Online-Lehrstellenumfrage auf meinestadt.de: So können Arbeitgeber im Kampf um den Azubi-Nachwuchs punkten
Siegburg. Für viele Unternehmen – gerade für kleinere und mittelständische Betriebe – wird es immer schwieriger, qualifizierte Auszubildende zu finden. Um beim Nachwuchs zu punkten, sollten Arbeitgeber darum auch stets die Sichtweise der potenziellen Bewerber einnehmen und wissen, worauf diese bei ihrer Ausbildungsplatzsuche achten. Wie jetzt eine bundesweite Umfrage im Lehrstellenmarkt von meinestadt.de unter mehr als 1.400 Nutzern ergab, braucht es im Kampf um den Nachwuchs weniger eine große Unternehmensbekanntheit als vielmehr reizvolle Arbeitsbedingungen, um sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb zu behaupten. Zudem sollten Unternehmen ihre Auszubildenden-Ansprache stets auch regional ausrichten. Denn nur jeder dritte Jugendliche würde für eine Lehrstelle aus seinem Wohnort wegziehen, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage.
Gute Nachricht für KMUs: Sie können gut und gerne mit der Strahlkraft großer, bekannter Unternehmen mithalten. Denn viele Lehrstellensuchende legen bei der Wahl ihres Ausbilders am wenigstens Wert auf dessen Bekanntheit, nur 8,1 Prozent empfinden diese als wichtig. Viel bedeutsamer sind für die Befragten dagegen ein gutes Betriebsklima (69,1 Prozent) sowie die Option auf Übernahme nach der Ausbildung durch den Arbeitgeber (63,6 Prozent) – Themen, mit denen gerade kleinere und mittlere Firmen punkten können. Erst an dritter Stelle folgt das eigentliche Tätigkeitsfeld, welches für fast die Hälfte der Befragten (48,5 Prozent) vor allem eins sein sollte: abwechslungsreich. Ausbildungsbetriebe sind daher gut beraten, wenn sie bereits in der Lehrstellenausschreibung ihre Vorzüge und Benefits nachdrücklich herausstellen.
Alarmsignal Abbrecher-Quote: Werden dagegen nicht von vorneherein klare Stelleninformationen kommuniziert, riskiert ein Unternehmen, dass seine Auszubildenden vorzeitig das Handtuch werfen und ihre Ausbildung abbrechen. Denn die Umfrage von meinestadt.de zeigt auch, dass fast jeder Fünfte, der aktuell nach einer neuen Lehrstelle sucht, seine bisherige Ausbildung entweder vorzeitig abgebrochen hat oder aufgrund fehlender Perspektiven noch eine Zweitausbildung anschließen möchte. Gründe für den Abbruch sind neben gesundheitlichen Problemen oder dem Wunsch nach Erweiterung der persönlichen Qualifikationen für rund 40 Prozent falsche Erwartungen an den Job. Um diesem Trend entgegenzuwirken, müssen Unternehmen ein attraktives Arbeitsumfeld schaffen und gleichzeitig ihr Ausbildungsmarketing nachhaltig verbessern. Dies können sie zum Beispiel, indem sie verstärkt auf Kooperationen mit Schulen setzen und Schülern frühzeitig eine fundierte Vorstellung des Ausbildungsberufs vermitteln. In der Ausschreibung selbst sollten Unternehmen auf Transparenz setzen und das Tätigkeitsfeld klar und deutlich darstellen.
Was die Mobilität der Lehrstellensuchenden angeht, ist es für Arbeitgeber durchaus sinnvoll, ihre Suche nach Bewerbern vor allem auf den lokalen Raum zu konzentrieren. Denn nur 27,2 Prozent der Umfrageteilnehmer würden für eine Ausbildung den Wohnort wechseln. Über 72 Prozent möchten dafür nicht umziehen, sondern pendeln lieber bis zu 30 Kilometer zur Arbeit. Im lokalen Online-Lehrstellenmarkt von meinestadt.de für alle 11.337 deutschen Städte und Gemeinden etwa können Unternehmen junge Bewerber gezielt regional ansprechen.
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage von meinestadt.de: Die klassische betriebliche Ausbildung ist nach wie vor „in“. Mit 95,3 Prozent streben weitaus mehr Lehrstellensuchende eine Ausbildung im Betrieb an als ein duales Studium, für das sich nur 12,3 Prozent interessieren, für ein reines Studium sogar nur 5,3 Prozent. Zur Hauptgruppe der Ausbildungsplatz-Suchenden zählen vor allem die Realschüler. 42,7 Prozent der Umfrageteilnehmer haben bereits die mittlere Reife in der Tasche und suchen aktuell nach einem Ausbildungsplatz. Doch Vorsicht: Bei der Azubi-Ansprache und der Ausrichtung ihrer Ausbildungsinhalte sollten Arbeitgeber flexibel sein und eine wichtige Zielgruppe nicht aus dem Blick verlieren: die Hauptschüler. Denn immerhin ein Drittel der befragten Lehrstellensuchenden (33,1 Prozent) verfügt lediglich über einen Hauptschulabschluss (9. oder 10. Klasse).
Besonders beliebt sind laut Umfrage Ausbildungen im kaufmännischen Bereich (57,2 Prozent), im sozialen Bereich (33,6 Prozent) sowie im Handwerk (28,5 Prozent). Weniger gefragt sind dagegen Lehrstellen im Gastgewerbe (10,1 Prozent) sowie im Bereich Landwirtschaft/ Gärtnerei (nur 8,1 Prozent). Dies deckt sich mit den aktuellen Zahlen freier Ausbildungsangebote im Lehrstellenmarkt von meinestadt.de, der die meisten Stellen in den drei beliebtesten Bereichen bietet. Unternehmen mit weniger beliebten Lehrstellenberufen sollten daher bereits in ihrer Stellenanzeige die Stärken von Job und Betrieb klar hervorheben oder weitere Anreize in Form von Benefits zur Steigerung der Arbeitgeber-Attraktivität schaffen.
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