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Die goldene Runkelrübe: Eine Auszeichnung für die schlechteste Personal-Kommunikation

Henner Knabenreich Personalmarketing2null
Henner Knabenreich

An Positiv-Auszeichnungen mangelt es in der HR-Branche wirklich nicht – da kommt nun das Kontrastprogramm zu den Awards, Gütesiegel oder Preisträger unter dem Namen „Goldene Runkelrübe“ daher. Henner Knabenreich, HR-Blogger und Consultant hat die Idee der Negativ-Auszeichnung aufgenommen und verleiht – zusammen mit seinem Kooperationspartner Jannis Tsalikis (Blog „Mein Freund die Arbeitgebermarke“) am 4. Dezember 2013 in Berlin die „Goldene Runkelrübe“. Natürlich machen die Jury-Experten noch ein Geheimnis daraus, welche Arbeitgeber mit ihren Beispielen ins Rampenlicht gestellt werden (wenn sie denn mutig genug sind), aber spannend ist es schon jetzt.

Mitmachen – Jetzt!

Mitmachen und einreichen kann jeder. Unternehmensvertreter oder Bewerber, ganz egal. Ihre Stimme zählt. Natürlich anonym, keine Frage.
Senden Sie uns noch bis zum 15. November 2013 ihre persönliche Abscheulichkeit der externen HR-Kommunikation in folgenden Kategorien:

Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen unter pfuipfuipfui@goldene-runkelruebe.de!

 

Die Goldene Runkelrübe der HR-Kommunikation

 

In der Vergangenheit haben sich HR-Blogger und andere Beobachter der Szene einen Spaß erlaubt und Employer-Branding-Videos, Stellenanzeigen oder Social-Media-Auftritte an den Pranger gestellt und damit gelegentlich einen kleinen Aufruhr in den Social Medien wie Facebook, Google+ oder Youtube verursacht.

Nun ist Häme sicherlich die andere Seite der Münze, wenn es um gute oder schlechte HR-Kommunikation geht. Dieser Gegensatz zwischen Gut und Böse ist schon seit vielen Jahrhunderten eine klassische Methode, den Diskurs voranzutreiben. Mephisto hat in Goethes Faust schon ausgeführt: „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“.

 

Tomáš Sedláček
Tomáš Sedláček; Autor: DENÍK/Attila Racek

Und Goethe wäre nicht Goethe, würde er sich mit dieser Auffassung nicht auf die klassische Philosophie der Antike stützen. So hat sich schon Aristoteles, wie Ökonomie-Professor Tomáš Sedláček in seinem Bestseller „Die Ökonomie von Gut und Böse“ ausführt, mit diesem existentiellen Gegensatz auseinandergesetzt: „Arostoteles würde sich sehr wahrscheinlich gegen die heutige Auffassung wenden, nach der die Maximierung des Nutzens oft automatisch als menschliche Natur betrachtet wird. Seiner Ansicht nach ist schlichte Mäßigung die größte Tugen: das Schlechte gehört ja zum Ungebrenzten, das Gute aber zum Begrenzten. Auch aus diesem Grunde gehört demnach das Übermaß und der Mangel dem Laster an, die Mitte aber der Tugend“.

Es ist nicht anzunehmen, daß die Verantwortlichen für Personal-Kommunikation in Agenturen und Arbeitgeber-Firmen sich um solche philosophische Konzepte Gedanken machen, Ideen und Konzepte werden oft gedankenlos entworfen und bestenfalls von einem firmeninternen Gremium begutachtet, ehe diese dann auf die Welt der Stellensuchenden losgelassen werden. Gelegentlich geht es auch ohne jedwede Reflektion der Reaktion der Zielgruppe.

So hat sich beispielsweise der Kosmetik-Konzern Beiersdorf den Luxus geleistet, die eigene Unternehmenskarriereseite auf der Basis der SAP-HR-Technologie sträflich den Usancen der üblichen Internet-Nutzung zu vernachlässigen. Wer als Stellensuchender zufälligerweise mit dem Chrome-Browser aus dem Hause Google unterwegs war, hatte denkbar schlechte Karten (Viele Falten und Furchen: Die Karrierewebseite von Beiersdorf).

Auch die Commerzbank AG, deren Personalbericht durchaus ein hohes Qualitätsniveau hat, lag bei der Veröffentlichung einer Stellenanzeige durchaus in Reichweite der Siegerliste für die „Goldene Runkelrübe“. So suchte das Finanzinstitut per Tätigkeitsbezeichnung neue Mitarbeiter:

Senior Bank Clerk (m/w) in GS-MO 6.3.3 Counterparty Static FRA1 Stellennummer: 50157702

Es war ziemlich offensichtlich, welche Bewerber für GS-MO 6.3.3 sich angesprochen fühlen sollten. (Siehe Bericht: Die Gutmenschen der Commerzbank und die Vernetzung der Recruiting-Welt)

Aber wir möchten unsere Leser mit weiteren Negativ-Beispielen verschonen, Facebook und Co tragen ihren Teil schon genügend dazu bei. Machen Sie auf alle Fälle mit, reichen Sie ihre Beispiele für den Wettbewerb der „Goldenen Runkelrübe 2013“ ein. Kurzfristig tragen Sie damit zu einem spannenden Aha-Effekt bei, mittelfristig helfen Sie, zum Wohle aller Beteiligten die Spreu vom Weizen zu trennen.

Die Initiatoren der Goldenen Runkelrübe

Jannis Tsalikis Blog „Mein Freund die Arbeitgebermarke

Henner Knabenreich Blog „Personalmarketing2null

 

 

 

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