metrik für wissenschaftliche Reputation. Der Score misst wie die Arbeit eines Forschers von seinen Kollegen wahrgenommen wird. Als Grundlage der Bewertung können veröffentlichte Fachbeiträge genauso wie Roh- oder Negativdaten, oder online publizierte Ergebnisse der Forschungsarbeit dienen. So bietet der RG Score ein umfassenderes Bild ab, als bisherige Metriken zur Messung wissenschaftlicher Reputation.

 

  • RG Profil
    Auf dem ResearchGate Profil präsentieren Wissenschaftler sich und ihre Forschung. Mitglieder können hier ihre in Fachpublikationen erschienenen Artikel hochladen und damit die Reichweite ihrer Arbeiten vergrößern, oder ohne Umwege und Zeitverzögerung ihre Ergebnisse online veröffentlichen.
  • TOPICS
    In unseren Topics können Wissenschaftler sich weltweit mit Forschern verschiedenster Fachrichtungen austauschen. Über 90 Prozent der hier gestellten Fragen werden innerhalb den ersten 48 Stunden beantwortet.
  • Publikationen
    Tausende Wissenschaftler laden ihre Publikationen auf ihr ResearchGate-Profil hoch, um ihre Erkenntnisse mitzuteilen. In dieser einzigartigen Datenbank finden sie sowohl  veröffentlichte als auch unveröffentlichte Forschungsarbeiten. Zudem ermöglicht ResearchGate die übergreifende Literaturrecherche in den wichtigsten Datenbanken, darunter PubMed, ArXiv, Citeseer, DOAJ, IEEE Xplore, NTRS, OAI und RePEc.
  • Projects
    Projects sind ein sicherer, privater Raum für die Kommunikation innerhalb von Forschungsgruppen. Projects sind nur für den Forscher einsehbar, der das Projekt kreiert und für seine Kollegen, die er zur Mitarbeit einlädt. Projects können nach Bedarf in einzelne Benches untergliedert werden, die eine detaillierte Arbeitsaufteilung erlauben. Hier können sich Forscher austauschen, Dateien intuitiv mit Drag & Drop hochladen und sie online einsehen, kommentieren und herunterladen.
  • Jobbörse
    Auf unserer Jobbörse finden sich über 15.000 Stellenanzeigen im Bereich Wissenschaft und Forschung. Ein monatlicher Newsletter informiert Mitglieder über für sie interessante Angebote.

Was ist ResearchGate?

Durch ResearchGate wird das Publizieren von Ergebnissen, deren Verbreitung und der Aufbau wissenschaftlicher Reputation in eine digitale, dynamische Form gegossen. Die Netzwerk verbindet bereits über 3 Millionen Wissenschaftler weltweit.

Die Virologen Dr. Ijad Madisch und Sören Hofmayer und der IT-Spezialist Horst Fickenscher gründeten ResearchGate im Mai 2008 mit dem Ziel ein professionelles Netzwerk für Wissenschaftler zu schaffen, welches Forschern ermögicht ihre Reputation aufzubauen und internationale Kollaborationen erleichtert. Das Konzept hat innerhalb von nur fünf Jahren über 3 Millionen Wissenschaftler überzeugt. ResearchGate ist ein kostenloser Service ohne Werbung. Im Februar 2012 schloss ResearchGate bereits die zweite Finanzierungsrunde ab. Zu den Investoren zählen unter anderem PayPal-Mitbegründer Luke Nosek von Founders Fund, LinkedIn-Mitbegründer Matt Cohler von Benchmark Capital und Accel Partners.

 

 

Weltweiter Scope der ResearchGate-Jobbörse

Im Gegensatz zum eigentlichen ResearchGate-Netzwerk ist die Jobbörse im öffentlich zugänglichen Bereich angesiedelt, so können Jobsuchende die ganze Bandbreite der Stellenangebote durchsuchen. Und für Recruiter besteht darüberhinaus die Möglichkeit, ein kostenloses Recruiter-Account einzurichten und so aktives Sourcing zu betreiben.

ResearchGate Angela Merkel Besuch
Für Mutti kein #Neuland: Angela Merkel besucht ResearchGate in Berlin. Foto Zimbio / Pool/Getty Images Europe

 

Die Jobbörse von ResearchGate verfügt Stand heute (7.10.2013) über knapp 15.000 Stellenangebote von Arbeitgebern im wissenschaftlichen Umfeld und für wissenschaftliche Tätigkeiten. Aus Großbritannien stammen 5011 Stellenangebote, gefolgt von USA (2937), Deutschland (1359), Frankreich (991), der Schweiz (954) und den Niederlanden (932).

Die Stellenangebote decken nahezu das gesamte naturwissenschaftliche Spektrum ab, aber auch Disziplinen wie Marketing, Information Systems oder Risk Management and Insurance sind vertreten.

Vorbildlich präsentiert ResearchGate Informationen über die Mitgliedsstrukturen des Netzwerks – damit erhalten Recruiter eine wichtige Information für ihre Zielgruppen-Analyse. Interessant ist die Tatsache, dass 53% der Mitglieder zwischen 25 und 35 Jahre alt sind und am Anfang ihrer Karriere stehen. 84% der Mitglieder verfügen über eine postgraduale Qualifikation.

Konkurrenz belebt das Geschäft

Mit der ResearchGate-Jobbörse tritt nun ein weiterer Wettbewerber in den Ring der Spezialjobbörsen, die sich auf dieses spezielle Recruiting-Segment fokussieren. Dazu zählen u.a.

  • Analytik.de
  • Academics.de
  • der Stellenmarkt der ZEIT
  • der Stellenmarkt der Universität Heidelberg
  • T5 Karriereportal

Obwohl das Konzept einer Jobbörse basierend auf einem Science/Social Network durchaus seine Vorzüge hat, wird sich sich die Jobbörse von ResearchGate im harten Wettbewerb der Spezialjobbörsen zuerst mit Jobvector messen lassen. Jobvector ist auf ein ähnliche Arbeitsmarktsegmente, Berufs- und Tätigkeitsbereiche spezialisiert und bietet mengenmässig mit 2230 fast doppelt so viele Stellenangebote wie ResearchGate in Deutschland an.

In punkto Nutzerzufriedenheit kann Jobvector auf gute Scoring-Werte hinweisen, denn sie platzierten sich in der von Crosspro-Research.com durchgeführten Nutzer-Umfrage in den Bereichen Nutzerzufriedenheit und Suchqualität auf den Spitzenplätzen und konnten das Gütesiegel im Qualitätswettbewerb der besten Spezialjobbörse Deutschlands gewinnen. „Als fachspezifischer Stellenmarkt hat die Auszeichnung für uns eine besondere Bedeutung, da sie sowohl die Bewertungen von Bewerbern als auch von Unternehmen beinhaltet. Wir freuen uns, daß Kunden die hohe Qualität unserer Plattform schätzen. Im Namen des gesamten jobvector-Teams möchte ich mich für diese tolle Honorierung bedanken“, freute sich Dr. Eva Birkmann, CEO von jobvector, nach der Bekanntgabe der Ergebnisse.

Weiterführende Links

Social Jobs Partnership: Facebooks Fata Morgana

Analytik.de

Academics.de

ZEIT Stellenmarkt

Science Jobs Stellenmarkt der Universität Heidelberg

Jobvector.com

T5 Karriereportal

 

 

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