Arbeitsmarkt Nachrichten

Engagement für Inklusion

Raimund Becker, Bundesagentur für Arbeit

Die Bundesagentur für Arbeit und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände engagieren sich dafür, dass sich jeder Mensch ideal auf dem Arbeitsmarkt einbringen kann. Um Menschen mit Behinderung mehr in den Fokus zu rücken, startet die BA ab dem 03.12.2011 die zweite bundesweite Aktionswoche für Menschen mit Behinderung.

An den Erfolg aus dem letzten Jahr anknüpfend, veranstaltet die BA die bundesweite Aktionswoche, die Menschen mit Handicap in den Mittelpunkt stellt. Raimund Becker, Vorstandsmitglied der BA: „Es gibt viele Gründe, sich für mehr Inklusion in unserer Gesellschaft stark zu machen. Einer davon ist im Fachkräfteanteil unter den arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung zu sehen. Er ist mit knapp 60 Prozent sogar etwas höher als der von arbeitslosen Menschen ohne Schwerbehinderung, hier sind es 54 Prozent. Gerade vor dem Hintergrund eines drohenden Fachkräftemangels dürfen wir Potenziale auf dem Arbeitsmarkt nicht ungenutzt lassen.“

Peter Clever, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der BDA und Verwaltungsratsvorsitzender der BA, unterstreicht das Anliegen: „Viele Unternehmen engagieren sich bereits bei der Integration behinderter Menschen. Dies belegen über eine Million schwerbehinderte Menschen in Beschäftigung, viele davon in kleinen Betrieben, die hierzu gesetzlich nicht verpflichtet sind. Entscheidend ist ein Bewusstseinswandel, dass behindert nicht automatisch leistungsgemindert heißt. Wo es nicht ohne spezielle Unterstützung geht, gibt es fachliche Hilfen und Fördermittel, über die noch mehr aufgeklärt werden muss.“

Die Zahl der arbeitslosen Schwerbehinderten unter 58 Jahren ist von Januar 2008 bis Januar 2012 um fast 20 Prozent gesunken, von etwa 158.000 auf etwa 128.000. Dies zeigt, dass die allgemeine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt – anders als oft behauptet – auch die Situation der Schwerbehinderten verbessert hat. Wer die über 58jährigen mit betrachtet, muss berücksichtigen, dass das Auslaufen vorruhestandsähnlicher Regelungen zu einer anderen Zählweise führt. Deshalb wurden im Jahr 2007 noch rund 9000 schwerbehinderte Arbeitslose über 58 Jahren gezählt, während im Januar 2012 nach der neuen Statistik rund 42.000 registriert wurden. Das entspricht einer Steigerung von etwa 350 Prozent, ohne dass es auch nur annähernd so viele zusätzliche arbeitslose Schwerbehinderte in diesem Zeitraum gab. Richtig ist also, dass auch schwerbehinderte arbeitslose Menschen vom Aufschwung profitiert haben, wenngleich nicht ganz so stark wie alle Arbeitslosen.

Neben der Aktionswoche engagieren sich BA und BDA bereits in zahlreichen Initiativen und Maßnahmen, um Inklusion in Deutschland voranzutreiben. Außerdem veröffentlicht die BA zum Auftakt der Aktionswoche online eine Kurzinformation mit Daten zur Arbeitsmarktsituation von Menschen mit Behinderung.

Die BA unterstützt mit der Woche der Menschen mit Behinderung den Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.

 

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