Freiwillige Arbeitslosenversicherung für IT-Selbstständige: Nur wenige von den geänderten Bedingungen betroffen
Umfrage der IT-Projektbörse GULP: Nur 29 Prozent überhaupt freiwillig versichert
München, Januar 2011. Zum 1. Januar 2011 änderten sich die Versicherungsbedingungen für die freiwillige Arbeitslosenversicherung für Selbstständige. Neben geänderten Kündigungsfristen bedeutet das für freiberufliche Experten vor allem höhere Beiträge. Für fast Dreiviertel der IT-Selbstständigen (71 Prozent) ist die freiwillige Arbeitslosenversicherung überhaupt kein Thema. Nur 29 Prozent der 170 Teilnehmer an einer Umfrage auf den Seiten des Projektportals www.gulp.de sind überhaupt freiwillig versichert. Wiederum etwa 40 Prozent davon ziehen die Konsequenzen aus der Änderung und kündigen ihre freiwillige Arbeitslosenversicherung. Der Rest sieht keinen Handlungsbedarf.
Die größte Änderung ist sicherlich die Erhöhung der Beiträge: Selbstständige zahlen statt 18 Euro ab sofort 33,60 Euro (Ost) bzw. 38,33 Euro (West). 2012 werden sich die Beiträge voraussichtlich noch einmal verdoppeln. Wer ab 2011 zweimal als Selbstständiger Arbeitslosengeld bezieht, wird im Normalfall danach nicht mehr als Selbstständiger in die Arbeitslosenversicherung aufgenommen. Das heißt, es kann nicht beliebig oft zwischen Selbstständigkeit und Arbeitslosigkeit gewechselt werden. Wer ab 1. Januar 2011 in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt, kann nach fünf Jahren und dann jeweils mit einer dreimonatigen Frist das Versicherungsverhältnis kündigen. Bereits versicherte Selbstständige können noch bis 31. März 2011 von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen.
Wenige betroffen, aber viele diskutieren
Auch wenn es dem Umfrage-Ergebnis zufolge nur wenige IT-Selbstständige betrifft, wurde im GULP Forum für IT-Freiberufler dennoch viel über die geänderten Versicherungsbedingungen diskutiert. Die einen sind der Meinung, dass die freiwillige Versicherung auch mit den höheren Beiträgen noch ein nützlicher Rettungsschirm für Zeiten der Not sein kann. Für die anderen lohnt sich die Versicherung seit der Beitragserhöhung nicht mehr und sie werden im Falle des Falles von privaten Geldreserven zehren. Wieder andere meinen, dass das Konzept der freiwilligen Weiterversicherung an sich nicht zur Grundidee der Selbstständigkeit passt. Schließlich sei ein Selbstständiger ein Unternehmer, der sein eigenes Risiko zu tragen hat. Die Arbeitslosenversicherung rücke einen IT-Freiberufler aber in die Nähe eines „Leiharbeiters“. Das wiederum schwäche die Verhandlungsposition des Freiberuflers.
Über GULP:
Mehr als 2.500 Kunden, 70.000 eingetragene IT-Experten, davon 7.000 mit Schwerpunkt Engineering, und über 800.000 abgewickelte Projektanfragen: GULP ist die wichtigste Quelle für die Besetzung von IT-Projekten mit externen Spezialisten im deutschsprachigen Raum. Als Internet-Jobbörse für Freiberufler ist GULP im Jahr 1996 gestartet. Heute bietet GULP zusätzlich zu den Dienstleistungen einer modernen Personalagentur ein umfassendes Online-Portal mit Informationen und Services rund um das IT-Projektgeschäft. Das in München ansässige Unternehmen erzielte 2009 einen Umsatz von 105,0 Millionen Euro und beschäftigt in der Zentrale und an den Standorten Frankfurt, Hamburg, Köln, Stuttgart und Zürich derzeit über 130 interne Mitarbeiter.
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