Arbeitsmarkt

Gute Konjunktur führt zu sinkender Arbeitslosigkeit – der Arbeitsmarktbericht der Arbeitsagentur für November 2010

Frank-Jürgen Weise, Bundesagentur für Arbeit
Frank-Jürgen Weise, Bundesagentur für Arbeit

Nürnberg. Der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland hat sich fortgesetzt, wenn sich auch das Tempo im dritten Quartal abgeschwächt hat. Die Erholung des Arbeitsmarktes wird von dieser wirtschaftlichen Entwicklung getragen. „Der Arbeitsmarkt profitiert von der guten Konjunktur. Die Arbeitslosigkeit sinkt, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und die Erwerbstätigkeit nehmen erneut deutlich zu und auch die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, heute in Nürnberg anlässlich der monatlichen Pressekonferenz.

  • Arbeitslosenzahl im November: -14.000 auf 2.931.000
  • Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -284.000
  • Arbeitslosenquote im November: unverändert bei 7,0 Prozent

Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben auch im November leicht abgenommen. Diese Entwicklung wird vor allem durch den Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung getragen. Außerdem entlastet das rückläufige Arbeitskräfteangebot den Arbeitsmarkt.

Die Arbeitslosigkeit ist von Oktober auf November um 14.000 auf 2.931.000 gesunken. Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet für den November einen Rückgang um 9.000. Im Vergleich zum Vorjahr waren im November 284.000 weniger Arbeitslose registriert. Auch die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit), die die gesamte Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik umfasst, liegt unter Vorjahresniveau.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben in saisonbereinigter Rechnung deutlich zugenommen und liegen über dem Vorjahresniveau. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im Oktober saisonbereinigt um 34.000 gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat im September saisonbereinigt um 33.000 zugenommen (vorläufige Daten).

Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit im Zuge der anhaltenden Herbstbelebung von September auf Oktober um 188.000 auf 41,09 Millionen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr hat sie um 405.000 zugenommen (Quelle: Stat. Bundesamt). Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im September nach der Hochrechnung der BA bei 28,28 Millionen; gegenüber dem Vorjahr war das ein Zuwachs um 484.000. Dabei hat die sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung im Vorjahresvergleich um 276.000 und die sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung um 204.000 zugenommen.

Die anderen Konten der Erwerbstätigkeit haben sich uneinheitlich entwickelt. Die Zahl der Selbständigen ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung und die ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigten haben sich dagegen im Vergleich zum Vorjahr verringert.

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den Oktober auf 2,72 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 6,3 Prozent.

Nach den aktuellen vorläufigen Daten der BA haben im September 220.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen. Das waren 29.000 mehr als im Vormonat. Eine Zunahme von August auf September ist üblich. Sie resultiert vor allem daraus, dass Kurzarbeitergeld für Urlaubszeiten nicht gewährt wird.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt auf hohem Niveau. Die gemeldeten Arbeitsstellen haben im November saisonbereinigt um 10.000 zugenommen. Nicht saisonbereinigt belief sich der Bestand im November auf 394.000 Arbeitsstellen. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Anstieg von 104.000. Von den gemeldeten Arbeitsstellen waren 90 Prozent sofort zu besetzen. Das gesamtwirtschaftliche Stellenangebot im dritten Quartal 2010, das darüber hinaus die Arbeitsstellen erfasst, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet wurden, liegt ebenfalls über dem Vorjahresniveau.

Der Bestand an Arbeitsstellen schlägt sich relativ schnell um. Die Veränderungen von Zugängen sind ein besserer Indikator für die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als Veränderungen der Bestandszahlen. Im saisonbereinigten Vormonatsvergleich haben die Stellenmeldungen im November auf hohem Niveau um 7.000 zugenommen. Nicht saisonbereinigt wurden im November 172.000 Arbeitsstellen neu gemeldet, gegenüber dem Vorjahresmonat waren das 37.000 mehr. In der gleitenden Jahressumme von Dezember 2009 bis November 2010 gab es 1,98 Millionen Stellenzugänge, 351.000 mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Der Stellenindex der BA, der BA-X, bildet die saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. Von Oktober auf November hat er um vier auf 149 Punkte zugenommen. Gegenüber dem Vorjahr ist er um 36 und gegenüber dem Vorkrisenniveau um acht Punkte gestiegen.

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