Online-Freundschaften werden wie reale behandelt
Jeder zweite Nutzer eines sozialen Netzwerks hat dort schon einmal eine Freundschaft beendet
Hauptgründe sind Streitigkeiten im realen Leben und Belästigungen
Berlin. Jeder zweite Nutzer (49 Prozent) eines sozialen Netzwerks hat dort schon einmal eine Freundschaft beendet. Dabei wurde in 43 Prozent der Fälle der Online-Kontakt beendet, weil die Freundschaft auch im realen Leben in die Brüche gegangen war. Das ergab eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM. „Soziale Netzwerke im Internet sind keineswegs die oberflächliche und unverbindliche Scheinwelt, als die sie zuweilen gesehen werden. Sie spiegeln selbstverständlich reale menschliche Beziehungen wider“, sagte Professor Dieter Kempf, Präsident des BITKOM.
Ebenso häufig wie bei realen Streitigkeiten wurde der „Freundschaft beenden“-Knopf betätigt, weil sich jemand von der entsprechenden Person belästigt oder genervt fühlte. Nur in 28 Prozent der Fälle war der virtuelle Freund nicht persönlich bekannt (Mehrfachnennungen waren möglich).
Die Verzahnung von Online- und Offline-Welt ist bei jüngeren Menschen offenkundig deutlich stärker als bei älteren. 60 Prozent der unter 30-Jährigen haben virtuelle Freundschaften schon einmal beendet, eine Mehrheit davon (54 Prozent) nennt reale Probleme als Grund. Dagegen hat nur ein Fünftel der über 50-Jährigen überhaupt schon einmal eine virtuelle Beziehung abgebrochen, und davon wiederum nur ein Sechstel (17 Prozent) wegen persönlicher Differenzen.
Methodik: Im Auftrag des BITKOM befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa 1.001 deutschsprachige Internetnutzer ab 14 Jahren, darunter 468 Mitglieder sozialer Netzwerke. Die Umfrage ist repräsentativ.
Über BITKOM
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