Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2009
„Die schwierige Wirtschaftslage wirkt sich auch im Februar auf den Arbeitsmarkt aus. Die drei wichtigsten Indikatoren des Arbeitsmarktes entwickelten sich negativ: Die Arbeitslosigkeit stieg, die Erwerbstätigkeit nahm ab und die Arbeitskräftenachfrage ging weiter zurück. Allerdings hat Kurzarbeit dem stabilisierend entgegengewirkt.“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise.
Arbeitslosenzahl im Februar: +63.000 auf 3.552.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -66.000
Arbeitslosenquote im Februar: +0,2 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Januar auf Februar um 63.000 auf 3.552.000 erhöht (West: +41.000 auf 2.348.000; Ost: +22.000 auf 1.204.000). In den letzten beiden Jahren hatte die Arbeitslosigkeit im Februar jeweils abgenommen. Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet für den Februar einen Anstieg um 40.000. Dieser entfiel überwiegend auf den Rechtskreis des SGB III.
Ausschlaggebend waren erheblich mehr Zugänge in Arbeitslosigkeit. Der saisonbereinigte Anstieg wurde durch Kurzarbeit in Grenzen gehalten.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden im Februar 66.000 weniger Arbeitslose gezählt. Dieser Rückgang erklärt sich noch mit den saisonbereinigten Abnahmen der Arbeitslosigkeit, die bis zum Oktober 2008 reichten und vor allem von dem Aufbau der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung getragen waren. Im Rechtskreis SGB III liegt die Zahl der Arbeitslosen mittlerweile über dem
Vorjahreswert, während sie im Rechtskreis SGB II noch darunter liegt. Die konjunkturelle Abschwächung wirkt sich im Bereich der Arbeitslosenversicherung stärker aus.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Januar saisonbereinigt um 83.000 gesunken. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, die bis Dezember reichen, saisonbereinigt um 9.000 zugenommen. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser saisonbereinigte Anstieg mit den endgültigen
Werten für Dezember bestätigt.
Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes von Dezember auf Januar um 733.000 auf 39,85 Millionen gesunken. Gegenüber dem Vorjahr hat die Erwerbstätigkeit um 110.000 zugenommen; der Vorjahresabstand wird also zunehmend kleiner. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Dezember nach der Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit bei 27,58 Millionen; gegenüber dem Vorjahr war das ein Zuwachs von 354.000. Dabei entfällt knapp die Hälfte des Beschäftigungsplus auf sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen.
Die anderen Formen der Erwerbstätigkeit haben sich im Vorjahresvergleich uneinheitlich verändert: Während sich die Zahl der Selbständigen praktisch nicht verändert hat, ist die Zahl der Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung und die Zahl der ausschließlich geringfügig Beschäftigten zurückgegangen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den Januar auf 3,32 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 7,7 Prozent. Die Zahlung von Kurzarbeitergeld soll Arbeitnehmern ihre Arbeitsplätze und
Betrieben ihre eingearbeiteten Mitarbeiter erhalten und damit Arbeitslosigkeit vermeiden. Die Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme der Kurzarbeit weisen für das vierte Quartal 2008 eine kräftige Zunahme aus. So wurde im Dezember 2008 an insgesamt 270.000 Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld gezahlt, darunter an 201.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. Von September auf Dezember hat sich die Zahl der Empfänger von konjunkturellem Kurzarbeitergeld um 162.000 und gegenüber dem Dezember 2007 um 187.000 Arbeitnehmer erhöht.
Das gemeldete Stellenangebot insgesamt und darunter auch die ungeförderten Stellen für „normale“ sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, die besser die Marktentwicklung widerspiegeln, haben im Februar saisonbereinigt um 11.000 bzw. 9.000 abgenommen. Nicht saisonbereinigt erhöhte sich der gesamte Stellenbestand von Januar auf Februar um 20.000 auf 506.000. Von diesen Stellen waren 86 Prozent sofort zu besetzen. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Bestand um 60.000 abgenommen. Von allen gemeldeten Stellen entfielen 291.000 auf ungeförderte Stellen für „normale“ sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Das waren 14.000 mehr als vor einem Monat und 53.000 weniger als vor einem Jahr.
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