Einbußen am deutschen Pressemarkt: Gesamtverkäufe verlieren mehrheitlich gegenüber 2011
Auflagen der Publikumspresse im Jahresverlauf gefestigt – Fachzeitschriften steigern erneut Verkaufzahlen – ePaper-Verkäufe im Plus
BERLIN (ivw) – Die Stabilisierung der Gesamtverkäufe am deutschen Pressemarkt zur Jahresmitte 2012 ist nicht nachhaltig. Die Mehrzahl der Pressegattungen verzeichnet für das 3. Quartal 2012 im direkten Vergleich mit dem Vorjahr wieder rückläufige Auflagen. Die Publikumspresse kann dabei jedoch ihre Verkaufsbilanz gegenüber dem Vorquartal deutlich verbessern. Allein die aktuellen Gesamtverkäufe der Fachpresse liegen sowohl im Vergleich mit dem Vorquartal als auch dem Vorjahr im Plus. Durchgängig positiv entwickeln sich hingegen die Verkaufszahlen der identischen elektronischen Ausgaben von Pressetiteln (ePaper).
Tageszeitungen
Von den deutschen Tageszeitungen wurden einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen Sonntagszeitungen im dritten Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 21,13 Mio. Exemplare verkauft. Die Tagespresse verliert damit gegenüber dem Vorjahr rund 3 Prozent ihrer verkauften Auflage (3/2011: 21,78 Mio. Exemplare). Im gleichen Zeitraum des Jahres 2011 waren die Verkäufe gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent gesunken. In den aktuellen Gesamtzahlen der Tagespresse sind mit den insgesamt rund 0,23 Mio. je Erscheinungstag abgesetzten ePaper-Exemplaren mehr Verkäufe digitaler Ausgaben enthalten als im vergangenen Quartal (2/2012: rund 0,20 Mio. ePaper-Verkäufe von Tageszeitungen).
Wochenzeitungen
Die wöchentlich erscheinenden Zeitungen verzeichnen im 3. Quartal 2012 in ihrer Verkaufsbilanz einen Rückgang um rund 33 Tsd. Stück auf nunmehr 1,74 Mio. verkaufte Exemplare. Die ePaper tragen hierzu mit dem verbesserten Ergebnis von aktuell durchschnittlich 1.709 Stück pro Ausgabe im Quartal weiter nur in geringem Maße zum Gesamtergebnis der Wochenzeitungen bei (2/2012: 1.320 ePaper-Verkäufe).
Publikumszeitschriften
Die Publikumszeitschriften verkauften im zurückliegenden Quartal im Durchschnitt je Ausgabe insgesamt 110,73 Mio. Exemplare. In direktem Vergleich zum Vorjahr muss die Publikumspresse damit für ihre Gesamtverkäufe einen Verlust von rund 2,1 Prozent hinnehmen (3/2011: 113,12 Mio. verkaufte Exemplare). Gegenüber dem Vorquartal fällt der Vergleich mit einem Plus von rund 1,2 Prozent jedoch positiv aus, zumal die Neuzugänge im Titelbestand der von der IVW geprüften Publikumszeitschriften hier nur zu rund einem Drittel zum Anstieg der Gesamtverkäufe beitragen. Der aktuelle Anteil der ePaper-Verkäufe an der Bilanz der Publikumspresse ist mit rund 0,44 Mio. Stück stabil.
Fachzeitschriften
Von den der IVW-Auflagenkontrolle angeschlossenen Fachzeitschriften wurden im 3. Quartal 2012 durchschnittlich 12,22 Mio. Exemplare verkauft. Damit haben sich die Gesamtverkäufe der Fachpresse gegenüber dem Vorjahr um rund 1,8 Prozent erhöht (3/2011: 12,01 Mio. verkaufte Stücke). Dieser Anstieg wird knapp zur Hälfte von den Neuzugängen im Bestand der von der IVW erfassten Fachtitel erbracht, die rund 0,10 Mio. Exemplare zum Gesamtergebnis für 3/2012 beisteuern.
Kundenzeitschriften
Nach einem Anstieg zur Jahresmitte müssen die Kundenzeitschriften im 3. Quartal 2012 gegenüber dem Vorjahr bei den Verkäufen deutliche Einbußen hinnehmen. Sie liegen mit nunmehr 39,87 Mio. Stück um 11,05 Prozent unter dem Vorjahresergebnis (3/2011: 44,82 Mio. Exemplare).
Die detaillierten Auflagenzahlen für insgesamt 5.939 Titel und Anzeigenbelegungseinheiten des deutschen Pressemarktes werden von der IVW in einer Online-Datenbank sowie – als abgeschlossener Datenbestand vom 19. Oktober 2012 – in der IVW-Auflagenliste (PDF-Format) veröffentlicht.
Weitere Einzelheiten zur Entwicklung und Zusammensetzung der Gesamtauflagen im Quartals- und Jahresvergleich sowie der anteiligen ePaper-Verkäufe je Printgattung und ihre Verteilung auf Abonnements, Einzel- und Sonstige Verkäufe: http://daten.ivw.eu/download/pdf/Statistik_Auflagenmeldungen_20123.pdf
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