BI-Freelancer: Honorare liegen bei 89 Euro pro Stunde
Selbstständigkeit ist lohnenswerte Alternative für Business-Intelligence-Experten
Selbstständige Experten für Business Intelligence liegen mit ihrer Forderung 15 Euro über dem Durchschnitt. Mehr als ein Fünftel von ihnen (22,7 Prozent) verlangen sogar Honorare von über 100 Euro pro Stunde. Zum Vergleich: Bei allen Freelancern in der GULP Datenbank sind das anteilsmäßig nur halb so viele (10,5 Prozent). Eine Selbstständigkeit im Bereich Business Intelligence ist also lohnenswert – auch der Bedarf an externen Spezialisten mit dieser Spezialisierung bleibt konstant. Das ergab eine Marktstudie von GULP, Personalagentur und Projektbörse für IT und Engineering.
Durchschnittswerte | Selbstständige BI-Experten |
Alle bei GULP eingetragenen Freiberufler |
---|---|---|
Stundensatzforderung | 89 Euro | 74 Euro |
Alter | 44 Jahre | 45 Jahre |
Berufserfahrung | 19 Jahre | 21 Jahre |
Die Daten für diese Marktstudie lieferten die Profile der in die GULP Datenbank eingetragenen IT-/Engineering-Selbstständigen, der GULP Trend Analyzer und die über www.gulp.de und www.gulp.ch an Freelancer zugestellten Projektanfragen.
Stundensatzforderungen: 15 Euro über dem Durchschnitt
Im Schnitt fordern selbstständige Experten für Business Intelligence 89 Euro pro Stunde. Ausgewertet werden hier die Angaben, die die Freelancer in ihrem Online-Skill-Profil bei GULP machen. Die dort eingetragenen Honorare sind in der Regel ein realistischer Durchschnittswert, den der Selbstständige für heimnahe Projekte berechnet.
Forderung und verhandeltes Honorar im Schnitt gleich
Dass der Wert oft auch am Ende der Verhandlungen mit dem Projektanbieter derselbe ist, zeigt der Blick auf die Forderung aller bei GULP eingetragenen IT-/Engineering-Selbstständigen. Sie fordern in ihren Profilen aktuell einen durchschnittlichen Stundensatz von 74 Euro.
In das GULP Tool „Stundensätze in der Praxis“ tragen Freiberufler ihre tatsächlich erzielten Honorare pro Projekt ein – also den Betrag, der letztendlich mit dem Projektanbieter ausgehandelt wurde und zu dem der Vertrag geschlossen wurde. 2012 liegt der durchschnittliche gezahlte Stundensatz ebenfalls bei 74 Euro.
Honorare im Business-Intelligence-Bereich hoch
BI-Experten liegen mit ihrer Forderung 15 Euro über dem Durchschnitt. Mehr als ein Fünftel von ihnen (22,7 Prozent) verlangen sogar Honorare von über 100 Euro pro Stunde. Zum Vergleich: Bei allen Freelancern in der GULP Datenbank sind das anteilsmäßig nur halb so viele (10,5 Prozent).
Nachfrage nach BI-Spezialisten folgt dem saisonalen Verlauf
In den letzten zwölf Monaten waren im Mittel 3,2 Prozent der über die GULP Server an Freiberufler verschickten Projektanfragen BI-Angebote. Mit Projektanfrage ist ein konkretes Angebot zur Mitarbeit in einem IT-Projekt gemeint, das ein Projektanbieter einem Selbstständigen zuschickt, wenn dieser für das Projekt infrage kommt.
Im September 2012 lag der Anteil der BI-Anfragen bei 2,7 Prozent und damit etwas unter dem Schnitt – sieht man sich die letztjährige Entwicklung an, folgt der diesjährige Herbst dennoch dem normalen saisonalen Verlauf.
BI-Nachfrageanteil liegt im guten Mittelfeld
Im bunten Reigen der Skills, die über GULP angeboten werden, reiht sich die Nachfrage Business Intelligence im guten Mittelfeld ein. Zum Vergleich: In 4,8 Prozent der Anfragen waren im September 2012 Experten für das .NET-Framework von Microsoft gefragt, auf C#-Freelancer entfielen 4,8 Prozent der Anfragen. An Java-Spezialisten besteht wesentlich mehr Bedarf, sie kamen im September bei GULP auf einen Nachfrage-Anteil von 15,4 Prozent.
