GULP Stundensatz-Auswertung Februar 2011: IT-Freiberufler-Honorare: So hoch wie seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr
München. IT-Selbstständige fordern im Februar 2011 im Schnitt ein Honorar von 72 Euro pro Stunde. Seit der letzten GULP Stundensatz-Auswertung im August 2010 ist die durchschnittliche Honorarforderung um einen Euro gestiegen. Auf einem so hohen Niveau wie im Februar 2011 waren die Stundensätze schon seit Ende 2002 nicht mehr. Das ergab das Update der seit 1998 halbjährlich durchgeführten Stundensatz-Auswertung des IT-Projektportals www.gulp.de. Grundlage der Analyse bilden die Stundensatzforderungen, die die mehr als 74.000 in die GULP Profiledatenbank eingetragenen IT-Freiberufler in ihrem Profil angeben. Die Auswertung greift somit auf die Profile von über 90 Prozent der in Deutschland tätigen IT-Freiberufler zurück (Berechnung basierend auf Mikrozensus 2009, Stat. Bundesamt, Wiesbaden).
„Die Grafik, die seit 2002 jeweils die Februar-Werte darstellt, zeigt deutlich“, so Stefan Symanek, Marketing-Leiter von GULP, „dass die zurückliegende Wirtschaftskrise bei weitem nicht so starke Auswirkungen auf die Freelancer-Honorare hatte wie die Krise, die dem Platzen der Dotcom-Blase folgte.“
Verteilung der Stundensatzforderungen der IT-Freiberufler
Fast die Hälfte (47,6 Prozent) der bei GULP eingetragenen IT-Freelancer fordert einen Stundensatz zwischen 60 und 79 Euro. Dass die Honorare in den letzten fünf Jahren gestiegen sind, macht auch diese Grafik deutlich. Die Kurve hat sich nach rechts bewegt. Gleichzeitig ist sie ein wenig flacher geworden – das heißt, die Mitte ist etwas breiter: Die Stundensatz-Gruppen 60-69 Euro und 70-79 Euro sind nun in etwa gleich groß; vor fünf Jahren stach die Gruppe 60-69 Euro deutlicher heraus. „Auffällig“, so Symanek, „ist auch die Zunahme bei den Stundensatz-Gruppen jenseits der 100 Euro. Knapp neun Prozent verlangen bereits Spitzenwerte von 100 Euro und mehr.“
Stundensatzforderung je nach Position unterschiedlich
IT-Projektleiter führen mit einer Stundensatzforderung von 79 Euro das Ranking an, gefolgt von den Beratern (76 Euro). Das sind auch die beiden einzigen Positionen, die überdurchschnittlich hohe Stundensätze verlangen. Zwischen der Position mit den höchsten Forderungen (IT-Projektleiter,
78 Euro), und der mit den niedrigsten (Administrator, 58 Euro), liegen genau 20 Euro Differenz.
Man muss bei diesen Werten immer im Kopf behalten, dass es sich um den Durchschnitt über Freiberufler unterschiedlichster Berufserfahrung handelt – vom Junior- bis zum Senior-Projektleiter. Deswegen ist hier der Blick auf die Forderungen pro Position in Abhängigkeit von der Berufserfahrung interessant. Anbei beispielhaft zwei Positionen:
Die beiden hier dargestellten Berufsgruppen verlangen relativ früh hohe Stundensätze: Ab zehn Jahren Erfahrung liegen die IT-Berater einen Euro über dem allgemeinen Durchschnitt von 72 Euro, mit 15 Jahren stoßen die IT-Trainer hinzu. Bei beiden Positionen geht die Stundensatzforderung ab 30 Jahren Erfahrung leicht nach unten.
Forderungen in der Schweiz am höchsten
In Österreich ist die Forderung seit August um einen Euro gesunken auf aktuell 73 Euro. Die Schweizer IT-Freelancer konnten ihre durchschnittliche Stundensatzforderung um zwei Euro erhöhen. Sie beträgt im Februar 2011 87 Euro – 15 Euro mehr als in Deutschland (im August 2010 waren es 14 Euro Differenz).
GULP misst kontinuierlich, welchen Honorarwunsch diejenigen IT-Freiberufler in ihr Skill-Profil eingetragen haben, die in den letzten sechs Monaten tatsächlich Projektanfragen erhalten haben (kontaktierter Stundensatz). Das sind die Profile, die für Projektanbieter interessant waren und die für konkrete Projekteinsätze infrage kamen. Wie die Grafik zeigt, ist der Unterschied zwischen kontaktiertem und gefordertem durchschnittlichen Honorar in der Schweiz am größten. Die Differenz beträgt fünf Euro. In Österreich ist es nur ein Euro, in Deutschland liegen zwischen Forderung und Angebot zwei Euro.
Wer fürchtet, dass der Preisdruck, den die Anbieter auf die Freelancer ausüben, immer größer wird, dem sei gesagt: Der kontaktierte Stundensatz, also der Honorarwunsch derjenigen Freiberufler, die Projektanfragen erhalten, ist im letzten halben Jahr um einen Euro gestiegen. Der kontaktierte Stundensatz war seit 2008 kontinuierlich gesunken. Also: Es gibt Grund zur Hoffnung, dass Unternehmen wieder bereit sind, Leistung entsprechend finanziell zu honorieren.
Über GULP:
Mehr als 2.500 Kunden, 74.000 eingetragene IT-Experten, davon 7.500 mit Schwerpunkt Engineering, und über 800.000 abgewickelte Projektanfragen: GULP ist die wichtigste Quelle für die Besetzung von IT-Projekten mit externen Spezialisten im deutschsprachigen Raum. Als Internet-Jobbörse für Freiberufler ist GULP im Jahr 1996 gestartet. Heute bietet GULP zusätzlich zu den Dienstleistungen einer modernen Personalagentur ein umfassendes Online-Portal mit Informationen und Services rund um das
IT-Projektgeschäft. Das in München ansässige Unternehmen erzielte 2009 einen Umsatz von 105,0 Millionen Euro und beschäftigt in der Zentrale und an den Standorten Frankfurt, Hamburg, Köln, Stuttgart und Zürich derzeit über 130 interne Mitarbeiter.
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