Jedem dritten Produktionsbetrieb ist Industrie 4.0 kein Begriff
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Umfrage unter Führungskräften in den industriellen Kernbranchen
- Aussteller zeigen die vernetzte Produktion in der „BITKOM Innovation Area Industrie 4.0“ auf der Hannover Messe
- 45 Vorträge und 10 Podiumsdiskussionen beim „Forum Industrie 4.0“
Industrie 4.0 ist in Medien, Politik und Wirtschaft hochaktuell und auf der diesjährigen Hannover Messe das bestimmende Thema. Dennoch ist der Begriff in deutschen Fertigungsunternehmen noch nicht hinlänglich bekannt. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands BITKOM. Demnach sagen die Führungskräfte von gut jedem dritten Unternehmen (32 Prozent) aus der Automobilbranche, dem Maschinenbau, der chemischen Industrie sowie der Elektroindustrie, dass sie bislang noch nichts über Industrie 4.0 gehört oder gelesen haben.
Befragt wurden je Branche 100 Unternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitern. „Angesichts der hohen Bedeutung von Industrie 4.0 macht dieses Ergebnis nachdenklich“, sagt Winfried Holz, Mitglied des BITKOM-Präsidiums. „Die Zukunft der einzelnen Branchen und des Wirtschaftsstandorts Deutschland hängt entscheidend davon ab, wie zügig und gut es gelingt, die klassische Produktion zu digitalisieren und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Wer sich jetzt nicht mit dem Thema auseinandersetzt, könnte den Anschluss verpassen.“
Unter dem Begriff Industrie 4.0 wird die vor allem durch das Internet getriebene vierte industrielle Revolution verstanden. Sie umschreibt den technologischen Wandel heutiger Produktionstechnik hin zur intelligenten Fabrik, in der die Maschinen und Produkte untereinander vernetzt sind. Weitere Umfrageergebnisse zur Bedeutung von Industrie 4.0 aus Anwendersicht präsentiert der BITKOM am Montag, 13. April, ab 10.30 Uhr in einer Pressekonferenz auf der Hannover Messe (Convention Center, Saal Leipzig, Anmeldung bei l.weinert@bitkom.org).
Lösungen für die smarte Fabrik sind außerdem am Gemeinschaftsstand des Digitalverbandes auf der Hannover Messe zu sehen. In der „BITKOM Innovation Area Industrie 4.0“ (Halle 7, Stand C04) präsentieren neun namhafte Mitgliedsunternehmen und Partner – unter anderem Atos Deutschland, die Bundesdruckerei, IBM Deutschland oder Scheer – ihre Produkte und Dienstleistungen für die vernetzte Produktion. Weitere Informationen zu den Ausstellern gibt es unter: www.bitkom-service.de/HMI_2015
Der BITKOM richtet zudem als Mitglied der Plattform Industrie 4.0 zusammen mit den Verbänden VDMA und ZVEI das „Forum Industrie 4.0“ (Halle 8, D19) aus. In 45 Vorträgen und 10 Podiumsdiskussionen beleuchten Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Dabei geht es unter anderem um neue Geschäftsmodelle, den Umgang mit sensiblen Daten, die Herstellung hochindividueller Produkte oder die Arbeitsorganisation per Smartphone. Das vollständige Programm ist hier abrufbar: http://www.hannovermesse.de/veranstaltung/forum-industrie-4.0/FOR/60511
Hinweis zur Methodik: Basis der Angaben ist eine Unternehmensbefragung, die Bitkom Research in Zusammenarbeit mit Aris Umfrageforschung im Auftrag des BITKOM durchgeführt hat. Dabei wurden im März 2015 404 Geschäftsführer, Vorstände und Produktionsleiter von Unternehmen der Automobilbranche, des Maschinenbau, der chemischen Industrie sowie der Elektroindustrie ab 100 Mitarbeitern befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die vier 4 Industriebranchen.
BITKOM vertritt mehr als 2.200 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.400 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, mehr als 250 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 76 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, 10 Prozent kommen aus Europa, 9 Prozent aus den USA und 5 Prozent aus anderen Regionen. BITKOM setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.