Nachfrage im Gesamtmarkt: Bestes drittes Quartal der GULP Geschichte
Insgesamt wurden im September 11.904 Projektanfragen über GULP an IT-/Engineering-Freiberufler zugestellt, das sind 17,1 Prozent weniger als im August (14.353 Anfragen). Damit hat der Projektmarkt einen schwächeren Spätsommer hingelegt als durch den langjährigen saisonalen Trend zu erwarten gewesen wäre. Umso erfreulicher der Zuwachs bei den Quartalswerten: Gegenüber dem zweiten Jahresviertel schloss der IT-Projektmarktindex im dritten Quartal mit 40.838 Projektanfragen über zehn Prozent besser ab. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Das dritte Quartal 2012 war das beste dritte Quartal der GULP Geschichte – es verdrängte den bisherigen Rekordhalter, das dritte Jahresviertel 2008 mit 40.010 Anfragen, auf Platz zwei.
Etwas jünger und unerfahrener als der Durchschnitt
Im Schnitt sind selbstständige Experten für Business Intelligence 44 Jahre alt und damit ein Jahr jünger als der Durchschnitt aller bei GULP eingetragenen IT-/Engineering-Spezialisten. Der Unterschied wird zum Beispiel bei den 30- bis 40-Jährigen deutlich: 26,7 Prozent der BI-Selbstständigen fallen in diese Altersgruppe, aber nur 20,8 Prozent aller Freelancer mit GULP Profil.
Folgerichtig sind die BI-Spezialisten auch etwas unerfahrener als alle IT-/Engineering-Freiberufler: Im Schnitt können die Experten für Business Intelligence 19 Jahre Berufserfahrung vorweisen und alle Selbstständigen zwei Jahre mehr. Ein Drittel (31,7 Prozent) der BI-Freelancer hat weniger als 15 Jahre Erfahrung in der IT/EDV, aber nur ein gutes Fünftel (22,8 Prozent) aller Freelancer bei GULP.
Angesichts der Tatsache, dass die Stundensätze mit zunehmender Erfahrung steigen, ist es umso bemerkenswerter, dass BI-Consultants um 15 Euro höhere Honorare fordern als der Durchschnitt. Business Intelligence ist ein lukratives Betätigungsfeld – auch für Jüngere und Unerfahrenere.
In der Schweiz höhere Stundensätze
Bei der Verteilung der BI-Spezialisten auf die einzelnen Regionen Deutschlands zeigen sich die gleichen Charakteristika wie beim gesamten IT-Projektmarkt. Seit langem ist es so, dass in den Postleitzahlgebieten 6xx (Frankfurt am Main, Mannheim) und 8xx (München, Ingolstadt) die meisten IT-/Engineering-Freiberufler ansässig sind. Auch die meisten Projektanfragen kommen aus diesen beiden Regionen. So ist es auch bei den Consultants für Business Intelligence. Auffällig ist der hohe Anteil in der Schweiz: 5,2 Prozent der selbstständigen BI-Experten sind in der Schweiz ansässig – bei allen Freelancern sind es nur 1,6 Prozent.
Blick zu den Nachbarn: Höhere Honorare in der Schweiz
In der Schweiz sind die Honorare im Aufwind: Schweizer IT-/Engineering-Consultants fordern derzeit im Schnitt 93 Euro pro Stunde – das ist ein Euro mehr als im Februar 2012, sieben Euro mehr als vor fünf Jahren und vor allem 19 Euro mehr als Selbstständige in Deutschland fordern. Es ist anzunehmen, dass auch im BI-Bereich in der Schweiz höhere Honorare auf der Tagesordnung stehen.
Über GULP:
Mehr als 3.000 Kunden, 80.000 eingetragene IT-Experten, davon 11.500 mit Schwerpunkt Engineering, und über 1.100.000 abgewickelte Projektanfragen: GULP ist die wichtigste Quelle für die Besetzung von IT-/Engineering-Projekten mit externen Spezialisten im deutschsprachigen Raum. Als Internet-Jobbörse für Freiberufler ist GULP im Jahr 1996 gestartet. Heute bietet GULP zusätzlich zu den Dienstleistungen einer modernen Personalagentur ein umfassendes Online-Portal mit Informationen und Services für die Teilnehmer im Markt. Das in München ansässige Unternehmen erzielte 2011 einen Umsatz von 208,6 Millionen Euro und beschäftigt in der Zentrale und an den Standorten Frankfurt, Hamburg, Köln, Stuttgart und Zürich derzeit über 180 interne Mitarbeiter.