Lieber over- als underdressed ins Büro
Spieglein, Spieglein an der Wand…
München. Kleider machen Leute, das gilt auch im Büro. Wer den Dresscode des Unternehmens beherrscht, ist im Vorteil. Denn mit einer gezielt ausgewählten, gepflegten Kleidung werden Verlässlichkeit und Seriosität ausgedrückt. Eine unpassende oder schlampige Garderobe signalisiert Vorgesetzten, Kollegen und Kunden dagegen Desinteresse am Job und Respektlosigkeit anderen gegenüber. Schließt der Chef vom ungepflegten Äußeren auf die Arbeitsweise, kann das sehr schnell das Karriereaus bedeuten.
Die meisten Unternehmen haben eine interne Kleiderordnung, auch wenn sie nicht explizit schriftlich festgehalten wurde. An diese sollten sich Mitarbeiter halten, wenn sie die Karriereleiter erklimmen wollen. Schließlich trägt Kleidung entscheidend zum Image eines Mitarbeiters bei. Das Credo im Büro lautet, sich immer einen Tick besser zu kleiden als es die Position verlangt. So signalisiert derjenige, dass er auch höhere Positionen im wahrsten Sinne des Wortes bekleiden kann.
Die enorme Bedeutung der Kleiderwahl wird in Bewerbungssituationen ganz deutlich. Wer einen ungepflegten Eindruck macht oder unpassend angezogen ist, könnte die Chance auf einen neuen Job vergeben. Die Faustregel, sowohl für Bewerber als auch für neue Mitarbeiter, lautet: Lieber over- als underdressed. Der erste Eindruck bleibt schließlich lange in den Köpfen der neuen Kollegen hängen.
Der lässige Freitag
In einigen Unternehmen gibt es nach amerikanischem Vorbild den „Casual Friday“, an dem etwas legerer ins Büro gegangen werden darf. Arbeitnehmer sollten es mit der Lässigkeit kurz vor dem Wochenende aber trotzdem nicht übertreiben. In Firmen mit grundsätzlich gehobenem Kleidungsstil sollten Mitarbeiter also auch freitags nicht in Jeans und Turnschuhen erscheinen, sondern allenfalls die Krawatte weglassen und ein Polo-Shirt statt Hemd tragen.
„Bei der Kleiderwahl ist Fingerspitzengefühl gefragt. Viele Chefs achten ganz genau darauf, was ihre Mitarbeiter tragen und lassen diese Beobachtungen in die Beurteilung einfließen“, sagt Christian Umbs, Director bei OfficeTeam. „Eine angemessene Garderobe signalisiert nicht nur Kompetenz, sie gilt auch als Zeichen des Respekts gegenüber Kunden, Kollegen und Vorgesetzten. Daran sollten Arbeitnehmer denken, wenn sie morgens vor dem Spiegel stehen.“
Welche Kleidung bei der Arbeit erlaubt oder erwünscht ist, hängt vom Unternehmen ab. Es gibt jedoch Kleidungsstücke und Accessoires, die in jedem Büro absolut tabu sind.
Hier einige Tipps:
- Wer nach oben möchte, sollte Schlabberlook im Büro vermeiden. Seien Sie lieber over- als underdressed. Orientieren Sie sich an der Position, die Sie beruflich anstreben – nicht an der, die Sie innehaben.
- Frauen sollten auf zu tiefe Ausschnitte oder durchsichtige und rückenfreie Oberteile verzichten. Röcke im Beruf sollten grundsätzlich das Knie umspielen und keinesfalls kürzer sein. Zu grelle und aufreizende Kleidung kann schnell ein negatives Image nach sich ziehen.
- Es ist für Männer nicht gerade schicklich, in kurzen Hosen zu erscheinen. Wer ernst genommen werden möchte, nimmt sich das zu Herzen.
- Wählen Sie dezente Muster. Verzichten Sie auf Krawatten des Lieblingsvereins oder auf Kleider mit Blümchenmuster. Auch das Bart Simpson T-Shirt muss daheim bleiben.
- Auch wenn Sie die Natur lieben – im Büro sollten Sie auf Outdoorkleidung verzichten. Wanderschuhe, Funktionsjacken und Cargohosen können Sie in Ihrer Freizeit ausgiebig beanspruchen.
- Tragen Sie keine offenen Schuhe. Sandalen oder gar Flip-Flops sind ein No-Go im Büro. Auch für Hausschuhe gibt es im Job keinen Platz.
- Sonnenbrillen haben im beruflichen Kontext nichts zu suchen. Sie vermitteln eher Freizeitcharakter als Seriosität und könnten den Eindruck erwecken, der Träger habe etwas zu verbergen.
- Bei Make-up und Accessoires gilt: weniger ist mehr. Zu viel des Guten kann schnell billig wirken.
- Tattoos und Körperschmuck gehören unter die Kleidung.
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