Von 0 auf Bachelor in 5,5 Semestern
Die durchschnittliche Studiendauer in den neuen Bachelorstudiengängen an der Universität Passau ist – bundesweit – rekordverdächtig: Sie liegt in den ersten Absolventenjahrgängen in den Bachelorstudiengängen zwischen 5,5 und 6,6 Semestern und damit ziemlich genau an der Regelstudienzeit von sechs Semestern. Eine Verkürzung der Studiendauer ist ein wesentliches Ziel des Bolognaprozesses. In Passau scheint dies auch nicht auf Kosten eines Auslandsstudiums zu gehen: Einen spürbaren Rückgang der Auslandsaufenthalte in den Bachelorstudiengängen kann das Auslandsamt der Universität Passau derzeit jedenfalls nicht feststellen.
Durchschnittliche Studiendauer bei knapp über sechs Semestern
In 5,5 Semestern zum Bachelor: So lange brauchten die ersten Bachelorabsolventen 2003/04 für ihr Studium. Die Regel dürfte das aber nicht werden. In der Anfangszeit der Bachelor hatten sich Diplomstudierende höherer Semester in einen Bachelorstudiengang eingeschrieben und sich Leistungen anrechnen lassen. Der Trend ist jedoch eindeutig: Die durchschnittliche Studiendauer scheint sich bei etwas über sechs Semestern einzupendeln.
Im Jahr 2002 wurde in Passau der erste Bachelorstudiengang eingeführt (B. A. European Studies, 2004 der erste Masterstudiengang (M. A. European Studies). Die bisherige Bilanz ist beeindruckend: 2004/05 lag die durchschnittliche Studiendauer bei 6,04 Semestern. Die Studentinnen brauchten sogar nur 5,67 Semester (die Studenten 6,46). 2005/06 lag die durchschnittliche Studiendauer bei 6,57 (Studenten 7,5 Semester, Studentinnen 6,22 Semester), 2006/07 bei 6,24 Semestern (Studenten 6,9 Semester, Studentinnen 5,99 Semester). 2007/08 lag der Wert bei 6,21 (Studenten 6,63, Studentinnen 6,01). Mit diesen Zahlen gehört die Universität Passau bayernweit zu den Hochschulen mit einer der kürzesten Studienzeiten.
„Internationale Mobilität bleibt hoch“
Die Argumentation, das gestufte Studienmodell ließe Auslandsaufenthalte nicht zu, kann in Passau nicht bestätigt werden: „In den Bachelorstudiengängen European Studies und Kulturwirtschaft sind Auslandsaufenthalte sogar obligatorisch, gerade in diesen beiden Studiengängen sind die Studienzeiten aber besonders kurz“, betont Universitätspräsident Prof. Walter Schweitzer. Das Auslandsamt der Universität kann in den Bachelorstudiengängen derzeit keinen Trend zu weniger Auslandsaufenthalten feststellen. Viele Studierende scheinen zudem den Übergang von Bachelor zu Master für einen Wechsel an eine ausländische Hochschule zu nutzen. Schweitzer gibt den Studierenden den Rat, für einen Auslandsaufenthalt im Zweifelsfall ein um ein oder zwei Semester verlängertes Studium in Kauf zu nehmen: „Wenn es der Persönlichkeitsentwicklung dient, ist dies hervorragend investierte Zeit!“
„Die Universität Passau ist Muster-Europäer: Wir waren in Bayern am schnellsten bei der Umstellung auf die Abschlüsse Bachelor und Master“, so Professor Dr. Walter Schweitzer. Zum Wintersemester 2007/08 hatte die Universität Passau ihr grundständiges Studienangebot vollständig auf Bachelor umgestellt. „Uns war von Anfang an bewusst, dass wir die Studiengänge neu konzipieren mussten, auf keinen Fall durfte einfach nur der Inhalt der Diplomstudiengänge in die Bachelorstudiengänge gepresst werden.“
Intensivere Betreuung der Studierenden durch Studienbeiträge möglich
Verantwortlich für den Erfolg der Bachelorstudiengänge sind neben den Studierenden selbst natürlich die Lehrenden: „Nur durch eine intensive Betreuung und außerordentliches Engagement der Professorinnen und Professoren sowie des Mittelbaus sind diese kurzen Studienzeiten möglich“, dankt Professor Dr. Walter Schweitzer den Universitätsbediensteten. „Derzeit müssen außer den Studierenden in den Bachelor- und Masterstudiengängen auch noch Studierende in den auslaufenden Magister- und Diplomstudiengängen betreut werden. Schließlich müssen diese ihr Studium ordnungsgemäß beenden können!“
Möglich wurde eine bessere Betreuung in erster Linie durch die Studienbeiträge. Durch diese zusätzlichen Gelder wurden erhebliche Lehrkapazitäten aufgebaut. „Allein im Sprachenzentrum wurden etwa zehn zusätzliche Lektorenstellen geschaffen“, betont Schweitzer.
Thoralf Dietz
Universität Passau
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