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Work-Life-Balance à la française

Vins Fins François Jacoulot
François Jacoulot

Von Gerhard Kenk, Crosswater Job Guide.

Jeden dritten Donnerstag im November geht ein Ruck durch die erwachsene Bevölkerung in Frankreich. Dann geht es nicht mehr um die Monotonie des Arbeitslebens, um trostlose Jobs, die nur noch vom Pendeln mit der Metro und der zu kurzen Schlafruhe unterbrochen werden – im Pariser Duktus als „métro – boulot – dodo“ verteufelt. An diesem gewissen Donnerstag markiert ganz Frankreich eine Alternative zur Arbeit:

Die Nation huldigt der Ankunft des Beaujolais Primeur – dem quasi Heilsbringer der Work-Life-Balance à la française. Dann sind die Bistros in Lyon und Paris brechend voll mit Menschen, die einen Kontrapunkt setzen wollen – Budgetmeetings hin, Mitarbeiterbeurteilungsgespräche her – es gibt Wichtiges auch jenseits der so eintönig gestalteten Großraumbüro-Landschaften.

 

Der „Beaujolais Primeur“ ist ein eigentlich ganz normaler junger, frischer Wein. Pfiffige Marketing-Experten hatten dieses neue Kult-Getränk in den 1960er Jahren kreiert – und bis heute ist der erste Verkaufstag mit einem besonderen Flair verbunden. Dies wird nur noch übertroffen von dem Hype eines neuen Apple-Smartphones, einer Game-Konsole oder einer neuen Windows-Version – nein, diese lockt heutzutage keine Katze hinterm Ofen hervor. Und ehrlich gesagt hat der Beaujolais Primeur doch ein verführerischeres Bouquet als die Plastik-Produkte der Geek-Generation.

François Jacoulot ist ein Weinverkäufer der klassischen Tradition. Geboren in Macon (Region Burgund), absolvierte er eine Lehre als Winzer und ist Absolvent der Lycée Viticole de Beaune, wo er sich für das Wein-Marketing und den Verkauf weiterbildete. Heute betreibt er in dem Taunus-Städtchen Bad  Soden einen gut sortierten Weinhandel und bietet natürlich pünktlich zum 21. November das besondere heimatliche Produkt des Winzers Pierre Bouzereau aus Romanèche Thorins an, wenn es heißt „Le Beaujolais Primeur est arrivé“.

 

François Jacoulot
François Jacoulot

 

Monsieur Jacoulot geht jedoch auch mit der Zeit und hat neben dem stationären Verkaufsgeschäft auch einen eCommerce-Shop lanciert. Dort können auch Weinliebhaber von außerhalb  das individuell zusammengestellte Sortiment durchsuchen und Online bestellen. Jacoulot wäre kein guter Verkäufer wenn er den Auftakt der Primeur-Jahreszeit nicht mit einem besonderen Anreiz verbinden würde: Die ersten zehn Kunden, die in seinem eCommerce-Shop am 21. November einen Primeur bestellen, erhalten als Zugabe ein 500g Glas Lavendel-Honig (miel de lavande), den er direkt vom Imker Jean-Philippe Mandard bezieht.

Mit einem anderen Vorurteil räumt Jacoulot auch auf: Der Primeur ist zwar ein junger Wein, kann aber auch etwas später getrunken werden. Sein Tipp: „Der Beaujolais Primeur ist der klassische frische Wein, der an Weihnachten zu einem deftigen Gans-Essen perfekt passt.“

Wer von endlosen Budgetgesprächen und Recruitingplanungen für 2014 abschalten möchte, kann sich auch für einen entspannten Kontrapunkt der Work-Live-Balance à la francaise entscheiden.

Eine interaktive Grafik über die Work-Life-Balance in den OECD-Mitgliedsländern ist hier verfügbar:
http://www.oecdbetterlifeindex.org/topics/work-life-balance/

Jacoulot Weine

Kronberger Straße 2 (City Arkaden)

D-65812 Bad Soden

Tel. +49 (0) 6196-653624

 

kontakt@weine-jacoulot.de

www.weine-jacoulot.de

 

 

1 Comment

  • Hallo Gerhard,

    netter Artikel 😉
    Ein gewisser Hype wird um diesen Primeur in Frankreich tatsächlich jedes Jahr veranstaltet. Inzwischen exportiert sich das Getränk erfolgreich nach Asien. Die Abnahmemengen in Frankreich sinken seit Jahren.

    Der Wein hat an sich keinen sehr guten Ruf mehr, was den Geschmack und die Qualität angeht. Der „Cru“ steht eher für ein Partygetränk, das am nächsten Tag zu sehr viel Kopfweh führt.

    Viele Grüße aus Straßburg (hier gibt’s den Beaujolais Nouveau natürlich auch, trotz aller Weihnachtsmarkt Vorbereitungen, die auf Hochtouren laufen),
    Eva

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